13.11.2015

Hoffnungslos

Holger Niederhausen: Hoffnungslos. Books on Demand, 2015. Paperback, 220 Seiten, 9,90 Euro. ISBN 978-3-7392-0739-1.


Soeben erschienen: 

Als Sebastian Schäfer im Kino am Durchlass einer jungen Frau begegnet, verliebt er sich in einem einzigen Augenblick in sie. Er versucht, sie wiederzusehen und sie kennenzulernen, doch sie wehrt dies ab, und immer verzweifelter steht er vor der Situation, dass er sie unendlich liebt, diese Liebe aber zur Hoffnungslosigkeit verurteilt scheint. Dennoch ändert diese Liebe sein ganzes Leben...

Leseprobe


Er betrat das Kino erneut. Es waren nicht mehr viele Leute im Foyer. Die Zehn-Uhr-Vorstellungen hatten längst begonnen. Er sah sie hinten am Durchlass noch immer stehen. Jetzt könnte er sie ansprechen. Im Moment war sie ganz allein. Nicht einmal weiteres Personal stand da. Ob der Junge von vorhin ihr Freund war? Wahrscheinlich auch nur ein Kollege. Aber sicher hatte sie doch einen Freund. Mit neunzehn? Oder siebzehn? Ach, sie stand da ... und er wagte es nicht.

Jetzt schaute sie in seine Richtung. Von hier aus konnte er nicht einmal ihr Gesicht sehen, nicht einmal ihre Augen... Beschämt drehte er sich um – und ging. Er war verzweifelt. Und dennoch tat es so gut, ihre Augen zumindest im Rücken zu fühlen...

Draußen empfing ihn die kühle Abendluft. Seine Verzweiflung stieg. Er wollte noch einmal hineingehen, aber er konnte keine Entscheidung treffen. Er wusste nicht, wie er es tun sollte. Er hatte keine ,Methode’. Hoppe hätte hundert Methoden gehabt – aber keine von ihnen hätte er anwenden wollen. Er wollte diesem Mädchen begegnen, aber er hatte keine einzige Methode und keine einzige Hoffnung. Minutenlang stand er vor dem Kino und litt. Dann gab er auf. Er konnte nichts tun. Er konnte ihr nicht einmal unter die Augen treten. Einen einzigen Blick von ihr hätte er so gerne empfangen – aber selbst das vermochte er nicht.

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