2011
Die Zinskritik noch immer nicht verstanden
Erwiderung auf Jens Berger: Stellungnahme zum Artikel „Kritik an der Zinskritik“. NachDenkSeiten, 7.9.2011. | Siehe auch meinen Aufsatz „Eine Zinskritik - differenziert durch die Wirklichkeits selbst“.
Inhalt
Der Irrsinn des Zinseszins
Das Horten
Charakter des Zinses
Umlaufgebühr?
Wirtschaft vollkommen neu denken – menschlich
Zusammenfassung
In seiner Stellungnahme gegenüber vielfältig eingegangener Kritik an seinem Artikel äußert Jens Berger im wesentlichen folgende Gedanken:
- Charakter des Zinses: Auch bei der Miete zahlt man dem, der einem etwas überlässt, eine zuvor ausgehandelte Gebühr. Niemand würde behaupten, dass Miete nicht aus eigenem Geld bezahlt werden könnte, sondern zwingend zur Verschuldung führe.
- Zinseszins: Ein relevanter Zinseszinseffekt ließe sich nur erzielen, wenn Inflation, Steuern und Ausfallrisiko komplett ausgeblendet würden. Und vom Kreditnehmer aus gesehen nur, wenn man unterstellt, dass Kredite nicht zurückgezahlt werden und auch die Zinsen über neue, ebenfalls nicht zurückgezahlte Kredite bezahlt werden. Schon der Zinsgewinn liegt bei einem risikoscheuen Kreditgeber ohnehin nur knapp über der Inflation.
- Horten: Nicht ausgegebenes Geld wird der Volkswirtschaft nicht entzogen. Der Kreditvergabe deutscher Banken an den Privat- und Unternehmenssektor von 3.963 Mrd. Euro stehen immerhin 3.206 Mrd. Euro an Einlagen aus diesen Sektoren gegenüber.
- Umlaufgebühr: „Ich gebe gerne zu, dass ich derlei Argumentation noch nicht einmal im Ansatz nachvollziehen kann.“ Eine Umlaufsicherung entspricht doch nur der vorhandenen Inflation. – Auch eine konstante Geldmenge ist nicht anzustreben, denn bei einer wachsenden Gütermenge würde dies zur Deflation führen.
Dazu ist zu sagen:
Der Irrsinn des Zinseszins
Jens Berger sieht nicht, dass der Zinseszins seinem Wesen nach ein Irrsinn ist. Er weist darauf hin, dass dieser fast nirgendwo zur Geltung kommt, was aber nichts darüber aussagt, welche innere Berechtigung und Qualität dieser Zinseszins hat. Mit der gleichen Halblogik argumentieren Atomkraftanhänger. Sie sagen: „Eine relevante Gefährdung ergäbe sich nur, wenn man unterstellt, dass (a), (b), (c).“ Und: „Bei einem risikoscheuen AKW-Bauer liegt das Risiko ohnehin nur knapp über Null.“ – Es wird dabei eben nicht gesehen, dass allein schon die innere Logik einer Sache etwas ganz Entscheidendes ist.
Konkret treffen alle die von den Zinskritikern „unterstellten“ Annahmen in einem Falle zu – nämlich im Falle der Staatsverschuldung. Hier gibt es keine Insolvenz, Kredite werden nicht zurückgezahlt, und auch die Zinsen werden mit neuen Krediten bezahlt. Die Staatsschuld wächst immer weiter, Zins und Zinseszins sind voll wirksam. Und ausgerechnet dieser Fall betrifft uns alle.
Der Irrsinn nicht nur des Zinseszinses, sondern bereits des verewigten Zinses ist hier ganz und gar sichtbar: Der Staat hat bereits jetzt mehr Zinsen gezahlt, als er jemals an Krediten insgesamt aufgenommen hat, bzw. neue Kredite dienen nur noch dazu, die Zinsen weiter zu bedienen, die natürlich mit dem Schuldenberg immer noch mehr in die Höhe wachsen.
Das Horten
Jens Berger hat den inneren Gehalt des Begriffs „Horten“ gar nicht erfasst. Selbstverständlich beschränkt sich dieser Begriff nicht auf das, was die Oma mit ihrem Sparstrumpf zuhause tut! Selbstverständlich wird das Geld der Reichen und Superreichen weiterverliehen – was ja gerade die Zinsen für das verewigte Wachstum ihres Reichtums bringt! Dennoch entziehen sie dem Kreislauf das Geld und „horten“ es, weil sie es nicht ausgeben, sondern nur verleihen – und mit Zins zurückhaben wollen.
Jemand, der sich Geld leihen muss, kann vernünftigerweise eine „Miete“ dafür bezahlen. Das ist aber kein Grund dafür, dass sich Vermögen fortwährend von selbst vermehren sollen! Dies ist vielmehr ein Irrsinn! Und zweitens: Der Staat dürfte nicht Geld leihen müssen – er müsste für seine Aufgaben das notwendige Geld bekommen, nicht leihen. Er müsste sich von denen, die das Geld haben („Reiche“), so viel holen, wie er braucht, und zwar nicht als Kredit.
Berger wirft völlig unterschiedliche Dinge in einen Topf. Zins als „Miete“ ist u.U. kein Problem. Von selbst wachsende Vermögen sind ein Problem, es sei denn, man akzeptiert leistungslose Einkommen (für die natürlich andere arbeiten müssen). Verewigter Zins ist ein Problem, weil er realitätsblind ist. In der Staatsverschuldung kommt er voll zur Geltung, und die verewigte Staatsverschuldung ist ebenfalls ein Irrsinn, ein völlig falsches politisches Handeln.
Mit der Frage, ob der Staat überhaupt in der Lage ist, die Kredite zurückzuzahlen, kommen wir zum nächsten Problem.
Charakter des Zinses
Berger vergleicht den Zins einfach mit der Miete und behauptet im nächsten Atemzug, hier wäre es doch auch kein Problem, sie mit „eigenem Geld“ zurückzuzahlen. Ja, er besitzt sogar die (in meinen Augen zynische) Nonchalance, zu behaupten, die Miete sei eine „zuvor ausgehandelte Gebühr“. Das werde ich mir merken, wenn ich mir das nächste Mal den extrem überteuerten Berliner Wohnungsmarkt anschaue – vielleicht lassen die Vermieter ja mit sich handeln! Und lassen die Kreditgeber mit sich über den Zins verhandeln? Berger blendet die Machtverhältnisse einfach aus! Wenn Menschen etwas brauchen und andere Menschen im Besitz dieser Sache sind, gibt es unter den Bedingungen unseres heutigen Wirtschaftssystems keine gleichberechtigten Verhandlungen, denn es geht nicht um Recht, sondern um Macht.
Das noch viel größere Problem aber ist, dass der Zins nicht mit der Miete vergleichbar ist. Denn Zins und Kredit stehen am Ursprung unseres Wirtschaftssystems. Die Miete bezahle ich mit „eigenem Geld“. Aber jegliches Geld gelangt überhaupt nur in den Kreislauf, indem es ursprünglich ein Kredit, also eine Schuld ist. Davon merke ich nichts, wenn ich die Miete bezahle. Aber jedem „Geldhaben“ steht irgendwo eine Schuld gegenüber.
Berger hat den entscheidenden Hinweis völlig ausgeblendet, dass es volkswirtschaftlich unmöglich ist, der Bank mehr zurückzuzahlen, als sie einem gegeben hat. Sämtliche Kredite wären zurückgezahlt, wenn die Geldmenge völlig verschwinden würde – dann hätte niemand mehr einen Cent in der Tasche! Die Bank würde dann aber immer noch die angefallenen Zinsen verlangen! Das ist also eine Unmöglichkeit. Aber genau aufgrund dieser Unmöglichkeit entsteht für jeden einzelnen Kreditnehmer der Wachstumszwang unseres Wirtschaftssystems.
Und genau das ist der Grund dafür, dass auch der Staat seine Kredite nicht zurückzahlen kann. Es mag sinnvoll sein, Kredite aufzunehmen, um Autobahnen zu bauen, von denen viele Generationen etwas haben. Aber wenn der Kreditzins höher ist als das real mögliche (und eintretende) langfristige Wirtschaftswachstum, dann stimmt etwas nicht – und genau das ist unsere Realität: die Schuldenfalle.
Umlaufgebühr?
Und hiermit sind wir auch beim Begriff der Inflation, mit dem Berger extrem sorglos und naiv umgeht. Er nimmt sie als gegeben hin. Dabei ist sie eine Folge des geschilderten Zinswahnsinns. Der Zins, der jeden kreditnehmenden Wirtschaftsteilnehmer unter Wachstumszwang setzt – einen gesamtwirtschaftlich nie erreichbaren Wachstumszwang –, ist die Ursache dafür, dass die Preise immer mehr steigen. Denn der Zwang und der reale Zins werden natürlich auf die Preise aufgeschlagen.
Ausdrücklich gibt Berger dann zu, dass er die Idee der Umlaufgebühr oder eines Negativzinses „nicht einmal im Ansatz“ verstehen könne. Das zeigt exakt die Grenze, bis zu der sein Denken vordringen kann und an der es dann haltmachen muss. Der entscheidende Punkt ist, dass Berger den Un- und Irr-Sinn eines sich selbst vermehrenden Vermögens nicht denken kann oder will. Er sieht weiterhin nicht den Irr-Sinn und das Un-Recht des Hortens, weil er auch diesen Begriff nicht wirklich denken kann. Er sieht nicht, dass es ein Un-Recht ist, dort Geld zu (ver)leihen, wo man es eigentlich geben bzw. nehmen müsste. Mit keinem Wort geht er auf den Vergleich der Zinskritiker ein, dass hier eigentlich ein Mensch die Kreuzung versperrt und Geld verlangt. Im Grunde verlangen nicht die Zinskritiker eine Umlaufgebühr, sondern der heutige Kreditgeber! Die Zinskritiker wollen nichts weiter, als dass sich Vermögen nicht von selbst vermehrt, sondern von selbst vermindert – wie alles andere Vergängliche auch. Damit entfällt die Umlaufgebühr „Zins“, die der Geldbesitzer heute erhebt, sondern sein Vermögen schmilzt einfach wieder dem Wirtschaftskreislauf zu (wobei er natürlich jederzeit das Recht hat, es auszugeben).
Berger geht mit keinem Wort auf die entscheidende Frage ein, ob Geld ein Besitz- oder ein Tauschmittel sein soll – auf die entscheidende Frage, ob Geld ein Besitz- und Machtmittel oder ein Rechtsanspruch (auf Gegenleistung) ist. Dies aber sind die entscheidenden Fragen, ohne die alles andere Theoretisieren auf ewig Nebenschauplatz-Geplänkel und rechthaberische Argumentiererei bleiben wird. Und das Schlimmste ist: Mit ebendiesem letztlich naiven Theoretisieren verteidigt Berger faktisch unser heutiges Wirtschaftssystem mit all seinen Zwängen, Nöten und Un-Rechten.
Auf den allerersten Blick hat Berger scheinbar Recht – äußerlich, naiv gesehen, scheint ein Negativzins dasselbe zu sein wie die Inflation. Die Inflation vermindert das Vermögen doch auch fortwährend! Die Frage eines menschlichen Wirtschaftssystems bzw. eines Denkers, dem es um die menschliche Gestaltung der Verhältnisse geht, muss jedoch sein: Wollen wir, dass in unserem Zusammenleben scheinbare „Naturnotwendigkeiten“ gelten – oder wollen wir selbst Gestalter unserer Verhältnisse sein?
Wenn Berger die Inflation richtig findet, warum ist er dann gegen einen Negativzins auf Vermögen? Ein solches von selbst schwindendes Vermögen würde all die ungeheuren Probleme verschwinden lassen, die hier nur kurz angedeutet wurden, insbesondere die leistungslosen Einkommen der Reichen und den Wachstumszwang. Und hier handelt es sich um zwei der absoluten Kernprobleme unseres Wirtschaftssystems!
Was Berger aber völlig ausblendet, ist die Tatsache, dass die Vermögen zwar auch heute durch die Inflation schwinden, dass er selbst aber betont, dass der Zins dies wieder ausgleicht – sogar mehr als ausgleicht (selbst wenn es bei dem „risikoscheuen“ Kreditgeber nur etwas mehr ist). Es liegt also gerade kein Vermögensschwund vor, sondern ein Inflations-Ausgleich, während der Negativzins einen echten kontinuierlichen Vermögensschwund herbeiführen würde und will. Und was Berger dabei ebenfalls völlig ausblendet (in meinen Augen wiederum zynisch), ist, dass die Inflation ja gerade auch – und nur! – die Nicht-Vermögenden trifft, denn sie müssen die höheren Preise ebenfalls zahlen, haben aber kein Inflationsausgleich.
Berger setzt also Negativzins und Inflation gleich, obwohl unter der Inflation nur die Nichtvermögenden leiden, während der Negativzins nur die Vermögenden beträfe. Ein größeres Unverständnis der Sache ist eigentlich kaum vorstellbar...
Heute: Inflation auf alle Preise + Zins auf Vermögen = Wirkung nur auf die Nichtvermögenden.
Morgen: Keine Inflation + Negativzins auf Vermögen = Wirkung nur auf die Vermögen.
Unglaublicherweise vergisst Berger in seinem Vergleich kurzzeitig den Zins, der die Vermögen heute von selbst wachsen lässt. Die Wirkung der Inflation auf die Vermögen mag einem Negativzins entsprechen, aber der Positivzins gleicht diese Wirkung heute gerade aus, während die Inflation auch auf die Nichtvermögenden wirkt. Ein Negativzins würde nur auf die Vermögen wirken, nicht ausgeglichen werden können und die Inflation beenden. Berger sagt einfach: Negativzins ist doch wie Inflation, also wozu? Ganz einfach: Weil der Positivzins durch den Negativzins ersetzt werden soll, was ein Riesenunterschied ist! Dass Berger dies übersieht, zeigt schlaglichtartig die Grenzen seines Denkens. Es ist nur ein Nebeneffekt, dass der Negativzins der Inflation entspricht (und dass mit einem Negativzins die Inflation auch tatsächlich und real wegfallen kann und wird). Das Eigentliche ist eben, dass der Positivzins zu einem Negativzins wird, also Vermögen nicht von selbst wachsen, sondern von selbst schwinden – worauf Berger sich mit keinem Wort einlässt.
Wirtschaft vollkommen neu denken – menschlich
Ich kann es nur wiederholen: Mit Theoretisieren kommt man hier nicht weiter, denn man übersieht völlig die Kernpunkte der Zinskritiker, wie Berger beweist. Und es geht nicht einmal nur um (folge)richtige oder falsche Gedanken, sondern es geht um die Frage, welche Gedanken und Impulse wahrhaft menschliche sind. Man kann alles so oder so denken. In der Mathematik gibt es völlig unterschiedliche Logiken, die alle in sich konsistent sind. Auch das heutige Zinssystem ist in sich konsistent – wenn man die Menschen als egoistische Eigennutz-Verfolger betrachtet und ein unendliches Wachstum denkt. Doch die eine Voraussetzung ist unmenschlich und die andere ist unmöglich, schon physisch.
Berger blendet völlig aus, dass die Zinskritiker einen entscheidenden Punkt berühren – nämlich die Möglichkeit und die Notwendigkeit, unser gesamtes Wirtschaftssystem noch einmal völlig neu zu denken: vom Menschlichen aus. Nicht Modelle und Formeln sollen die Wirtschaft bestimmen, sondern der Mensch.
Ich habe skizziert, wie eine Wirtschaft, die auf schwindenden Vermögen (statt leistungslosen Einkommen) basiert, einen vollkommen anderen Charakter haben könnte und haben würde. Erstmals wäre es möglich, von einer Schuld-Wirtschaft mit Wachstumszwang zu einer Schenkungswirtschaft zu kommen, die auf Vertrauen und Fähigkeiten basiert. Wer diese entscheidenden Gedanken völlig ausblendet oder von vornherein als naiv abtut, zeigt nur, dass er nicht bereit oder nicht fähig ist, in solche Gedanken überhaupt nur anfänglich einzutauchen und zu sehen, was sich daraus entwickeln lässt. Er zeigt, dass er die heute herrschende Logik akzeptiert hat – eine Logik der Unmenschlichkeit und der Unmöglichkeit...
Auch Berger ist für Umverteilung und will, dass der Staat die notwendigen Mittel bekommt, dass die Reichen nicht immer reicher werden, sondern Verteilungs- und Leistungsgerechtigkeit herrschen usw. – Warum aber hat er dann diese Erkenntnisgrenzen und hält starr an dem heutigen Ist-Zustand der Zinsformel fest? Warum geht er mit keinem einzigen Absatz auf irgendeinen der von mir angeführten entscheidenden Gedanken ein? Ich habe den Zinsgedanken gerade differenziert. In bestimmten Bereichen bleibt ein Leihzins langfristig sinnvoll, aber nicht immer und nicht überall. Und bei den selbst wachsenden Vermögen ist er immer ein Irrsinn. Wenn Berger den Zins hier verteidigt, ist er eben exakt dies: Ein Verteidiger der selbst wachsenden Vermögen.
Zusammenfassung
Bergers Gedanken bedeuten folgendes:
- Er behauptet, der Zinseszins komme nie zur Wirkung, obwohl genau dies in der Staatsverschuldung geschieht.
- Er behauptet, der Zins entspräche einer (verhandelbaren!) Miete, die aus eigenem Geld bezahlt werden kann, und leugnet damit allein schon die Machtverhältnisse.
- Er blendet die Grundstruktur und die Konsequenz unseres Wirtschaftssystems völlig aus, nämlich, dass alles Geld nur durch Kreditschuld in den Kreislauf gelangt und die Zinsen systemisch gesehen nie zurückgezahlt werden können – es sei denn durch ein Schneeballsystem fortwährenden Wachstums.
- Er setzt Negativzins und Inflation wirkungsgleich, obwohl ersterer einen Vermögensschwund herbeiführt, während letztere gerade durch den Zins wieder ausgeglichen wird und nur die Nicht-Vermögenden darunter leiden.
- Er erfasst den eigentlichen Gehalt des Begriffs „Horten“ nicht – und damit nicht den entscheidenden Unterschied zwischen Geld als Besitz- und Machtmittel bzw. Tauschmittel und Rechtsanspruch (mit der korrespondierenden Pflicht, es auch real auszugeben).
- Er verteidigt also leistungslose Einkommen durch Zins, für die andere arbeiten müssen. Dagegen ist zu sagen: Die Vermögenden sollen ihr Geld ausgeben. Wenn sie es vermehren wollen, sollen sie selbst investieren. Wenn sie Kredite geben, sollen sie auch das volle Risiko teilen (nicht nur ein Restrisiko, während sie einen unmittelbaren „Gewinnanteil“ auch da beanspruchen, wo gar kein Gewinn gemacht wird).
- Er blendet die Konsequenzen dessen aus, dass sich Vermögen und Schulden entsprechen. Wenn die Vermögenden ihr Geld ausgeben oder selbst investieren würden, dann bräuchten viele andere Wirtschaftsteilnehmer sich gar nicht erst verschulden!
- Er kann und will nicht in all diesen Realitäten denken. Insbesondere kann er so nicht eine vom rein Menschlichen ausgehende Wirtschaft denken. Damit aber verbaut er (sich) jede Möglichkeit, radikal und umfassend eine auf Schenkungsgeld, Vertrauen und Kooperation aufbauende Wirtschaft zu denken.
Eine menschliche Wirtschaft („Eine andere Welt“) ist möglich – aber nicht, wenn man sie gar nicht denken kann oder will...