02.02.2010

Entlarvendes zu Gronbachs Anti-Anthroposophie

Gronbachs Blog „Mission Mensch“ ist eine Quelle von Beweisen seiner Anti-Anthroposophie. Der eigentliche Skandal ist nur, dass er sich nach wie vor noch Anthroposoph nennen darf – und sogar „Funktionär“ ist.


Inhalt
„Besser einschätzen“ – ein Impuls unter anderen...
Aufschlussreiche Kommentare
Anthroposophie als „Philosophie für Dumme“?
Perversion und Vereinnahmung
Das Gronbach-Management schlägt zu
Gronbach und die Mystiker
Ein bezeichnender Missbrauch von Rudolf Steiners Worten


„Besser einschätzen“ – ein Impuls unter anderen...

Betrachten wir einmal, wie subtil er in seinem Beitrag „Ein Kommen. Ein Gehen. Ein Wiederkommen“ die Anthroposophie hin- und herzerrt, bis er sie da hat, wo er sie haben will:

"Und? - Wie sind sie zur Anthroposophie gekommen?" Nach meiner Erfahrung ist das die Frage Nummer 1, wenn sich Anthroposophen treffen. [...]
"Und? - Wie sind sie von der Anthroposophie weggegangen?"
Hier höre ich ebenfalls wiederkehrende Motive: Die undurchschaubare Menge und Komplexität an Literatur, wird häufig als Grund angeführt, sich nicht länger mit Anthroposophie zu beschäftigen. Dann die alleinige und absolutistische Ausrichtung auf Rudolf Steiner als einzigen Impulsgeber für ein spirituelles Leben. Das ist vielen Menschen - zumal in einer so reichen und vielseitigen Zeit - einfach zu anachronistisch.
Auf Platz Nummer eins für die Gründe der Anthroposophie den Rücken zu kehren, stehen aber die Anthroposophen selber. Die konkreten Menschen werden als "verkopft", "dogmatisch", "abergläubisch" sowie "fortschritts- und lustfeindlich" beschrieben. Vor allem aber gilt der massive Abstand zwischen Anspruch und Wirklichkeit im Zwischenmenschlichen als einer der Hauptgründe, sich von unserer Bewegung zu distanzieren.
Anthroposophen führen als Gegenargument gerne an, dass man streng zwischen "der Anthroposophie" und "den Anthroposophen" unterscheiden müsse.
Da man aber andererseits gerne sagt, dass "Anthroposophie alleine in dem Menschen lebt", verliert dieses Argument doch deutlich an Gewicht. Wie auch immer - eine spannende Frage.
Neben denen, die kommen und gehen, begegnen mir immer mehr Menschen, die wiederkommen. Menschen, die lange in Distanz zu Steiners Ideenwelt waren und sich ihr nun erneut interessiert zuwenden - sie erleben, wie Steiners Erben die Erbschaft nicht nur verwalten, sondern investieren. Durch vertiefte Lebenserfahrungen und neue Kenntnisse aus anderer Weisheitstraditionen können "die Wiederkehrer" nun besser einschätzen, welche Anteile der Anthroposophie originär sind und welche woanders ebenfalls, oder sogar besser zur Geltung kommen.
Diese Menschen bereichern und erweitern unsere geistige Tradition durch neue und unverkrampfte Sichtweisen, kritische Fragen und originelle Antworten. Macht Spaß. Sie zeigen uns, dass Anthroposophie ein bedeutsamer, einzigartiger und inspirierender Impuls ist - einer unter anderen. [...]
27.1.2010, „Ein Kommen. Ein Gehen. Ein Wiederkommen“.


Was tut Gronbach? Er nimmt die Gründe derer, die der Anthroposophie den Rücken zuwenden, um der Anthroposophie scheinbar wohlbegründet einen schweren Schlag zu versetzen. Seine Botschaft ist: Die Leute haben schon recht, die „absolutistische Ausrichtung“ auf Rudolf Steiner ist in unserer spirituell „so reichen Zeit“ einfach anachronistisch. Sogar die Unterscheidung zwischen der Anthroposophie und den „Anthroposophen“ relativiert er noch mit dem Argument, dass Anthroposophie nur im Menschen leben könne. Das Gleiche könnte man von der „Liebe“ sagen – vielleicht versteht man dann besser, dass es ohne Unterscheidung gar nicht geht.

Nach diesem ersten Teil seines perfiden Vorgehens lenkt er auf einmal den Blick auf diejenigen, die „wiederkommen“. Schon hier sonnt er sich natürlich in dem Nimbus dessen, der selbst „nie gegangen“ ist und jetzt eben immer mehr Menschen begegnet, die wiederkommen. Aber was sagt er von ihnen? Gönnerhaft bescheinigt er ihnen, dass sie nun erkennen, dass Steiners Erben die Erbschaft doch nicht nur „verwalten“ – aber vor allem betont er, dass gerade „die Wiederkehrer“ (durch „vertiefte Lebenserfahrung“!) am besten einschätzen können, was an der Anthroposophie „originär“ sei und was anderswo „sogar besser zur Geltung“ komme! Gehört dieser ganze Hochmut zum Wesen des Gronbach-Wilberschen „Zeugen-Bewusstsein“?

Gronbach spricht hochtrabend und im vereinnahmenden Wir-Stil von „unserer geistigen Tradition“, sagt aber in Wirklichkeit, dass diese Tradition dringend die „unverkrampften Sichtweisen“ der „Wiederkehrer“ braucht. Und vor allem: Diese würden „uns“ zeigen, dass Anthroposophie ein „bedeutsamer“ Impuls sei – „einer unter anderen“.

Was für Phrasen! Gibt es irgendjemanden, der sich der Anthroposophie verbunden fühlt und sie nicht als bedeutsam ansieht? Gronbach aber geht es um das Gegenteil: um das „einer unter anderen“. Sein ganzer Aufsatz hat das Ziel, die Anthroposophie zu relativieren. Denn nur so kann er sie für seine Zwecke einspannen, nur so kann er das Spiel, sich Anthroposoph zu nennen, weitertreiben. Er ist kein Anthroposoph, aber wenn die Anthroposophie jenes armselige Etwas wäre, was er daraus macht, könnte sich wirklich jeder Anthroposoph nennen.

Aufschlussreiche Kommentare

Sehr, sehr aufschlussreich sind nun die Kommentare, die sich an diesen Blogbeitrag anschließen.

So schreibt unmittelbar ein Leser ganz richtig:

Also ich kann Menschen nicht nachvollziehen, die aufgrund anderer Menschen, die sich einer Idee zugehörig fühlen, dieser Idee den Rücken kehren... [...] Aber so ist sie die Menschheit....der Verpackung wird mehr Wert zugesprochen als dem Inhalt.


„Manfred“ deckt dann nicht nur dieselbe verquere Gedankenführung auf:

"Anthroposophen führen als Gegenargument gerne an, dass man streng zwischen "der Anthroposophie" und "den Anthroposophen" unterscheiden müsse.! [...]
Obiges Zitat hier von Sebastian ist genau richtig, wenn man wirklich etwas erfassen möchte! Es ist unabdingbar, dass man die Anthroposophie zu trennen versteht, von dem, was Anthroposophen sagen, das muss doch spontan einleuchten, wenn man ein wenig nachdenkt!
Der "begründende" Nachsatz von Sebastian allerdings, mit dem er wieder etwas relativieren will - "... dass Anthroposophie alleine in dem Menschen lebt..." - hebt es wiederum auf, wenn er die Trennung von ANTHROPOSOPHIE und Anthroposoph wiederum zurückgiesst in das, was Anthroposophen so sagen!!! Man sollte Argument und Tatsache voneinander zu trennen wissen! Sollte man wirklich, wenn man wirklich etwas anstrebt.


...sondern zeigt auch gleich, was geschieht, wenn das Unterscheidungsvermögen fehlt:

Tut man das nicht, bzw. versteht!!! man das nicht, das Trennen und Unterscheiden von... dann kommt man sicherlich zu der untenstehenden Ansicht des Herrn Grauer, (24.01.10 10:2 - aus: Menschenklang)) die allerdings auch noch anderes aufzeigt und offenbart. Arroganz und Überheblichkeit haben mit der Wahrheit nicht viel gemein und führen aufrichtig Suchende in die Irre!!
"Und wieder einmal bestätigt sich mein Urteil: Anthroposophie ist Philosophie für Dumme!"

Anthroposophie als „Philosophie für Dumme“?

Christian Grauer, mit dessen Gedanken und Äußerungen auf seinem Blog „Schachtelhalm“ und in seinem Buch „Im Anfang war die Unterscheidung“ ich mich im letzten Jahr ausführlich auseinandergesetzt habe, teilt bekanntlich mit Gronbach und Kollegen wie Felix Hau dieselbe Weltsicht von der Nicht-Existenz wirklicher geistiger Individualitäten und höherer Wesenheiten.

Wie aber kam er auf sein unvorsichtiges Urteil, „Anthroposophie ist Philosophie für Dumme“? Als Antwort zu einem Blogkommentar von „Thomas“, der Gronbach auf dessen Text „Menschenklang“ entgegengehalten hatte:

Von wem läßt sich Herr Gronbach inspirieren:
Er schreibt:
"Natürlich immer und immer wieder Rudolf Steiner."
Dann: "Ken Wilber. Er zeigt mir, frei nach Douglas Adams, „was der Zusammenhang von Leben, Universum und dem ganzen Rest“ ist.
Andrew Cohen diszipliniert meinen Willen, wirklich das Beste zu geben – er ist das glühende Eisen in meinem Herz.
Eckart Tolle öffnet mir die Pforten zu dem was immer und überall die friedliche Stille der Gegenwart ist.
Peter Sloterdijk lehrt mich das Intellektualität ein Segen ist.
Amma lässt mich fühlen, dass die Liebe alles, wirklich alles ist.
David Deida bricht meinen maskulinen Kern auf.
Und Thomas D liefert den Soundtrack für meine Mission."

So deutlich ist hier die Lüge (in dem von ihm als ersten Satz Geschriebenen) zu erkennen:
"Natürlich immer und immer wieder Rudolf Steiner."
Was bleibt da noch für Rudolf Steiner übrig,
wenn Ken Wilber ihm zeigt, „was der ZUSAMMENHANG von Leben, Universum und dem ganzen Rest“ ist. (Welcher ganze Rest?)
wenn Andrew Cohen seinen WILLEN diszipliniert.
wenn Eckart Tolle ihm die friedliche STILLE gegenwärtig macht.
wenn Peter Sloterdijk ihm zeigt, was INTELLEKTUALITÄT ist.
wenn Amma ihn FÜHLEN läßt, dass die LIEBE wirklich alles ist.
wenn David Deida seinen MASKULINEN Kern aufbricht. (was kommt denn da raus?)
und wenn Thomas D zu seiner Mission die MUSIK macht.
Was bleibt da noch übrig um sich von Rudolf Steiner inspirieren zu lassen?
Natürlich:
Die Inhalte der Geheimwissenschaft, die geisteswissenschaftlich errungenen Erkenntnisse.
Aber von denen will Herr Gronbach ja NICHTS wissen.


Grauers Antwort:

Und wieder einmal bestätigt sich mein Urteil: Anthroposophie ist Philosophie für Dumme! Du kritisierst, dass Sebastian gebildet ist und sich von vielen Seiten inspirieren lässt? Wow! Willkommen im anthroposophischen Paralleluniversum der Ignoranz...


Nun, die „Früchte“ bzw. die taube Frucht von Gronbachs Inspiriationen zeigen sich unmittelbar an seinen Texten. Gronbach kann noch so „gebildet“ und „vielseitig inspiriert“ sein: Wenn man nicht erlebt, wie die Anthroposophie all das oben Angedeutete in viel tieferer und wahrerer Weise ermöglichen würde, dann hat man sie auch nicht im Ansatz verstanden – und eben erst recht nicht verwirklicht.

Gronbach muss die Anthroposophie mit Hilfe seiner anderen „Inspirationen“ relativieren, denn wenn er ihr Wesen ließe, wie es ist, würde der weltenweite Unterschied zu seinen übrigen Inspirationsgebern geradezu erschütternd ins Auge stechen. Nur durch ihre ständige Relativierung – und damit Zerstörung – bleibt seine erleuchtete Illusion bestehen. Nur indem er die Anthroposophie zu einem Nichts macht, kann er einzelne Zitate weiterhin dafür ausschlachten, sein NICHTS zu „stützen“ (dazu unten mehr).

Perversion und Vereinnahmung

Doch gehen wir weiter in den Blog-Kommentaren. „Manfred“ bringt dann ein verhängnisvolles Gronbach-Zitat aus Facebook, wo die Gronbach-Community offenbar ebenfalls diskutiert:

Aus Facebook 27.01.10 - Sebastian Gronbach
"Sebastian Gronbach hat die langweiligste Frage aller Zeiten entdeckt: "Wer bin ich?" Diese Frage wird nur spannend, wenn sie wirklich ins LEERE führt. Und dann ist niemand mehr da, der sie spannend finden könnte...Gute Nacht."
Und seine Antwort: - auf die Schnelle--
@Nicola: "Ach ja, das höhere Selbst. In der anthroposophischen Praxis ist das in der Regel nichts weiteres als ein esoterisch aufgeblasenes Ego. Reinkarnation und Karma, so wie es in der Anthroposophie tradiert wurde, ist der Versuch die unablässige und ungeteilte Wiedergeburt des EINEN ICH in ALLEM, für Menschen im purpunen/roten Mem des egozetrischen Weltbildes erklärlich zu machen. ...
Ging das in die Richtung Deiner Frage?"
Ok - es gibt so viele Flaschen wie es Menschen gibt :-)), aber es gibt nur ein ICH, welches die Flaschen betrachtet."


Gronbach leugnet ja nun all diese Realitäten – höheres Ich, Reinkarnation, Karma.
Für ihn ist das alles nur „tradiert“, aber die eigentliche Wirklichkeit ist das EINE in ALLEN. Von einem höheren Selbst usw. habe Steiner nur gesprochen, um den ganzen egozentrischen Menschen dasjenige, was Gronbach jetzt „rein“ verkündet, verständlich zu machen!

Gronbach dreht also wie immer Steiner das Wort im Munde um, um damit bequem das Gegenteil des von Steiner Gesagten zu beweisen. Nach Gronbach hat Steiner also sein Leben lang – drei Jahrzehnte und Tausende von Vorträgen – nur das versucht auszudrücken, was Gronbach in jedem seiner billigen Aufsätze wiederholt.

Entlarvend ist, dass Gronbach gerade sein eigenes, nicht bis zum höheren Selbst, sondern bis zum ALL-EIN-ICH aufgeblasenes Ego nicht erkennt. Wie rein Rudolf Steiner das höhere Selbst beschrieben hat, das nimmt Gronbach nicht zur Kenntnis – denn er hat nicht nur kein Organ dafür, er hat auch jeden Keim für dieses Organ völlig zugemauert. Jeder unbefangene Leser wird aber in der Gronbachschen Sprache unmittelbar erleben können, wie unverwandelt diese ist – und wie deshalb Gronbach vom Wesen des höheren Selbst aus gar nichts ahnen kann.

Und so fügt auch „Manfred“ dann ein längeres Zitat von Rudolf Steiner an, das genau diese zentrale Frage der Sprache betrifft. Ich gebe das Zitat noch etwas vollständiger wieder:

Wenn von solchen Dingen gesprochen wird, müssen die Worte in einer anderen Weise gebraucht werden als im gewöhnlichen Leben. Man muß von etwas sprechen, wie von der „Angst“, der „Furcht“ der Götter vor dem Zeitpunkt, der dann erfüllt werden mußte in der Erdenevolution mit dem Mysterium von Golgatha. Man muß die Worte für die heilig-geistigste Angelegenheit der Menschheit in umgeprägter Weise gebrauchen. Es ist unendlich leicht für alle diejenigen in der Welt, die nur allzusehr bereit sind, aus Torheit, aus Frivolität, aus Eitelkeit oder aus anderen Gründen, herabzuwürdigen, was im heiligsten Sinne gemeint ist. Man braucht ja nichts anderes zu tun, als irgend etwas, was als Wort geprägt ist, so umzudrehen, wie man das Wort im exoterischen Leben haben will. Und man hat die Möglichkeit, in ihr Gegenteil zu verkehren eine solche Sache, die der Menschenseele abgerungen ist, wenn sie ausgesprochen ist bloß aus der inneren Nötigung heraus, die Wahrheiten der geistigen Welt zu verkündigen, die so schwer sich der Seele entreißen. Man verkehrt sie, indem man sie lächerlich, teuflisch, satanisch findet, wenn die nötige Frivolität, die nötige Leichtfertigkeit in den Seelen vorhanden ist.
Diese ist in unserer Zeit nur allzusehr verbreitet in den Seelen. Und nur allzu gering ist die Wachsamkeit derer, welche da hüten sollten den Schatz der heilig-geistigen Wahrheiten, die gerade in unserer Gegenwart in die Herzen der Menschen einziehen sollen. Wie groß ist die Bequemlichkeit, mit der man seinen Geist nähren möchte! Wie oft muß man Bejammernswertes sehen! Wenn nur ein wenig über den Materialismus hinaus vom Geiste gesprochen wird, so erklären sich die Leute dadurch leicht befriedigt, weil sie sich dabei nicht anzustrengen, besonders ihr Gemüt nicht anzustrengen brauchen. Man sollte fühlen, wie man dadurch, daß man an der heilig-geistigen Betrachtung der heiligsten Angelegenheiten der Erdenentwickelung teilnimmt, eine Verantwortlichkeit hat gegenüber dem Gut der Schätze des Wissens, die sich auf die geistige Welt beziehen. Die Frivolität unserer Zeit auf diesem Gebiete ist so groß und nimmt es so leicht. Sie werden sie da und dort immer wieder auftauchen sehen, vielleicht aber in ihrer ganzen Abscheulichkeit nur bemerken, wenn Sie wachsam genug sind und Ihre Herzen genug für das Heiligste der geistigen Wahrheiten entzündet sind. Vielleicht können Sie sie dann taxieren und dadurch gute Hüter der Geistesschätze sein, die wir alle zusammen zu hüten berufen sind.
18.12.1913, GA 148, S. 115f.


Gronbach nimmt also nicht einmal die Anfänge für eine Annäherung an die wirkliche Anthroposophie ernst. Diese Anfänge liegen in einem tiefen Ernst gegenüber dem, wovon da gesprochen wird. Doch damit nicht genug. Wäre Gronbach einfach nur oberflächlich, würde man sogleich erkennen können, dass er kein Anthroposoph ist.

Aber Gronbach lässt es nicht nur an Ernst fehlen, er leugnet sogar, was da gesprochen wird! Gronbach leugnet mit geradezu großer Lust die zentralen Wahrheiten, von denen Rudolf Steiner sprechen musste, die er sich seiner Seele abgerungen hat „aus der inneren Nötigung heraus, die Wahrheiten der geistigen Welt zu verkündigen“.

Und damit noch immer nicht genug – denn nun würde man ja wirklich unmittelbar erkennen können, dass Gronbach kein Anthroposoph ist. Nein, er besitzt nun sogar noch die unglaubliche Unverschämtheit, die Anthroposophie wiederum zu vereinnahmen. Er setzt sich in ihren Besitz, indem er ihr Wesen zunächst geleugnet hat und nun trotz allem von „unserer geistigen Tradition“ usw. spricht! Indem er davon spricht, dass aber die „absolutistische Ausrichtung“ auf Rudolf Steiner fallen müsse usw.

Wer erkennt da noch immer nicht, was für ein perfider Vernichtungsfeldzug hier stattfindet?

Das Gronbach-Management schlägt zu

Und was geschah jenem „Manfred“? Er wurde vom Gronbach-Management heimgesucht!

Ich habe mich "erdreistet" Äusserungen von Sebastian - siehe weiter oben hier in diesem Kommentar - aus facebook hierher zu kopieren, obgleich ich innerhalb facebook kein "Freund" von Sebastian bin. Und diese seine Äusserungen haben inhaltlich keinen privaten Charakter, auch wenn man dies natürlich behaupten kann, insofern sehe ich da keinen "Verstoss", wenn überhaupt...
Dann hat mich die "gute" Janet vorgeführt, mit ein wenig fehlendem Tiefgang, woraufhin ich gestern abend um 21.20 Uhr eine "Abmahnung" von Sebastian erhielt mit dem Inhalt -
"Lieber Manfred! zeig Dich. Oder geh. Herzlich, Sebastian"
woraufhin ich antwortete, dass ich mich immer gezeigt und NIE anonym gepostet hätte, was auch den Tatsachen entspricht. In facebook nie und hier immer offen.
Daraufhin gestern abend um 22.29 Uhr!! bekam ich vom Sekretariat Gronbach, MissionMensch Management!!! von Frau Elena Rand (um diese Zeit!!) meine Kündigung bezüglich meines Mitwirkens/Dürfens bei MissionWir. "Trotz wiederholter Aufforderung", das "wiederholter" ist eine krasse LÜGE, und ich würde negativ kommentieren etc... Sebastian Gronbach bedauert diese Entscheidung. [...]
Tja, Fazit, das Imperium oder Unternehmen Gronbach hat also im Nichts des Alleins inzwischen doch etwas gefunden, was man da bemerken könnte, erstaunlich, erstaunlich. [...]
Ja, ich bekenne mich hier öffentlich dazu, dass in einigen Kernaussagen von Sebastian Gronbach eine Absicht "verborgen" arbeitet, (juristisch korrekt vielleicht lieber: zu arbeiten scheint) die etwas zu verfolgen scheint, um es mal vorsichtig zu äussern, die ich SO ablehnen muss, aus meinem Wahrheitsempfinden heraus. Und hier, in einem Forum, in dem intensiver und genauer miteinander sich ausgetauscht wird, äusserst Du Dich überhaupt nicht, auf facebook hingegen sehr häufig, wirklich schade!!!
Zitat aus meiner Kündigung:
"Sollten Sie es sich anders überlegen, können Sie sich selbstverständlich gerne wieder melden."
Danke für eine solche Möglichkeit, was erwartest Du, über Dein Mangement? Ich würds eher umdrehen wollen, zeig Du Dich mal, HIER, öfters, vielleicht überleg ich mirs dann anders -- im Sinne einer MISSION MENSCH.


Eine andere Bloggerin, die sich Gronbach sogar „sehr verbunden“ fühlt, kommentierte diesen Vorgang so:

Ich war auch mal bei Facebook und mich bekommen dort keine 10 Pferde wieder hin. Klar kann man sich dort gut unterhalten, doch es ist auch der reinste Hexenkessel. Gut unterhalten kann ich mich auch anderswo, den Hexenkessel brauche ich nicht.


Und ein weiterer Kommentar lautete:

Man kann behaupten, so etwas wie einen „individuellen Geist“ gebe es gar nicht, da seien nur der Körper und die Seele, und beide lösen sich nach dem Tode auf, der Körper zerfällt und wird zu „Staub und Asche“, die Seele wird aufgesogen ins All-Eins… Aber wenn man das behauptet, dann sollte man lieber nicht von sich sagen, man sei ein Anthroposoph.
Wenn jemand nicht Anthroposoph sein will, weil er zwar von einigen oder auch mehreren Sätzen Rudolf Steiners vage oder auch konkreter beeindruckt ist, sich aber mit dem Rest, der vielleicht ein wenig Mühe macht, nicht näher beschäftigen will --- dann bedeutet das ja überhaupt gar nicht, daß er kein „guter Mensch“ sein kann. Aber nicht alle „seelenguten Menschen“ sind deshalb auch schon Anthroposophen. Und ich finde halt noch immer, daß sie das dann auch nicht von sich behaupten sollten.
Ich finde es sehr interessant, daß Manfreds „Rausschmiß“ gerade im Zusammenhang mit dem Artikel „Kommen. Gehen. Wiederkommen“ geschieht. Zum „Facebook“ sage ich gar nichts, ich bin dort nicht Mitglied und habe auch keine Lust dazu, es zu werden.

Gronbach und die Mystiker

Und dann brachte „Thomas“ noch ein sehr aufschlussreiches Zitat:

Wir finden zum Beispiel bei Mystikern das Bestreben, den Trieb der Selbstliebe im Sinne der Liebe zur Weisheit zu entwickeln und diese in einem schönen Licht erstrahlen zu lassen. Sie versuchen durch Vertiefung in das eigene Seelenleben in sich den Gottesfunken zu finden, ihr höheres Selbst als diesen Gottesfunken zu empfinden. Eigentlich bildet aber der Mensch als Lebensweisheit nur den Keim zu seinem nächsten Leben aus. Es ist wie mit dem Samen, nachdem die Pflanze durch das Jahr hindurchgegangen ist. Der Same bleibt, so bleibt die Lebensweisheit; der Mensch geht durch die Pforte des Todes hindurch, und das, was da heranreift als geistiger Wesenskern, das ist der Same zum nächsten Leben. Der Mensch spürt dieses, er kann Mystiker werden, und das, was nur Same für das nächste Leben ist, für den Gottesfunken ansehen, als etwas Absolutes ansehen. Man interpretiert es nun so, weil man sich geniert, sich einzugestehen, dass man es doch nur selbst ist, dieser Geistessame. Meister Eckhart, Johannes Tauler sprechen ihn an als den Gott in uns selber, weil sie von Reinkarnation nichts wissen.
17.12.1912, GA 143, S. 205.


Nun sollte man diese Worte dennoch nicht so verstehen, dass Gronbach diesen Mystikern gleichkomme, die wirklich ihr ganzes Leben lang in allergrößter Religiosität um die Gottesbegegnung gerungen haben!

Man wird bei einer Beschäftigung mit Meister Eckhart und Johannes Tauler das Ringen dieser Männer nur voller Bewunderung anschauen können – und man wird empfinden können, was für ein leuchtender Geistessame in ihrem Leben herangewachsen ist. – Was aber muss man bei Gronbach empfinden?

Wo ein Meister Eckart vom absoluten „Entwerden“ sprach, um die Einheit mit Gott zu finden, da ist all dies für die Gronbachsche Erleuchtung nicht notwendig. Gronbach spricht zwar vom „Nichts“, aber dies kann und soll bei ihm ja im Alltag durchaus mit allen Sinnesfreuden gefüllt werden, die das Leben bietet. Nicht das nichtige Ich erhebt sich zu seinem Gott, sondern das erleuchtete Ego, das sich zum „Nichts“ erklärt, erkennt sich als das ALL-EINE in der reinen Leere... Der Mensch wird nicht eins mit Gott, er ist Gott (vergleiche dazu auch Christian Grauer: „Meine Gottwerdung“).

Gronbach selbst will überhaupt kein Geistessame sein oder entwickeln – er glaubt überhaupt nicht an eine geistige Individualität, an individuell sich entwickelnde Geisteswesen.

Ein bezeichnender Missbrauch von Rudolf Steiners Worten

Und sein aktueller Blog-Beitrag „Drama“ zeigt, wie er gerade in diesem Zusammenhang Zitate von Rudolf Steiner rücksichtslos missbraucht:

Ich habe über fünf Jahre ein Experiment gemacht. Ich habe getestet, welche Gedanken, Gefühle und Empfindungen in mir überleben. Ich kann es jetzt nach fünf Jahren auf diesen Punkt bringen und zumindest sagen, was nicht überlebt: Dramen. Dramen überleben nie.
Vor allem die Dramen die im Kopf stattfinden, sind kaum der Rede wert. Auch nicht die Dramen, die man im spirituellen Kontext macht. [...] Es verschwinden die sämtliche Dramen, die in denen man meint mit mythologischen Figuren zu tun zu haben: Engel, Götter, Auferstandene und sonstige übermächtigen Wesen. Alle diese Dramen sind, was Dramen sind, nämlich dramatisch. Aber sie gehen vorbei. [...]
Wenn Du ein glücklicher Mensch sein willst. Dann spiele Deine Rolle in diesen Dramen. Spiele sie hervorragend. Genieße das Drama. Gib alles, treibe das Drama nach vorne, langweile nicht, gewinne den Oscar für das beste Lebensdrama. Drama, Baby, Drama.
Aber erinnere Dich immer daran. Es ist ein Drama mit einem Anfang und einem Ende. Alles was ein Anfang und ein Ende hat, fällt von Dir ab. "Ein wesenloses Wesen wirst Du sein, wenn Du Dich findest" (Rudolf Steiner) (Das Zitat stammt - kein Witz - aus dem "Mysteriendrama").
30.1.2010, "Drama".


Man empfinde zunächst, wie auch dieser Text wieder ganz und gar Gronbachs Botschaft verkündigen soll:
Letztlich ist alles wesenlos und leer außer das ALL-EINE. Die ganze Welt ist Maja – „Engel, Götter, Auferstandene“, all das ist Maja, Kinderkram für diejenigen, die noch an etwas glauben müssen und noch nicht die Gronbach-Wilbersche „I am“-Erleuchtung erfahren haben.

Dass diese gerade von der Fülle der geistigen Wirklichkeit wegführt, das kann man, wenn man in dieser Erleuchtung gefangen ist, nicht durchschauen. Man hält diese Fülle ja für Trug und Illusion, für einen ganz ähnlichen dogmatischen Überbau, wie ihn damals das Proletariat in der Religion sah – die ja bei denen, die das Proletariat ausbeuteten, tatsächlich zur bloßen Fassade und Schein-Heiligkeit geworden war. Wenn Gronbach also nur die „Verkopftheit“ der meisten „Anthroposophen“ erlebt, dann kann ihm die Anthroposophie leicht zum Mythos werden, und er kann sich leicht zum alleinigen Versteher ihrer „reinen Lehre“ (d.h. Leere) aufschwingen.

Um den Unterschied zwischen den Anthroposophen und der Anthroposophie kennenzulernen, muss man diesen Unterschied eben erst machen, das heißt, man muss die Anthroposophie selbst kennenlernen. Gelingt einem das nicht, wird man dogmatisch – oder wendet sich von ihr ab – und kehrt später vielleicht zurück, um sie zu relativieren... Gelingt es einem aber, das Wesen der Anthroposophie immer tiefer kennenzulernen, dann weiß man, dass sie in eine unendlich differenzierte geistige Wirklichkeit hineinführt. Die Gronbachsche Erleuchtung und die Anthroposophie sind diametral entgegengesetzt – und das Buch „Arabeske“ über Ken Wilber, geschrieben von der Niederländerin Mieke Mosmuller, hat dies so eindrücklich wie nur irgend möglich dargestellt.

Was hat es nun aber mit dem Zitat von Rudolf Steiner auf sich?

Im Mysteriendrama sagt der Hüter der Schwelle zu Thomasius:

So bleibt dir nichts; - ein wesenloses Wesen
Das wirst du sein, wenn du dich geistig findest.

Aber was geht dem voran?

Als Thomasius und Maria sich nahen, spricht der Hüter der Schwelle:

Welch ungestümes Wünschen tönt hierher;
So stürmen Menschenseelen, die mir nahen,
Bevor sie noch Gelassenheit sich voll errungen.
Es treibt jedoch Begierde solche Wesen
Und nicht die Kraft, die schaffend sprechen darf,
Weil sie sich schweigend selber schaffen konnte.
Die Seelen, welche hier sich so bezeugen,
Ich muss zur Erde sie zurück verweisen.
Sie können doch in Geistesreichen nur
Verwirrung stiften und die Taten stören,
Die Weltenmächte weise vorbereiten.
Und auch dem eignen Wesen schaden sie.
Sich selbst erzeugen sie Zerstörungstriebe,
Die sie für Schöpferkräfte halten können,
Weil sie den Wahn für Wahrheit nehmen müssen,
Wenn Erdenfinsternis sie nicht mehr schützt.


Und dann spricht Thomasius, zunächst im Rückblick, von sich:

[...]
Da wusste er, wie stark die Menschenseele
Sich täuschen muss, wenn sie vom Stoff zum Geiste
In Eitelkeit empor sich heben will.
Solch Streben kann die Seele wahrlich fester
Dem Stoff verbinden als das Tagessein,
Das menschlich dumpf den Daseinstraum erlebt.
Und als Thomasius als seine Lage
Dies vor die Seele sich so stellen konnte:
Da warf er jener Macht sich kräftig hin,
Die ihn nicht trügen konnte, wenn sie auch
Im Scheine nur sich zeigte; wusst' er doch,
Dass Lucifer selbst dann noch wirklich ist,
Wenn er sich nur im Bilde zeigen kann.
Die Götter wollen in der Wahrheit nur
Dem Menschen nahn; doch Lucifer - der bleibt
Er selbst, ob wahr, ob falsch der Mensch ihn schaut
[...]
Mit all der Kraft, die Lucifer verleiht,
Gerüstet, will ich mich an dir vorbei
Zu Theodora drängen, welche ich
Im Lande jenseits dieser Schwelle weiss.


Und der Hüter spricht zu ihm:

Thomasius, bedenke, was du weisst.
Was jenseits dieser Schwelle sich erlebt,
Ist dir wohl unbekannt: vertraut jedoch
Bist du mit allem, was ich fordern muss,
Bevor du dieses Reich betreten kannst.
Du musst dich trennen erst von vielen Kräften.
Die du im Erdenleibe dir erworben.
Behalten kannst du doch von ihnen nur,
Was sich in geistig reinem Streben dir
Erschlossen und auch rein verblieben ist.
Doch dieses hast du selbst von dir geworfen
Und Ahriman als Eigentum gegeben.
Was dir jetzt noch erhalten, das hat dir
Für Geisteswelten Lucifer verdorben.
Ich muss es an der Schwelle dir benehmen,
Wenn du gerecht sie überschreiten willst.
So bleibt dir nichts; - ein wesenloses Wesen
Das wirst du sein, wenn du dich geistig findest.


Was Gronbach also Rudolf Steiner in den Mund legt – dass der Mensch, der sich in Wahrheit finde, ein wesenloses Wesen sei –, das gilt für Thomasius, weil er das, was er sich in geistig reinem Streben erschlossen hatte, selbst von sich geworfen und Ahriman als Eigentum gegeben hat!

Gronbach leugnet also jede wirkliche Frucht geistig reinen Strebens – und er setzt das Wesen des Menschen mit jenem Zustand gleich, in den der Mensch in der Tat verfallen muss, wenn er all das, wonach er in Wahrheit streben kann, von sich wirft und Ahriman zum Eigentum gibt...

Die „Leere“ als höchste Wirklichkeit – eine ahrimanische Inspiration, einhergehend mit unverwandeltem, ja gesteigertem Egoismus und einem ungeheurem Hochmut gegenüber allem, was mit dem wahren Wesen der Anthroposophie in Zusammenhang steht ...