06.12.2017

Der Weg des Mädchens

Holger Niederhausen: Der Weg des Mädchens. Einweihungsweg in die Unschuld. Books on Demand, 2017. Paperback, 260 Seiten, 12,90 Euro. ISBN 978-3-7460-3648-9.


Soeben erschienen:

Das Mädchen ist eine heilige Gestalt. Es kann ein Begehren wecken und es kann die Seele läutern – und vielleicht ist jedes Begehren nach dem Mädchen schon der Beginn der Läuterung. In diesem Buch wird das Wesen des Mädchens immer tiefer und reiner gefunden, und es selbst führt die Seele dann seinen Weg der Läuterung – den heiligen Weg des Mädchens. Es ist ein Weg der Auferstehung aus dem tiefen Fall der Erdenmenschheit.

Leseprobe


Es ist deutlich, dass wir hier fortwährend von einem Idealbild sprechen.
Aber man wird auch kaum erwarten, dass einen die Begegnung mit irgendeinem beliebigen Mädchen der heutigen Zeit auf der Straße zu irgendeinem Mysterium oder irgendeiner Einweihung führen kann.

Wenn man sich auf den sehr platten und oberflächlichen Standpunkt stellt, zu sagen: ,So sind Mädchen aber nicht, hör doch endlich auf, herumzuidealisieren!’, dann kann man zugleich auch alle Dichter und Romantiker auf den Müllhaufen der Geschichte werfen. Dann aber wird auch die Welt überhaupt zu einem großen Müllhaufen seelischer Rohheit werden.

Das zunehmende Selbstbewusstsein der Menschen, das immer früher mit einem Ich-Einschlag (und verschiedenen solchen Einschlägen) in die Seele einhergeht, ist das Eine – eine sicherlich notwendige Entwicklung. Das Andere aber ist, dass die Seele immer ärmer und immer härter wird – auch die Seele der Mädchen. Diese Entwicklung ist keineswegs notwendig, sondern zutiefst tragisch. Es ließe sich vorstellen – und es ist auch notwendig, dies wirklich vorstellen zu lernen –, dass die Ich-Entwicklung ganz mit einer tiefen Beseeltheit, einer fortwährenden Vertiefung der Seele einherginge. Auch hier war Novalis ein Zukunftsprophet einer solchen tiefen Harmonie zwischen Leib, Seele und Ich.

Stattdessen haben wir durch die real-historische ,Emanzipation’ eine Welt bekommen, in der die weibliche Seite der Menschheit um die Gleichberechtigung kämpft, dabei aber ihr eigentliches Wesen viel zu sehr aufgibt und schon aufgegeben hat, weil es nicht gelungen ist, die Welt selbst weiblicher zu machen. Die Herrschaft des (ebenso zu sehr verhärteten) Männlichen wurde nicht gebrochen. Die Frauen haben nur die Gleichberechtigung erkämpft – in einer nach wie vor männlichen Welt.

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