20.01.2017

Die Selbstoffenbarung der „Egoisten“-Blogger

Dokumentation des neuen Tiefpunktes.


Vorrede
Die Kommentare
Von der Unreinheit des Spottes
Von der Verwirrung der Begriffe
Der Mob und das Mädchen


Vorrede

Eigentlich wollte ich in meinem Aufsatz „Der Kampf um die Wahrheit. Gedanken über das gegenwärtige Schicksal und die Zukunft unserer Welt“ nur einen Hinweis auf den Eggert- und den Waldorf-Blog geben, die gemeinsam eine Art massive Aversion gegen sogenannte „Verschwörungstheoretiker“ entwickelt haben, zugleich aber auch Putin verteufeln, ohne die viel komplexere Lage in Syrien oder die Verlogenheit westlicher Politik anzuerkennen. Auch wollte ich erlebbar machen, dass von einem hysterisch-sarkastischen Blog-Beitrag wie Eggerts „Willkommen in der neuen Welt, ihr Rest- Demokraten“ keinerlei Zukunftskräfte ausgehen – wie auch sonst nicht von seinen immer wieder geradezu mit Gewalt karikierenden Beiträgen.

Der eine Aspekt, den ich betonen wollte, war die radikale Einseitigkeit der Eggert’schen Sichtweise. Der andere Aspekt ist die radikale Profanität seines ganzen Denkens, Schreibens und Darstellens. Wenn ich gerade an diesem Artikel anknüpfte, lag es an Inhalt und Form gleichermaßen. Im Grunde würden mich die Meinungen und der unsägliche Stil eines Eggert überhaupt nicht mehr interessieren, nicht einmal seine verächtlich-sarkastischen Urteile über andere Menschen. Es ist die generelle Entheiligung von allem, die Eggert betreibt, welche mich veranlasste, meinen ersten Artikel zu schreiben. Ich komme darauf weiter unten zurück.

Zunächst möchte ich nun zeigen, wie sehr der Eggert-Blog stets zu einer Art Mob wird, sobald ich meine Gedanken äußere. Diese hatte ich in einem zweiten Aufsatz noch weiter ausgeführt. Darauf gab es in einer ersten Stufe die üblichen Angriffe auf mich, die sich in Spott und Hohn, verbunden mit kalt-herablassendem Psychologisieren äußerten.

Die Kommentare

Heute schrieben die dortigen Blogger dann unter anderem die folgenden Kommentare:

Rainer Herzog – 20.01.2017 13:00
Das finde ich jetzt allerdings eher nett: Jetzt vergleicht H.Niederhausen unseren gemütlichen und fast immer äußerst humanistisch-menschenfreundlichen Blog ausgerechnet mit dem Dschungelcamp (!) Wusste nicht, dass er das guckt, naja.
Aber mal im Ernst: "Die Vernichtung alles im weitesten Sinne Heiligen wird verwechselt mit Humor..." (HN)
Nein. Vor dem konkret "Heiligen" (wenn man das sich in der Erscheinung offenbarende Göttliche so nennen mag) welches sich im Alltag, in der Natur, in anderen Menschen und in der Kunst zeigt, habe ich (und ich glaube, die anderen auf dem Blog auch) Respekt.
Die manchmal sachliche, manchmal ironische Kritik an den Ausführungen eines selbsternannten und moralisierenden "Vertreters der Wahrheit" ist etwas anderes.

Michael Eggert – 20.01.2017 13:31
Ins Mittelalter versetzt, wäre Niederhausen der perfekte Inquisitor, die Ketzer und Spötter wider die Heilige Kirche verfolgen, gefangen von fixen Vorstellungen über die Rechtmäßigkeit seines Glaubens. Er ist einfach 700 Jahre aus der Zeit gefallen.

mischa – 20.01.2017 13:44
Für viele Menschen herrscht im Berufsleben, der alltäglichen Mobbing-Schlacht am Arbeitsplatz, dann zuhause, im Treppenhaus ihrer Kiezwohnung, ein ganz anderer "Humor" und Tonfall. Verdammt nochmal auch! Mich stößt der Tonfall der Welt, wo sie allzu "irdisch" ist, manchmal gar zu "unterirdisch", auch oft zurück. Wenn nur noch quasi der Zerberos am Bellen ist ... Da sind aber dann wirklich echte Gehässigkeiten geboten. Ob Herr Niederhausen diese Sphären unserer Alltags-Gesellschaft da draußen kennt? [...]

Valentin – 20.01.2017 18:18
zitat N.H.: "sondern eine Wärme, die nur einem Herzen entströmen kann, das den Weg zu einer heiligen Reinheit sucht. Aufgangskräfte können nur in einem aufrichtigen Ernst wachsen ... den die Spötter niemals kennen können."
Steiner hatte ja sehr viel mit den Heiligen, den Reinen, Schwärmern und Kaffeetanten zu tun...seine Reaktion u.a.: Karrikaturen zeichnen im Vortragssaal...achja und dann war da ja noch das 5. EVANGELIUM ;) Darin war zu lesen - der reine Essener warf seine Schatten stets voraus...Und was taten die Schatten nun? Genau, sie erschufen das Dschungelcamp ;))
Was aber könnte 'Dschungelcamp' nun eigentlich auch oder wirk-l-ICH bedeuten? Genau :))

Stephan Birkholz – 20.01.2017 19:07
Wenn ich die Sittenpolizei wäre, würde ich Niedersausens Etablissement mal richtig auf den Kopf stellen...

Rainer Herzog – 20.01.2017 19:12
Übrigends bin ich ein großer Fan seines Textes "Der Mann und das Mädchen". Darauf muss man erst einmal kommen, diese minutiös-peinliche Beschreibung, wie der ältere Mann die Nähe des verunsicherten Mädchens sucht:
"Man wird nass.
Ja, man wird nass.
Ich will nicht nass werden"
www.holger-niederhausen.de/aufsaetze-und-mehr/aufsaetze/aufsaetze/2016/2016-10-26-mann-und-maedchen/
Großartig. Ich überlege ernsthaft, mir eines seiner zahlreichen Mädchenbücher zu bestellen.

Stephan Birkholz – 20.01.2017 19:19
Dieses primitive, perfide Geschäftsmodell mit Schuld und Befleckt-/Verderbtheitheit, windigen Mädchenbüchern und der systemischen Abhängigkeit von Schwachmaten...
...EKELHAFT!

Von der Unreinheit des Spottes

Ich gucke das Dschungelcamp nicht – ich habe nur einen Vergleich des Niveaus formuliert. Ja, der Egoisten-Blog mag „gemütlich“ sein, das meinte ich gerade mit Komfortzonen-Palaver. Wie am Stammtisch ist man sich narzisstisch einig, kennt sich seit Jahren, und kann mit vereinter Keule auf alle Andersdenkenden einschlagen – und zwar innerhalb weniger Sekunden unter der Gürtellinie. „Menschenfreundlich“ – ja, solange bis sich dann die Ausnahmen offenbaren und der Blog wieder einmal sein anderes wahres Gesicht zeigt. Sich selbst stets absichernd mit der Bemerkung „Humor“. Spott, Hohn und Psychologisieren läuft bei den „Egoisten“ unter „Humor“ – und wer ihn nicht versteht, der ist kein „freies Individuum“ und „nimmt sich selbst zu ernst“. Mit dem gleichen Muster werden auch heute noch überall Frauen diskriminiert, aber auch sonst Andersdenkende und einem selbst Unsympathische gedemütigt. Es ist ein wunderbar probates Mittel, diese Selbstversicherung, die jegliche Selbstkritik oder Selbsterkenntnis unmöglich macht. „Unmöglich“ – und sei es unmöglich komisch – ist ja immer der Andere...

Dann eine solche Bemerkung: „Nein. Vor dem konkret "Heiligen" (wenn man das sich in der Erscheinung offenbarende Göttliche so nennen mag) welches sich im Alltag, in der Natur, in anderen Menschen und in der Kunst zeigt, habe ich (und ich glaube, die anderen auf dem Blog auch) Respekt.“


Eben gerade nicht. Der erste Punkt ist schon das Wort „Respekt“. Wer vor dem Heiligen nur „Respekt“ hat, schafft es ja auf eine außerordentlich hohe Stufe! Respekt! Worte wie Ehrfurcht – und es gibt noch viele andere – scheinen den „Egoisten“ ganz unbekannt zu sein, in ihrer Seelenrealität. Wer vor dem „konkret Heiligen“ nur „Respekt“ hat, der hat bereits fast alles verloren – noch einen kleinen Schritt weiter, und er wird nichts mehr besitzen, nichts. Die leere Seele wird mühsam anderes noch als gleichberechtigt anerkennen können – aber das ist wirklich das allerhöchste der Gefühle, mehr gibt es dann nicht. Und wie leer dies ist, das wird sie erst viel später irgendwann merken, wann auch immer...

Aber das Heilige – das wird nicht gekannt, nicht erlebt, nicht empfunden. Und das damit verbundene Problem ist, dass der „Egoist“ ja gar nicht sieht, wo überall das Heilige sich zeigt! Er ist ja selbst so dick in sich, dass er gar nicht bemerken kann, was er alles nicht bemerkt. So, wie der Mann, der die Frau nur als Objekt betrachtet, das Heilige der Frau nicht sieht; so wie der Mann, der über Ausländer herzieht, das Heilige im Flüchtling nicht sieht; so sieht auch der höhnende, spottende und sarkastische Blogger nicht das Heilige des anderen Menschen. Steiner betonte das reine Denken sein ganzes, langes Leben lang. Bei ihm findet man es. Nie ließ er sich von der Lust am Spott mitreißen, nie demütigte er seine Gegner, nie sprach oder schrieb er unter der Gürtellinie. Das Denken kann Begriffe, Gedanken und Erkenntnisse rein fassen – es kann ohne Spott und Gehässigkeit erleben und dann seine Gedanken formen. Diese können Schärfe haben (das ist das Schwert Michaels), aber sie besitzen kein niederes Gift (das ist Ahrimans Spotten) und keinen Genuss (das ist Luzifer: am eigenen Rechthaben, am Sarkasmus, an der eigenen Antipathie).

Das ist die Reinheit des Denkens, die Rudolf Steiner immer wieder betont hat – als Ur-Grund der Anthroposophie, als Boden, auf dem überhaupt Anthroposophie wachsen kann. Eggert sagt dann von mir, ich sei in „fixen Vorstellungen über die Rechtmäßigkeit meines Glaubens“ befangen. Ich wäre der perfekte Inquisitor gewesen, sei aber einfach „700 Jahre aus der Zeit gefallen“. So ein Urteil würde ich mir nie erlauben. Und meine Kritik ist nur deshalb scharf, weil Eggerts Agieren scharf ist – von beißendem Sarkasmus und beißender Unheiligkeit. Er war es doch, der gewisse Anthroposophen als armselig-blind und mit einem abfällig-höhnenden „ihr Rest-Demokraten“ beschimpft hat. Warum? Warum muss man immer wieder spotten und sarkastisch werden? Selbst dahinter würden in Wahrheit viel reinere und heiligere Gefühle stehen, wenn man sie ernst nehmen würde und Schwäche zeigen könnte. Das Heilige ist in gewisser Weise auch immer schwach – denn es verbirgt sich nicht, sondern offenbart sich, aber in seiner Reinheit, nicht in seiner Niedrigkeit, die immer nur ein Gegenbild sein kann.

Eggert hat dann auch das Symbol des Rosenkreuzes benutzt, um seinem Sarkasmus ein provozierendes, gewollt „schreiendes“ Bild beizugeben. Und diese Dinge meine ich. Sie sind Realitäten. Michael Eggert weiß sehr genau, dass das Rosenkreuz eine heilige Meditation ist. Er weiß, was Rudolf Steiner dazu gesagt hat. Dass es ein heiligstes Bild für die Verwandlung persönlicher, trüber Kräfte in etwas Heiliges ist. Die Rosenkreuz-Meditation ist eine Ur-Meditation der inneren Wandlung und der dafür notwendigen Kräfte und des dafür notwendigen inneren Weges. Michael Eggert weiß das. Aber es interessiert ihn nicht. Er kreuzigt das Rosenkreuz gleichsam – und mit ihm die hinter dieser Meditation stehenden realen Kräfte und Wesenheiten – und pervertiert es in eine Karikatur seiner selbst. Das ist kein Dogma, das ist Erfahrung. Das Rosenkreuz ist kein Fetisch, es ist ein Realsymbol, eine heilige Imagination mit Realitäts-Wandlungskraft. Eggert entheiligt es und mit ihm das Heilige überhaupt – und er weiß es.

Von der Verwirrung der Begriffe

„Für viele Menschen herrscht im Berufsleben, der alltäglichen Mobbing-Schlacht am Arbeitsplatz, dann zuhause, im Treppenhaus ihrer Kiezwohnung, ein ganz anderer "Humor" und Tonfall. [...] Wenn nur noch quasi der Zerberos am Bellen ist ...“


Selbstverständlich kenne ich diese „Sphären“.
Deswegen betone ich die notwendigen Aufgangskräfte ja so stark – weil ich sehr genau weiß, was im heutigen sogenannten menschlichen Alltag Alltag ist. Das gerade habe ich in meinen letzten Aufsätzen ja so betont – dass nie eine andere Zukunft errungen werden kann, wenn nicht radikal Aufgangskräfte gesucht werden. Das werden sie aber nicht, wenn die eigene Seele sich nur graduell von „der Welt da draußen“ unterscheidet. Dann ist man als „Egoist“ stolz, dass man ja doch einen so ungeheuer „humanistischen“ Blog pflegt, während draußen der Abschaum, die Mobbing-Schlachten usw. toben, von Russland, Syrien etc. etc. ganz abgesehen – aber man bemerkt nicht, wie sehr man selbst ein Zerberos ist. Beißender Spott, bellende Entheiligung...


„Steiner hatte ja sehr viel mit den Heiligen, den Reinen, Schwärmern und Kaffeetanten zu tun...seine Reaktion u.a.: Karrikaturen zeichnen im Vortragssaal...achja und dann war da ja noch das 5. EVANGELIUM ;) Darin war zu lesen - der reine Essener warf seine Schatten stets voraus...Und was taten die Schatten nun? Genau, sie erschufen das Dschungelcamp ;)) Was aber könnte 'Dschungelcamp' nun eigentlich auch oder wirk-l-ICH bedeuten? Genau :))“


Schon Eggert setzte willkürlich etwas gleich, als er mich als perfekten Inquisitor bezeichnete. Vor 700 Jahren hätten Inquisitoren „Ketzer und Spötter wider die Heilige Kirche“ verfolgt. Das ist im Grunde ein doppelter Irrtum. Der erste Irrtum ist, dass die Ketzer immer wieder das wahrhaft Heilige suchten, während die Kirche es längst verloren hatte. Der zweite Irrtum ist, dass Inquisitoren jemals Spötter verfolgten – es gab damals noch gar keine Spötter. Niemand hätte es gewagt, gegen die Kirche zu spotten, weil man die Inquisition kannte. Aber man hatte auch gar keine Veranlassung, denn die Menschen kannten das Heilige noch. Meist mehr als die Kirchenführer – und die Ketzer suchten es mit ganzem Herzen.

Der obige Blogger nun verwirrt in anderer Weise die Begriffe. Das reine Denken will die Begriffe rein fassen – das Denken dagegen, das nur verunglimpfen und angreifen will, ist schnell mit irgendetwas bei der Hand, ohne zu bemerken, wie falsch der ganze Gedankengang ist. Hauptsache die grobe Richtung scheint zu stimmen und das eigene Assoziieren hat dabei ein gutes Gefühl. Natürlich: Steiner waren die theosophischen Schwärmerinnen ein Leid und ein Greuel – denn das waren „Anthropotanten“, die viel zu luziferisch waren, um zu erkennen, wie ernst die Anthroposophie ist. Sie wollten immer wieder das ach so Esoterische und Mystische genießen und sich am liebsten mit einer Tasse Tee mit den sieben Meistern vereint fühlen. Steiner setzte dagegen den absoluten Ernst, das reine Denken und die tiefe Wahrhaftigkeit. Mit diesen Qualitäten und nur mit diesen kann man zu dem real Heiligen vordringen – zu einer geistigen Welt, in der es überhaupt nichts Unheiliges mehr gibt, ganz im Sinne von Novalis. [Die „Ego-Onkel“ wollen nicht einmal mehr das Mystische genießen, sondern nur noch sich selbst, ihre Einigkeit in einem belanglosen, alles entheiligenden Blog, eine Art Selbsthilfegruppe der wachsenden Sinnlosigkeit].

Anthroposophie basiert auf dem Ernst – denn sie basiert auf dem Michaelischen. Das reine Denken ist ernst, es ist unbestechlich, es ist aber auch voller Hingabe – an die Wahrheit und das, was sich offenbart, wenn das Persönliche schweigen lernt.

Die Essener schlossen sich von der übrigen Welt ab. Steiner tat das nicht – aber die Welt verwarf ihn. Steiner war für jeden Menschen da, er sprach mit jedem, wenn man mit dem notwendigen Ernst mit ihm sprach. Aber die Welt wollte gar nicht mit ihm sprechen – sie wollte ihn angreifen, verleumden, verspotten. Steiner biederte sich nie an – und die Welt verfluchte ihn, denn schon damals war dies zu viel Heiligkeit: seine ganze Seele verwandeln zu sollen, um für die Erde und die Menschheitsentwicklung Zukunftskräfte zu säen...

Der Mob und das Mädchen

„Wenn ich die Sittenpolizei wäre, würde ich Niedersausens Etablissement mal richtig auf den Kopf stellen...“


Da haben wir dann die Inquisition.
Hatte nicht Zander auch Steiner in flagranti beim Ehebruch ertappt? Ach, nein, das war eine übelwollende Behauptung, die er nur zitiert... Aber hier sind wir nun – bei niedrigstem Stammtisch-Niveau. So funktioniert das. Man lässt eine Bemerkung fallen – und lässt sie dann genüsslich und voll bewusst ihre Wirkung tun... „Wenn ich die Sittenpolizei wäre...“, und dann wird bedächtig und vielsagend zwei-, dreimal mit dem Kopf genickt... Dann folgen Stasi-Methoden, wie sie in einer Diktatur oder unter einer Inquisition üblich sind. Das Ganze noch verbunden mit Namens-Entstellungen, die aus dem Menschen bis in seinen Namen hinein eine Karikatur machen. Ich glaube nicht, dass die Höckes und ihre Anhänger anders formulieren, was sie denken...

Derselbe Blogger, der seine subtilen Hassgefühle mir gegenüber offenbar früheren Blog-Begegnungen verdankt, die er mir nie verzeihen und von denen er nie wieder loskommen konnte, fährt dann mit seiner inquisitorischen Verurteilung fort, spricht in Bezug auf meine Bücher dann von einem „perfiden Geschäftsmodell mit Schuld und Befleckt-/Verderbtheit“ (was auch immer er damit meint – ich weiß es nicht) und direkt darauf von „windigen Mädchenbüchern“ – und verurteilt das Ganze dann in Großbuchstaben als „ekelhaft“ mit Ausrufezeichen. Damit wäre dann, wäre es nicht nur ein Blog, der allgemeine Mob losgelassen – es wäre das Stichwort gewesen...

Die Inquisitoren vor 700 Jahren hatten zumindest noch die Schriften derer, die sie als Hexen und Ketzer verbrannten, sehr genau gelesen. Sie hatten Punkt für Punkt aufgeschrieben, was sie den Gottes- und Kirchenlästerern vorwarfen. Und sie begründeten zumindest grob, warum dies Gotteslästerung sei. Aber – wir leben im Zeitalter der Fake News, was ich schon in meinem ersten Aufsatz andeutete. Dies wird immer stärker werden. Bloße Vorwürfe aufgrund persönlicher Antipathien – oder im Falle von Geopolitik aufgrund von Machtinteresse. Immer mehr entfernt sich die Menschheit und die einzelne Seele vom reinen Denken, immer mehr... Und der Hass aufeinander wird immer größer werden. Das Heilige wird verlorengehen – nicht, weil es sich nicht mehr zeigt, sondern weil man es einfach nicht mehr wahrnehmen kann und mehr noch: gar nicht will.

Es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen windigen Mädchenbüchern und meinen „Mädchenbüchern“. Es ist gleichsam derselbe Unterschied wie der zwischen der Lust und dem Heiligen. Wer jedoch lustvoll Spott, Hohn, Antipathie oder psychologisierende Urteile aus seiner Seele ergießt, wird diesen Unterschied weder suchen noch erleben können. Ich schreibe meine „Mädchenbücher“ gerade, um der Seele wieder das Erleben dessen möglich zu machen, was wirklich das Heilige ist. Eine leise Ahnung hat die Seele noch – aber sie hat es so unendlich verloren.

Für das Heilige braucht man Mut – denn es wird natürlich verspottet, von allen Seiten. Aber es ist doch seltsam – da schreibt der Erz-Anthroposoph, der immer nur ernst ist, windige Mädchenbücher... Was für eine verrückte Welt. Ja – die Welt ist verrückt. Denn sie sieht das Heilige nicht mehr. Sie sieht nur noch, was sie sehen will... Sie urteilt mit Gehässigkeit und narzisstischer Überzeugtheit, sie geht nicht mehr auf den Gedanken, immer auf die Person. Sie hetzt und bestätigt sich selbst, statt zu argumentieren. Und das Heilige – wird entheiligt. Ob es das Rosenkreuz ist – oder das Mädchen.