20.11.2001

Schlagzeilen der BZ im Internet

Lustvoll unbeteiligt: Berichterstattung nach dem 11. September


11.9. Bush: "Wir werden die Attentäter hart bestrafen"

12.9. Wie könnten die US-Gegenschläge aussehen?

US-Präsident George W. Bush hat es seiner Nation versprochen: Vergeltung! Experten rechnen damit bald. ... Ein Oberst aus dem NATO-Hauptquartier in Mons zur BZ: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Vergeltungsschlag in Europa stattfindet – und schon gar nicht mit NATO-Mitteln."

12.9. Bush: "Wir machen keinen Unterschied zwischen Terroristen und deren Unterstützern"

13.9. Kämpferischer Aufruf an die Truppe

17.9. Die Welt in Angst vor Allahs Gotteskriegern

17.9. Die neuen Anti-Terror-Waffen der Army

Seit dem Ende des Golfkrieges haben die USA Milliarden von Dollar in die Entwicklung neuer Waffen gesteckt. Jetzt sollen die neuen Superwaffen den Terrorismus besiegen!

... Zum Gewehr gehört ein Visor-Helm mit Computer-Bildschirm und Zielscheibe, der Feind und Freund in roter und grüner Farbe unterscheidet. Per Tastatur am Helm kann der GI mit einer Hand geräuschlos Nachrichten eintippen, die per Satellit alle anderen seiner Einheit erreichen – auf dem Visor-Bildschirm.

Die neuen Kampfflugzeuge sehen wie normale Jumbojets aus. In der Nase des Flugzeuges aber befindet sich eine Laserkanone mit einer Million Watt. Aus 300 Kilometer Entfernung können die Laser aus einer Menschenmenge eine Person töten, ohne dass Umstehenden ein Haar gekrümmt wird. Ideal zum Einsatz gegen Terroristen.

20.9. "Grenzenlose Gerechtigkeit": USA holen zum Gegenschlag aus

Mit wachsender Spannung blickt die Welt auf die USA. Dort lief die Operation "Infinite Justice" ("grenzenlose Gerechtigkeit") an.

22.9. USA: Kriegsschiffe und Kampfbomber in den Golf

"Solange Amerika entschlossen und stark ist, wird dies kein Zeitalter des Terrors sein. Dies wird ein Zeitalter der Freiheit sein, hier und überall auf der Welt."
...
Nach Informationen der BZ sollen bereits am Wochenende die ersten 360 Berufssoldaten der Bundeswehr aus Kasernen in Westdeutschland nach Pakistan verlegt werden. Ab einer Verlustquote von 40% durch Krankheit oder Tod sollen Reservisten einberufen werden. Luftwaffen-Sprecher Helmut Frietzsche zur BZ: "Die Angaben zu diesen Einsätzen sind wildeste Spekulationen." 

24.9. Erstes Gefecht in Afghanistan. Britisches Spezialkommando vor Kabul

Eine vierköpfige Sondereinheit der britischen Elite-Truppe Special Air Service (SAS) ist über Tadschikistan nach Afghanistan eingedrungen. Bei der Jagd auf Top-Terrorist Osama Bin Laden kam es zu ersten Kämpfen mit den Taliban, berichten mehrere britische Zeitungen. Der Schusswechsel sei eher "symbolischer Natur" gewesen. Die SAS-Soldaten hätten die Taliban in den Vorbergen nahe Kabul nur "gekitzelt", die dann das Feuer mit wildem "Ballern" in alle Richtungen beantwortet hätten. Was ist die SAS? Die weltweit bekannteste Spezialeinheit. Motto: "Wer wagt, gewinnt". ... Der britischer Ex-Soldat Mike Williams, der neun Jahre mit den Taliban lebte: "Wir werden sie besiegen. Gegen unserer Elite-Einheiten haben sie keine Chance." Denn: "Der durchschnittliche Talibankämpfer ist schlecht ausgebildet und kann nicht richtig laufen wegen seiner Unterernährung und seiner Sandalen." ... Die US-Samenbank in Kalifornien bietet Soldaten Gratis-Lagerung von Sperma-Proben – damit sie sich keine Sorgen über Nachkommen machen müssen.

26.9. Latschen-Krieger gegen US-Bomber

Die stählerne Front wächst. Die Welt rückt im Kampf gegen den Terrorismus enger zusammen: Auch Saudi-Arabien kappte seine Beziehungen zu den Taliban.

30.9. Diese Männer sollen den Krieg gewinnen

Die Spezialeinheiten der US-Armee umfassen insgesamt rund 30000 Soldaten und 16000 Reservisten. Die Elitesoldaten absolvieren eine extrem harte Ausbildung, fast die Hälfte der Rekruten fällt durch. Die wichtigsten Spezialtruppen sind...

1.10. Countdown für den Militär-Gegenschlag

2.10. Taliban sind umstellt

Bildunterschrift: Eine uralte Spezialtruppe vor neuen Herausforderungen: Die britischen Ghurkha-Gebirgsjäger trainieren lautloses Töten in Oman. Ghurkhas wurden 1815 in Nepal als Teil des Empire gegründet

2.10. Warten auf das Kommando: "Go!"

5.10. WTC-Attentäter von Wach-Kameras gefilmt. Der letzte Abend der Todespiloten

6.10. Taliban: zittern vor US-Schlag. US-Präsident: "Die Zeit läuft ab"

7.10. Beginn des US-Militärschlags

Die Stunde der Vergeltung schlug um 18.15 Uhr (MESZ). Vier Wochen, nachdem der Terror die Welt veränderte, Bin Laden und seine Selbstmord-Attentäter Amerika und dem freien Westen den Krieg erklärten.

... Präsidenten-Sprecher Ari Fleischer erklärt in Washington: "Wir eröffnen eine weitere Front in unserem Krieg gegen den Terrorismus, sodass die Freiheit über die Angst siegen kann."

8.10. Der Anti-Terror-Krieg. Berliner Polizei im Ausnahme-Zustand

8.10. Bush: Jetzt gegen Afghanistan, aber der Kampf ist umfassender

9.10. Bush: Soldaten-Kinder geben uns ein kostbares Geschenk

9.10. 94% der Amerikaner für den Schlag

Vier Wochen der Wut und des Wartens nach den mörderischen Attacken auf New York und Washington, Rufe nach Vergeltung und Rache. ... Bei einem Autorennen in Houston brachen die Zuschauer in lauten Jubel aus und schwenkten unzählige US-Fähnchen. "USA! USA!", schallte es im Stadion von Atlanta, als die Nachricht über die erste Angriffswelle durchsickerte.
 Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sagte: "Der Senat steht ohne Wenn und Aber hinter den USA. Die Maßnahmen sind notwendig und folgerichtig."

9.10. Die Strategie hinter den Militärangriffen

BZ sprach mit General a.D. Gerd Schmückle über die Strategie der Militäraktionen. Was haben wir uns unter dem vorzustellen, das gerade in Afghanistan geschieht? Das ist der Beginn eines langanhaltenden Feldzugs. Es wird Aktivitäten geben, dann lange Pausen, dann wieder Aktivitäten. Fortschritte und Rückschläge. Wogegen richten sich die Angriffe? Gegen die Luftabwehr der Taliban, um Hilfslieferungen abwerfen zu können. Die Taliban wollen das verhindern, da sie eine pro-amerikanische Stimmung in der Bevölkerung befürchten...

11.10. Der Aufmarsch: US-Bodentruppen bereit

Die Lufthoheit über Afghanistan haben Amerikaner und Briten schon erobert. ... US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld...: "Die USA sind Herr des Himmels über Afghanistan." Jetzt ist der Weg frei für Bodentruppen. ... Eine gefährliche Aufgabe. Der britische Elite-Soldat Terry kämpfte mit einer SAS-Spezialeinheit selbst neun Monate in Afghanistan. Terry: "Wenn der Winter kommt, wird es kalt wie der Tod. In den Höhlen lauern brutale Guerillas." ...

12.10. Die Super-Bombe

DECKNAME "TIEFER SCHLUND": 2,5-Tonnen-schwere Bunker-Bombe GBU-28. Die lasergesteuerte Waffe kann mit 280 Kilo Sprengstoff 30 Meter unter die Erde dringen, sechs Meter Beton durchschlagen. Als Träger dient ein F-15-Jagdflugzeug Eagle ("Adler"). Sie ist 3,9 Meter lang, hat einen Durchmesser von 37 Zentimetern und kostet 314100 Mark. Sie wurde 1991 für den Golfkrieg entwickelt.

13.10. So genau treffen die US-Bomben

Der sechste Kampftag: Dauerbombardements in Kabul und das zweite Ultimatum an die Taliban. "Wenn ihr ihn (Bin Laden) und seine Leute heute ausspuckt, werden wir uns noch einmal überlegen, was wir mit eurem Land machen." Klare Worte von US-Präsident George W. Bush aus dem Weißen Haus.

16.10. USA werfen 275000 Hilfspakete ab

US-Flugzeuge haben über Afghanistan weitere 68000 Lebensmittelrationen für die Bevölkerung abgeworfen. Damit stieg ihre Zahl seit Beginn der Luftangriffe auf 275000. Um die afghanische Bevölkerung zu informieren, dass sich der Krieg nicht gegen sie, sondern nur gegen Terroristen richte, warfen die amerikanischen Jets auch erstmals Flugblätter ab. "Die Partnerschaft der Nationen ist hier um zu helfen und die Menschen in Afghanistan zu unterstützen", ist darauf in arabischer Schrift zu lesen. ...

16.10. Der gute alte Junge aus Texas. General Tommy Franks, Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte

... Franks ist ein burschikoser und bodenständiger Typ. Er nennt sich selbst einen "guten alten Jungen aus Texas", pflegt die derbe Sprache seines Heimatstaates. Mit seinen Flüchen kommt er bei den Soldaten gut an. Franks könne sehr gut mit jungen Soldaten umgehen, sagt ein mit ihm befreundeter General: "Er spricht und versteht ihre Sprache." In seiner Freizeit trägt Franks Cowboystiefel und raucht Zigarren. Privat ist der Familien- und Großvater gar nicht raubeinig. Seine Enkelkinder haben ihm den Spitznamen "Pooh" verpasst – nach dem Kuschelbären Winnie the Pooh.

18.10. Start der Boden-Offensive

Zehn Tage Dauer-Bombardement – jetzt kommen die Bodentruppen. Vier Hubschrauber sollen mehr als 100 amerikanische Elitesoldaten abgesetzt haben, meldeten westliche Geheimdienste.

20.10. Blitz-Einsätze gegen Taliban

Die neue Taktik im Kampf gegen den Terrorismus: Mit "geheimen" Blitz-Einsätzen von Bodentruppen werden nun Taliban-Stellungen in Afghanistan bekämpft. ... Dabei sind zwei GIs ums Leben gekommen. US-Präsident George W. Bush: "Sie sind nicht umsonst gestorben, sondern für eine gerechte und richtige Sache. Wir werden gewinnen."

21.10. Suchen, Erkennen, Angreifen, Zerstören. Superflieger AC-130 kreisen über Kabul

22.10. Kinder graben in Rattenlöchern

Geflohen und gestrandet: Das Flüchtlingsdrama von Afghanistan spitzt sich zu. Allein am Grenzübergang Chaman sitzen 15000 verzweifelte Flüchtlinge fest – die Grenze zu Pakistan ist dicht.

Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) rief nun zu Spenden für Afghanen auf: "Sie sind selber Opfer der islamistischen Diktatur. Sie brauchen und verdienen unsere Hilfe." Auch BZ und Radio HUNDERT, 6 wollen helfen: Spenden Sie an das Solidaritätskomitee für das afghanische Volk e.V: Spendenkonto 2270201...

23.10. Ashley, US-Bomberpilotin über Afghanistan. "Ich lächelte, als meine Bombe einschlug"

"Ich wollte schon immer Kampfbomber fliegen", sagt Ashley. Ihr Nachname bleibt aus Sicherheitsgründen anonym. Die 26-Jährige ist die einzige Frau in der Eliteeinheit "Black Lions". Vom Flugzeugträger "USS Carl Vinson" aus startet sie zu Luftangriffen auf die Taliban, fliegt einen 80 Millionen Mark teuren F14 Tomcat-Bomber der US-Airforce. ... "Ich tue nur meinen Job, und ich liebe ihn", so ihr knapper Kommentar.

Ihre gefährlichste Mission der letzten Tage war ein Angriff auf Taliban-Stellungen bei Tageslicht. Ashley: "Sie haben mich nicht bemerkt, bis meine Bombe mitten im Ziel einschlug. Das zu sehen war sehr, sehr aufregend. Aber dann sah ich ihre Flugabwehr-Geschosse auf mich zukommen. Rauchschwaden waren direkt unter meinem Flugzeug. Ich war zum ersten Mal unter Beschuss und dachte: Du musst hier schleunigst weg. Ich war zwar aufgeregt aber ich lächelte, weil meine Bomben im Ziel waren." ...

Ashleys Eltern leben noch in England, ihre Mutter sagt: "Wir sind furchtbar stolz auf unsere Tochter."

23.10. Taliban im Bombenhagel

24.10.

Mehr als zwei Drittel der Deutschen (69 Prozent) fordern eine Feuerpause in Afghanistan, ermittelte Forsa für "Die Woche". 60 Prozent der Befragten sind gegen den Einsatz deutscher Bodentruppen. Jeder Zweite (48 Prozent) hält die Militärschläge für gerechtfertigt. Aber nur 41 Prozent teilen die Ansicht von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) der "uneingeschränkten Solidarität mit den USA". Schröder unterstrich in Frankfurt erneut, dass die Terrorakte "auf die Wertvorstellungen unserer Gesellschaft" gerichtet waren. Die Bekämpfung des Terrors "mit allen Mitteln" diene dazu, "die Freiheit des Einzelnen auch in Zukunft zu gewährleisten und zu schützen".

25.10. Sprengbomben: "Coladosen mit Pep"

Streubomben, wie sie in Afghanistan gegen das Taliban-Regime zum Einsatz kommen. Sie beinhalten "Kanister", die sich über dem Boden öffnen und Dutzende kleiner Sprengkörper freisetzen. Diese steuern sich durch Sensoren selbst ins Ziel. Mit einer einzigen Bombe kann eine Fläche von mehreren Fußballfeldern regelrecht leergesprengt werden. Ihr Einsatz ist umstritten. Anti-Minen-Organisationen wie die Stiftung von Prinzessin Diana warnen, dass rund 10 % der knallgelben, dosenförmigen Bomben als Blindgänger enden. Deshalb werden sie im Militärjargon auch als "Coladosen mit Pep" bezeichnet. Sie können jahrelang unentdeckt im Wüstensand liegen.

27.10. Feldherr mit 15. Afghanischer Junge befehligt 300 Soldaten der Nordallianz, 6 Panzer, 1 Raketenwerfer

5.11. Schneesoldaten sind Einsatzbereit