23.12.2017

Die Banalität des Ego

Das Offenbarende der neuesten „Egoisten“-Kommentare.


Inhalt
Eine kleine Auswahl
Birkholz – Eingeständnis der Bedeutungslosigkeit
Eggert – giftiger Spiegelkämpfer
Mischa – Gespenstergefechte mit Wirtshaus-Sucht


Eine kleine Auswahl

Die Kommentare der „Egoisten“ kreisen weiter im eigenen Saft:

Stephan Birkholz – 23.12.2017 10:40
Er verarscht sich wohl eher selbst, indem er unsere Statements in seiner apokalyptisch-endzeitlichen Überspannt- und Überreiztheit vollkommen überbewertet.
Ein Leitsymptom neurasthenischer Erschöpfungszustände: Das Kleinste erscheint riesig, man flüchtet sich in Bedeutungsloses und verbeißt sich darin, weil man den wirklich bedeutungsvollen Dingen schlicht nicht gewachsen ist...

Michael Eggert – 23.12.2017 10:50
Die Überbewertung und Dämonisierung der Egoisten als "Gegner" Niederhausens wertet vor allem ihn selber auf, als "Geisteskämpfer für das Gerechte" und gegen die kritischen Intellektuellen, Liberalen usw. Im Zerrspiegel wird vor allem das eigene Spiegelbild riesenhaft verzerrt. Ganz im Sinne Steiners, der dieses süße Bild des Hyper- Egos quasi als Losung ausgegeben hat - sei "Wächter deiner Zeit" - sei Geheimagent der ewig esoterischen Logen, die seit Tausenden von Jahren die Geschicke steuern- und Holger Niederhausen gehört zu diesen Agenten des Guten eben schon seit mehreren Inkarnationen. Insofern braucht er einen Gegner als Zerrspiegel, um dieses synthetische Hyper- Anthro- Ego produzieren zu können. Es ist ziemlich albern.

mischa – 23.12.2017 12:22
[...] Eine gute Kriegs-Rhetorik und eine gutes Herrschaftsskript, ein gutes Unterdrückungs-Narrativ bewirkt Schuldkultur. Du sollst alle Vorwürfe, mit denen du kontrolliert wirst erstens glauben, und zweitens in der Unterwerfung deine Heilung erblicken. [...]
Die Schuldkultur durch die Unterwerfung unter Drohlehren hat als Bonbon dann das "Du nämlich bist zum Hüter vom dem und dem berufen, einer, von denen die Prophezeiung geht!" ... das gibt Streß, wenn man dann sieht, daß die weiße Weste Flecken haben könnte. Aber dann werden dir noch Sachen für Sünde erklärt, die eigentlich dein Gleichgewicht ins Heil zurück bringen könnten. Etwa Humor. "Witz" kommt von "wetzen, schärfen" und verweist auf ein geschärftes Sehen, auch gedankliches Sehen, in der Imagination "das Schwert".
Die echte metaphysische Schuld, und die daraus resultierende individuelle Schuld, die mit dem Daseinskampf zusammenhängt (Erb-Sünde) kann gar nicht mehr geklärt werden, wenn man ständig die Bringschuld einer Religiösen Vorstellungen bedienen muß, die jedoch den Quell des Lebens verneint, und daher ist gerade das eigene Naturell - das ist das infam perfide - unerschöpflicher Quell von Schuld und vorgestellter Unerlösbarkeit.

Birkholz – Eingeständnis der Bedeutungslosigkeit

Stephan Birkholz verlegt seinen Spott einmal mehr auf das medizinisch-pathologische Gebiet. Es kann gar nicht schlimm genug gesteigert werden: „apokalyptisch-endzeitlichen Überspannt- und Überreiztheit“ also. Je mehr man den „Gegner“ pathologisiert, desto besser steht man da. Dabei muss man weiterhin nichts begründen, man lässt nach wie vor nur Schlagworte fallen.

Das Wahrste an seinen Worten ist offenbar noch das „Bedeutungslose“. In der Tat versuche ich ja, die Banalität dieser Kommentare erlebbar zu machen. Allerdings ist es diese Banalität, die sich regelmäßig aufschwingt zu eben diesen hochmütigen Deutungen, die in das Allerheiligste der anderen Person einbrechen.

Zu dem „Das Kleinste erscheint riesig“: Man kann auch Interesse für das Kleinste haben... „Bedeutungsvolle Dinge“: auf dem Blog ereignet sich nach Birkholz’ eigenen Worten ja nichts Bedeutungsvolles. Was er also meint, bleibt offen. Meint er die Weltlage? Das Verständnis für diese? Den Beruf? Das Leben? Ich weiß nicht, welchen „wirklich bedeutungsvollen Dingen“ Birkholz gewachsen zu sein wähnt. Der Blog kann es nicht sein – denn das ist offenbar nur sein oberflächliches Feierabend-Vergnügen. Gewachsen ist er auch nicht der Herausforderung, einmal nicht zu übertreiben, nicht zu pathologisieren und nicht zu spotten. Ich verweise dagegen noch einmal auf das Beispiel von Martha und Maria. Beides waren nicht spottende Frauen. Und dennoch mahnte Christus die eine, zu sehen, dass die andere „das gute Teil“ erwählt habe. Was also ist bedeutungsvoll?

Eggert – giftiger Spiegelkämpfer

Michael Eggert bleibt bei seiner bekannten „Es ist ziemlich albern“-Version. Wahrscheinlich ist auch er schon seit mehreren Inkarnationen ein Spötter. „Wächter deiner Zeit“ – ich frage mich, was die „Egoisten“ mit ihrem „Putin-Bashing“ und ihrem „VT“-Ausgewalze praktizieren? Ich habe schon vor längerer Zeit darauf hingewiesen, dass das keine Zukunftskräfte hervorbringt. Aber offenbar haben die „Egoisten“ ihre eigene Agenten-Lizenz zum Kommentieren, Deuten, Spotten, Dämonisieren. Der „Egoisten“-Blog wäre keiner Zeile wert, wenn er nicht nach wie vor den Anspruch eines Anthroposophie-Bezuges vor sich hertragen würde – während sich der Blog Tag für Tag mit anti-anthroposophischen Banalitäten füllt...

Sobald jemand dann dieser Banalität den Spiegel vorhält, wird er als „Hyper-Ego-Geisteskämpfer für das Gerechte“ diffamiert. Mit dieser Begriffverklebung leugnet Eggert zugleich, dass es überhaupt Geisteskämpfer für das Gerechte gibt – und er verleumdet zugleich auch noch Steiner mit voller Wucht. Wahrscheinlich weiß er, dass auch Steiner die Banalität der „Egoisten“ unter dem geliehenen Deckmantel der Anthroposophie, den Eggert ja nach wie vor beansprucht – und immer offener als Raub, als spottender Gegner –, mit schärfsten Worten gegeißelt hätte. Eggert reagiert allergisch, wenn er in dieser Weise angegriffen wird – er aber hält sich selbst für völlig im Recht, anzugreifen, wen und wann immer es ihm beliebt. Wessen Agent ist dann er? Sein eigener? Wo sitzt das Ego? In welchem Spiegel sieht er sich?

Alles, was auf seinem Blog abgesondert wird, hält Eggert offenbar für sakrosankt – oder zulässig auf der Spielwiese der Anthropotanten. Ich tue das nicht, weil für mich alles, was unter dem geraubten Deckmantel der Anthroposophie geschieht und eine derartige Giftigkeit wie die „Egoisten“-Kommentare aufweist, einer Vergiftung der Anthroposophie entspricht. Mag dies von den „Egoisten“ noch so genüsslich vorangetrieben werden – sie sind es, die die Anthroposophie vergiften, genauso, wie die VT-ler und Fake-News-Streuer den öffentlichen Diskurs vergiften, es ist eine exakte Entsprechung.

Mischa – Gespenstergefechte mit Wirtshaus-Sucht

Mischa bleibt in seinem Schuld-und-Sünde-Diskurs. Offenbar hat er hier ein Trauma zu verarbeiten. So fehlt ihm das Unterscheidungsvermögen. Alles, was auch nur entfernt Richtung Läuterung zielt, fällt bei ihm unter „Drohlehren“. Dann müsste dies offenbar auch die Anthroposophie selbst betreffen! Und stets lenkt er von sich selbst ab – weil er selbst nämlich immer die Drohkulisse der allmächtigen Reinheitsforderung und zugleich das Bild der Scheinheiligkeit entwirft. Man kann natürlich immer das Kind mit dem Bade ausschütten – mit dem Verweis auf die äußere Kirchenhistorie kann man stets jeden Läuterungsimpuls von sich weisen. „Weg damit! Ih – Zwang! Nichts für das Bewusstseinsseelenzeitalter!“ Dass hier nur der eigene Unwille spricht und in Wirklichkeit nur die Verewigung des Nebeneinanders von Kirchenattrappe und Wirtshaus (oder Bordell?) spirituell verbrämt werden soll, erkennt er noch nicht.

Natürlich hat der Witz die Scheinheiligkeit der katholischen Kirche oft genug entlarvt. Aber ebenso oft hat der Witz eben auch den eigenen Unwillen zu jeder weitergehenden inneren Entwicklung entlarvt. Witz kann ein Spiegel sein – aber ab einem bestimmten Moment ist er nur noch Spiegel der eigenen Banalität. Diese Stufe ist auf dem „Egoisten“-Blog längst überschritten. Mischa kämpft gegen seine eigenen Gespenster. Ich bin von der Anthrotante so weit entfernt wie nur denkbar. Er ist aber mit seinen Wirtshauskollegen, für die die Anthroposophie längst nur noch eine Matritze und ein Trampolin für die eigene Selbstkonstruktion ist, auf Du und Du und besäuft sich an seinen ellenlangen Vorwürfen, die völlig ins Leere gehen, weil sie sich an Gespenstern abarbeiten – während die Kollegen sich an ihren spottenden „Kurzen“ besaufen.

„Bringschuld“, die den „Quell des Lebens verneint“. Welcher Quell soll das denn sein? Wenn der Quell des (Blog-)Lebens in Spott, Diffamierung und verächtlichen Kommentaren besteht, ja, dann ist er tatsächlich ein „unerschöpflicher Quell von Schuld und [...] Unerlösbarkeit“. Der Krug, der sich immer wieder neu vollschöpft mit Spott und Banalitäten, geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Und dann erst kann er erlöst werden. Vorher ist es nicht sein Leben, sondern das der Widersacher. Aber das merkt er nicht, wenn er gar kein anderes Leben hat und kennt.

Mischa hat im Gegensatz zu den anderen spottenden Bloggern durchaus Geist und Sprachwitz. Aber er stellt dieses Leben in den Dienst von Gespenster-Bekämpfung. Und daneben kämpft er für die Bewahrung seines bisherigen Seins und Lebens, was ihm ja gar keiner nehmen will. Aber entweder Wirtshaus oder Anthroposophie...

Doch gleich kommt der Vorwurf, dass Steiner doch auch „in jungen Jahren...“ Nun ja, Steiner war eine Ausnahmeerscheinung. „Quod licet Jovi, non licet bovi“, sagt der Lateiner. Und außerdem – wie alt sind die Herren „Egoisten“ inzwischen? Und noch immer Stammtischniveau? Das ist es, was ich meine. Die angebliche Anthroposophie-Atmosphäre ist nur geraubt – man mache öffentlich deutlich, dass man allenfalls irgendwie „anthroposophie-interessiert“ ist, aber nichts weiter, und dass man sich vorbehält, sich über Steiner lustig zu machen, über ihn zu lästern etc., und die Sache verhält sich völlig anders. Dann ist klar, dass man es eigentlich mit Anthroposophie-Gegnern zu tun hat, und kann sie in ihrer ganzen Banalität und Bedeutungslosigkeit völlig in Ruhe lassen, weil die Sache offensichtlich ist.

Soviel zu den neuesten Kommentaren kurz vor den heiligen Nächten – es ist eigentlich beschämend...