15.03.2012

"Reden wir von den menschenverachtenden Folgen dieser Politik!"

Ein Aufruf angesichts der sich immer weiter steigernden Zuspitzung der Krise und völlig falscher Politik.


In der gestrigen taz erschien der Aufruf "Demokratie statt Fiskalpakt!". Unterzeichnet von zahlreichen Sozialwissenschaftlern, weist er auf die Realität hin, in der wir heute stehen:

Bis Anfang 2013 will ein autoritär-neoliberales Bündnis aus Kapitalverbänden, Finanzindustrie, EU-Kommission, deutscher Regierung und weiteren Exportländern den jüngst in Brüssel beschlossenen „Fiskalpakt“ im Schnellverfahren durch die Parlamente bringen.
Der Fiskalpakt verordnet eine sozialfeindliche Sparpolitik und umfasst Strafen gegen Länder, die sich dieser Politik widersetzen. [...]
Reden wir über die autoritäre Wende Europas und deutsche Niedriglöhne als Krisenursache. Reden wir vom unangetasteten Vermögen der wenigen und dem Leid der vielen. Reden wir von unserer Bewunderung für den Widerstand und die Solidarität in der griechischen Bevölkerung.
Nun propagiert das autoritär-neoliberale Bündnis das radikalisierte „weiter so“ [...]. Die Profitrate soll gesteigert werden – durch prekäre Arbeitsverhältnisse, Lohn- und Rentenkürzungen, Sozialabbau und Privatisierung. Die Folgen sind drastisch und was in Griechenland passiert, droht ganz Europa: Massenarbeitslosigkeit, Verarmung breiter Bevölkerungsschichten, zerfallende Gesundheitssysteme, die Zunahme psychischer Erkrankungen und eine sinkende Lebenserwartung.


Ich habe all dies in einem umfassenden, erschütternden Werk ausführlich dokumentiert.

Band I von „Zeit der Entscheidung“ beleuchtet bis ins Detail die Ursachen, die Entstehung und den Verlauf der sogenannten Banken-, Finanz- und Euro-Krise. Es geht außerdem um die konkreten Akteure, ihre Scheinheiligkeit und Ideenlosigkeit; um Menschen, die all dies durchschauen und schon früh gewarnt haben; und um die Folgen – bis hin zur griechischen Tragödie. Und es geht noch weiter: Der Band behandelt ebenso die Hintergründe der voll-technisierten Spekulation im Millisekunden-Bereich, der Rohstoff-Spekulation und andere katastrophale Realitäten.

Band II behandelt dann ebenso detailliert und tiefgehend die ungeheure, unaufhaltsam wachsende Kluft in der Verteilung des gemeinsam erwirtschafteten Wohlstands, den „neuen Feudalismus“ und die unfassbaren Verhältnisse in der Arbeitswelt, aber auch in der Bildungs- und Medienwelt. Erst in dieser Zusammenschau entsteht ein wirkliches Erleben der Realität, in der wir leben, und der in ihr wirkenden Prozesse und Kräfte. – Dem entgegen gesetzt werden grundlegend neu erarbeitete, wirklich menschliche Begriffe über die Zusammenhänge im Wirtschaftsleben und über das, was keine Wirtschafts-, sondern eine Rechtsfrage sein muss. Es entsteht ein detailliertes Bild über den entscheidenden Ausweg aus der Katastrophe...

Holger Niederhausen: Zeit der Entscheidung. Die „Finanzkrise“ und neue Begriffe für eine grundlegend menschliche Gesellschaft.
Zwei Bände, zusammen 800 Seiten, nur 22,90 Euro.

> Bestellen <