25.01.2018

Die Natur des Bewusstseins

Betrachtungen zu eine sehr großen Frage.


Inhalt
Das Rätsel von Bewusstsein – und Materie
Beide Rätsel verknüpfen?
Von den Sphären der Wirklichkeit
All-Eins-Erleuchtung?
Die heilige Differenziertheit der Wirklichkeit
Ich und Materie
Das höhere Erkennen
Das Bewusstsein und das Mädchen


Das Rätsel von Bewusstsein – und Materie

Einen sehr interessanten Aufsatz, der zeitgleich mit meinem gestrigen Aufsatz über den freien Willen gestern in der FAZ erschien, fand ich heute.

Dieser Aufsatz einer norwegischen Philosophin steht den allzu simplen Kommentarspalten, aus denen ich gestern zitierte, ziemlich diametral gegenüber. Denn er setzt dabei an, dass es völlig unerklärlich ist, wie aus bloß materiellen Gegebenheiten Bewusstsein entstehen könne. Die ersten Sätze lauten:

Bewusstsein ist ein einzigartiges wissenschaftliches Rätsel. Nicht nur Neurowissenschaftler haben keine grundlegende Erklärung, wie es aus physikalischen Hirnzuständen entsteht. Sondern es ist prinzipiell fraglich, ob wir je eine Lösung dafür haben werden.
Hedda Hassel Mørch: Rätselhaftes Bewusstsein: Wie kommt der Geist in die Natur? [o] FAZ.net, 24.01.2018 (ebenso die folgenden Zitate).

Die Autorin verknüpft dieses Rätsel mit dem der Materie, denn auch diese hat ein ,hartes Problem‘ – nämlich die Frage, was sie ,in und aus sich selbst‘ ist. „Denn alles, was wir beobachten können, ist, was Materie tut, nicht, was sie in sich ist.“

Sie weist dann darauf hin, dass dieses ,in sich‘ zugleich das wesentliche Phänomen des Bewusstseins ist. Dabei knüpft sie zunächst wieder beim Gehirn an: Es sind eben nicht nur Organe biochemischer Prozesse, sondern:

Sie erzeugen darüber hinaus einen lebendigen Reigen von Gefühlen und Erfahrungen wie rotsehen, sich hungrig fühlen oder verblüfftsein über philosophische Fragen. Es fühlt sich irgendwie an, man selber zu sein; und niemand anders wird das je so direkt wissen wie man selber.

Dann konfrontiert sie den Materialismus mit dem eigentlichen ,harten‘ Problem: Er glaube, man müsse Materie nur in rechter Weise zusammensetzen und Bewusstsein werde erscheinen. Aber wie kann Bewusstsein herauskommen, wenn man nicht-bewusste Materie wie auch immer zusammensetzt? Die Autorin verweist auf die unüberbrückbare Kluft zwischen Materie und Bewusstsein, auf das vollständig Andere des Letzteren, wie Rudolf Steiner es schon vor fast 124 Jahren tat:

Egal wie präzise wir die Mechanismen spezifizierten, die beispielsweise der Wahrnehmung oder dem Wiedererkennen von Tomaten unterliegen – wir könnten immer noch fragen: Warum ist dieser Prozess von subjektiver Rot-Erfahrung begleitet? Warum ist er überhaupt erfahrungsartig?

Nun macht sie ein weiteres Mal deutlich, dass man zwar sämtliche Beziehungen und Relationen der materiellen Welt beschreiben kann, nicht aber das eigentliche Wesen der Materie. Sie widerspricht auch der Idee, dass es einfach ,nur Relation‘ sei (wie etwa das buddhistische Gleichnis von dem Rad, das abgesehen von den Naben nur aus Zwischenräumen bestehe – denn offenbar gibt es auch die Naben...):

Denn damit es eine Relation gibt, müssen zwei Dinge miteinander in Relation stehen. Sonst ist die Relation leer – wie eine Aufführung ohne Schauspieler oder ein aus dünner Luft konstruiertes Schloss. Die physikalische Struktur muss durch irgendeinen Stoff oder eine Substanz realisiert oder implementiert sein. Andernfalls gibt es keinen klaren Unterschied zwischen physikalischer und rein mathematischer Struktur, zwischen einem konkreten Universum und einer reinen Abstraktion.

Beide Rätsel verknüpfen?

Und jetzt verbindet sie die beiden Rätsel ,Materie‘ und ,Bewusstsein‘, zuerst mit dem Hinweis auf die Quantentheorie, dann mit Hinweis auf entsprechende Philosophen:

Einer der ersten Philosophen, die diese Verbindung bemerkt hatten, war Leibniz im späten 17. Jahrhundert; die präzise moderne Version dieser Idee verdanken wir dann Bertrand Russell. Jüngst haben sie zeitgenössische Philosophen wie David Chalmers und Galen Strawson wiederentdeckt.
Sie lautet folgendermaßen: Das harte Problem der Materie erfordert nicht-strukturelle Eigenschaften, und Bewusstsein ist der einzige bekannte Kandidat für ebensolche. Bewusstsein ist voll von qualitativen Eigenschaften, wie zum Beispiel der Rotheit von Rot, dem Unbehagen am Hunger oder der Phänomenologie des Denkens. Solche Erfahrungen oder „Qualia“ können interne Struktur haben, aber an ihnen ist mehr als diese Struktur. Wir wissen etwas darüber, wie bewusste Erfahrungen in und an sich selber sind, und nicht nur, wie sie funktionieren und sich zu anderen Eigenschaften verhalten.

Jetzt aber begibt sich die Autorin auf glattes Eis. Sie verweist auf die Beobachtung, dass das Gehirn selbst auch durch die Erfahrungen strukturiert wird, und überträgt dies auf die übrige materielle Welt:

Ein Elektron zieht andere Entitäten an, stößt sie ab und bezieht sich auf andere Weisen auf sie, entsprechend fundamentaler physikalischer Gleichungen. Wodurch wird dieses Verhalten ausgelöst? Es könnte ein Strom winziger Elektron-Erfahrungen dahinterstecken. Elektronen und andere physikalische Teilchen kann man sich demnach als mentale Wesen mit physikalischen Kräften vorstellen; als Erfahrungsströme in physikalischen Relationen mit anderen Erfahrungsströmen.

Sie beschreibt dann weiter, dass dies mit Leibniz und Russell die einzige Möglichkeit der Überwindung des Dualismus sei. Und so ergebe sich die Umkehrung des Materialismus: Alles Materielle ist bereits bewusst und Bewusstsein hänge nicht von der Materie ab, sondern Materie vom Bewusstsein...

Sie geht dann auf den Einwand des ,Anthropomorphismus‘ ein und verweist darauf, dass die grundlegende Frage völlig unabhängig vom Bewusstsein sei – nämlich, dass man intrinsische Eigenschaften brauche, „um wirkliche und konkrete von rein abstrakten Strukturen zu unterscheiden“. Damit ist gemeint, dass ein Tisch, an dem ich mich stoße, noch ein anderes ,an-und-für-sich‘ haben muss als ein bloß vorgestellter Tisch.  

Jede „rein physikalische Beschreibung eines bewussten System wie des Gehirns“ wiederum könne „nie vollständig fassen, wie es sich anfühlt, dieses System zu sein“, lasse also die subjektiven Aspekte, das innere mentale Leben außen vor und unerklärt. Diese Aspekte entzögen sich den physikalischen Theorien, nicht aber unserem inneren Beobachten.

Indem dies nun auf die gesamte Welt übertragen wird, kommt man zu einem ,Zwei-Aspekte-Monismus‘, wie ihn etwa Bertrand Russell vertrat. Diesen verteidigt sie dann gegen den Physikalismus (Materialismus) wie folgt:

Physikalismus hat die Zielrichtung, dass der wissenschaftlich zugängliche Aspekt der Wirklichkeit die einzige Wirklichkeit ist. Daraus folgt geradewegs, dass der subjektive Aspekt des Bewusstseins eine Illusion ist. Dem mag so sein – aber sollten wir nicht eher davon ausgehen, dass wir im vollen subjektiven Sinne bewusst sind, als dass Teilchen es nicht sind? […] Es ist auf eine gewisse Weise einfacher, zu einer bewussten Materie (einem bewussten Gehirn) von einer anderen bewussten Materie (wie einer Menge bewusster Partikel) aus zu gelangen, als bewusste Materie von nicht-bewusster herzuleiten.

Dieses Ende des Essays hinterlässt letztlich einen doch eher schwachen Eindruck – und zeugt doch wieder von der Hilflosigkeit der Erklärungsversuche.

Von den Sphären der Wirklichkeit

Was ist zu alledem zu sagen? Wesentlich weiter geht außerordentlich fundiert der anthroposophische Arzt Peter Heusser in seinem im Herbst 2016 erschienenen Buch „Anthroposophie und Wissenschaft“ [o].

Er macht deutlich erlebbar, dass nicht nur Materie und Bewusstsein zwei nicht aufeinander reduzierbare Realitäten bzw. Wirklichkeits(be)reiche sind, sondern dass es noch mehr Sphären gibt, die zwar gegenseitig aufeinander wirken und zurückwirken, aber gleichwohl als eigenständig erkannt werden müssen: Das Physische (Materie), das Ätherische (Leben), das Astralische (Empfindung) und das Bewusstsein (Geist).

Den Grundfehler des Physikalismus, als wissenschaftlich nur das Messbare und mathematisch Verwertbare zu betrachten, hat Steiner dadurch ausgeräumt, dass er auf die Frage hinwies, was denn eigentlich der Begriff des Wissenschaftlichen sei – und dass er deutlich machte, dass es auf die vollständige Klarheit und Durchschaubarkeit ankomme. Ein sich nicht selbst durchschauendes Denken kann niemals wissenschaftlich sein – mit einem solchen jedoch können auch jene Wirklichkeitsbereiche erforscht werden, die vom Physischen und auch vom Mathematischen völlig unabhängig sind.

Wer denn sonst sollte jemals forschen können, wenn nicht der Denker? Wissenschaft ist klares Denken mit Bewusstsein der eigenen Voraussetzungen – bzw. Voraussetzungslosigkeit. Klares Bewusstsein und Wissenschaft sind nicht zwei verschiedene Dinge, sondern ein und dasselbe. Klares Bewusstsein schafft klares Wissen – und dies ist Wissen-schaft. Dieses Bewusstsein kann sich aber auf alles richten und seine Methoden so weit ausdehnen, wie seine Klarheit reicht – es bleibt Wissenschaft. Und es wird – Wissenschaft des Lebens, Seelenwissenschaft, Geisteswissenschaft.

In Bezug auf die Materie jedoch ist die Frage, ob es wirklich eine „Materie an sich“ geben muss. So sagt etwa der Physiker Hans-Peter Dürr [o]:

Es gibt keine Dinge, es gibt nur Form und Gestaltveränderung: Die Materie ist nicht aus Materie zusammengesetzt, sondern aus reinen Gestaltwesen und Potentialitäten. Das ist wie beim Geist.
Versöhnung von Wissenschaft und Religion, Vortrag vom 30.05.2003.

Die Frage hinter allem bleibt aber: Wo kommt dies her? Was ist sein Ursprung? Rudolf Steiner beschreibt nun höhere Formen des Bewusstseins, die sich der Realität höherer Bewusstseinswelten und höherer Wesen mit viel höherem Bewusstsein bewusst werden können.

Man stelle sich vor, dass, so wie wir einem Gedanken dürftiges ,Leben‘ geben können, solange wir ihn denken, diese viel höheren Wesen wirkliches Leben schaffen können – Leben, das dann auch von ihnen unabhängig wird, obwohl sie es in allem Einzelnen noch immer tragen und erhalten. Bis ins Einzelne beschreibt Rudolf Steiner ja, wie die höheren Hierarchien bis in die Stoffwechselprozesse hinein wirksam sind. Ebenso kann man lernen, zu erleben, wie diese höheren Wesen bis heute auch alles andere tragen: unsere Denkfähigkeit, unser Fühlen, unser Wollen. Nicht seinem Inhalt nach, aber der wundersamen Tatsache nach, dass es überhaupt existiert.

Und die Materie? Die zwar ,dicht‘ ist, aber nur deshalb, weil ihre spezifische Geistartigkeit nun einmal mit einer größten ,Undurchlässigkeit‘ und auch ,sinnlichen Sichtbarkeit‘ (Offenbarung, Sinnes-Offenbarung) einhergeht? Sie lehrt Rudolf Steiner zusammenzudenken mit anderen Wesenheiten, die er die ,ahrimanischen‘ nennt. An anderer Stelle nennt er sie ,kondensiertes Licht‘. Materie ist also Geist, gleichsam zusammengepresster Geist, damit ... die sinnliche Welt entstehen konnte.

All-Eins-Erleuchtung?

Vertreter anderer spiritueller Strömungen sprechen gerne einfach von ,der‘ Erleuchtung – und verweisen gerne darauf, dass, wenn diese eintritt, sich einfach das ,all-eine‘ Urwesen sich an einer bestimmten Stelle wieder neu ,seiner selbst bewusst wird‘. Das individuelle Ich sei eine Illusion, die dann aufhöre, wenn diese ,wahre‘ Erleuchtung eintrete. Dann gäbe es nur noch Zusammenhang und man werde sich als ein Einziges bewusst – ein einziges Bewusstsein, das nie ein anderes war und auch nie sein werde, also schlicht das Bewusstsein.

Vertreter dieser ,Dogmatik‘ (Lehren) machen sich nicht bewusst, dass damit die Frage einhergeht, warum ein einziges Bewusstsein sich in unzählige individuelle Bewusstseine zersplittern sollte, nur damit diese auf einem mühsamen Weg letztlich zu der Erkenntnis kommen, dass sie diese Eine sind? Sind sie es dann – oder sind sie doch noch etwas anderes? Wo bleibt die Individualität, wenn sie ... ihre eigene Illusion erkennt?

Diese etwas schlichte Sichtweise (auch wenn die damit einhergehende Erleuchtung noch so groß erlebt werden mag), berücksichtigt nicht, dass das wirkliche Wesen der Individualität etwas unendlich großes sein kann – das weder mit dem gewöhnlichen Ich-Bewusstsein erschöpft ist noch mit jenem einen großen All-Eins-Bewusstsein, dessen illusionäre Ausstülpungen dann die Einzelmenschen sind, solange sie nicht ihre eigene armselige Illusion erkennen. Dasjenige, was die Anthroposophie beschreibt, ist im Vergleich dazu unendliche Male größer, sinnhafter, lebendiger, beseelter und heiliger.

Die, die auf einen bloßen ,Wesenszoo‘ herabblicken zu können meinen, wird man allerdings wohl nie davon überzeugen können – auch nicht davon, dass ihre eigenen anfänglichen Erleuchtungserfahrungen kaum auch nur an das Wesen eines ,Engels‘ heranreichen... Man muss hier an Rudolf Steiners Worte von denjenigen Menschen denken, die ständig von ,Gott‘ reden (und man setze hier: all-eines Bewusstsein oder höhere Bewusstseinserfahrungen) und gerade einmal eine Engel-Erfahrung hatten.

Es ist deutlich, dass diese ,Erleuchtungserfahrungen‘, die ja ganz klar über das gewöhnliche Ich-Bewusstsein hinausgehen, dieses gleichsam sprengen und weit hinter sich lassen, zum Beispiel auf eine ,Logos-Natur‘ der Welt hinweisen und, wegen des Hinter-sich-Lassens der gewöhnlichen Ich-Erfahrung, zu einem umfassenden Verbundenheits- und auch Einsseins-Erlebnis führen können. Wenn aber nicht gesehen wird, dass dies die allerersten Erfahrungen und nicht etwa die letzten oder letztmöglichen sind, wird man in das individuell-subjektive Bewusstsein doch wieder so zurückkehren, dass in diesem nun ein ungeheurer Hochmut aufsteigt, man hätte das Wesen der Welt wirklich begriffen. Und weil man ja nun einmal keine ,Engel‘ oder sonst irgendetwas in der Art wahrgenommen hätte, könne dies alles nur ein künstlich hinzugefügter ,Wesenszoo‘ sein.

So gebärdet sich der Halbwüchsige, der, einmal kurz am Steuer des väterlichen Wagens sitzend, bereits meint, eine Allmachtserfahrung gehabt zu haben und jetzt bis nach Amerika fahren zu können. Oder, um es mit Wilhelm Busch zu sagen: „Wenn einer, der mit Mühe kaum / Gekrochen ist auf einen Baum, / Schon meint...“ – das Ende kennt man.

Die heilige Differenziertheit der Wirklichkeit

Der so ,Erleuchtete‘ muss sich doch nur fragen, welche Funktion in seinem Weltbild zum Beispiel alles andere hat – etwa der Löwe. Rudolf Steiner:

Das sinnliche Auge nimmt den Löwen wahr und das auf Sinnliches gerichtete Denken bloß den Gedanken des Löwen als ein Schemen, als ein schattenhaftes Bild. Das geistige Auge sieht im ,Geisterland‘ den Gedanken des Löwen so wirklich wie das sinnliche den physischen Löwen.
GA 9, S. 54.

All das ist in der ,All-Erleuchtung‘ natürlich nicht vorgesehen – oder aber nach wie vor nicht erklärbar, aber das ist ja auch nicht mehr nötig, denn alle Fragen sind ja abgefallen. Wie wenn man unter Drogen stünde – keine Fragen mehr, nur noch seliges ,Gewahrsein‘. Dass es dazu aber trotzdem Fragen geben könnte, entfällt denen, die hier stehenbleiben. Wissenschaftlich ist dies nicht mehr. Es ist im Grunde eine höhere Stufe von ,theosophischem Mystizismus‘ – zwar eigene Erfahrung, aber immer noch egoistisches Stehenbleiben dabei, bloßes Genießen. Pointiert könnte man sagen: Wenn die höheren Wesen, die Steiner beschreibt, auch nur sich selbst genossen hätten, wäre nie eine Entwicklung zustande gekommen...

Bei Rudolf Steiner findet man immer eine ungeheure Differenzierung – und nicht die moderne Variante der Esoterik, die immer schneller und immer flacher das ,All-Eine‘ sucht und zu finden meint. Natürlich – wenn der Halbwüchsige eine ,geklatscht‘ bekommt, spürt er kurzzeitig auch nur noch einen Schmerz und nichts anderes – und könnte meinen, die ganze Welt bestünde aus Schmerz und zwar aus seinem...

Was man aber bei Steiner findet, ist diese ungeheure Liebe zur Differenzierung – und dadurch erst wirkliche Erkenntnis. Man kann das viel größere Mysterium der Wirklichkeit empfinden, indem man folgende Worte Steiners über sein Grundwerk mitempfindet und daran etwas zu erleben versucht:

Meine ,Philosophie der Freiheit‘ ist wenig verstanden worden, weil die Leute nicht verstanden haben, sie zu lesen. [...] Sie [...] lebt zunächst in Gedanken, aber in richtig erlebten Gedanken. Nichterlebte Gedanken, abstrakte, logische Gedanken, wie man sie heute in der Wissenschaft ganz allgemein hat, die erlebt man im Gehirn. Solche Gedanken, wie ich sie in meiner ,Philosophie der Freiheit‘ ausgesprochen habe [...] erlebt man als ganzer Mensch in seinem Knochensystem. Richtig als ganzer Mensch in seinem Knochensystem. [...] Das hängt zusammen moralisch mit der ganzen Stellung der ,Philosophie der Freiheit‘ gegenüber der Freiheit der Welt. Freiheit besteht schon darin, daß man von den Knochen aus die Muskeln des Menschen in der äußeren Weit fortbewegt. Der Unfreie folgt seinen Trieben und Instinkten. Der Freie richtet sich nach den Forderungen und Erfordernissen der Welt, die er zuerst lieben muß. Er muß ein Verhältnis gewinnen zu dieser Welt. Das drückt sich in der Imagination des Knochensystems aus.
GA 316, S. 113f.

Darin liegt unglaublich viel. Vor allem aber wieder: ein absoluter Ernst. Zugleich aber eine absolute Liebe, erdenschwer, konkret, bis in die Knochen. Diese Anthroposophie ist das Gegenteil von aller hochmütigen und hochfliegenden (und sei sie noch so gewaltigen) ,All-Eins-Erleuchtung‘. Diese Anthroposophie zielt mitten hinein in das eigentliche Mysterium – das noch viel, viel größer ist.

Es ist eine wahre Schule der Demut, mit der man erst wirklich Geistesforscher werden kann, ohne in Illusionen zu verfallen, was Rudolf Steiner einmal als Meditation gab:

So zeigt es sich, wie unser Leib eine Maja ist, Gedanken von Wesenheiten, die selber wieder Gedanken sind. Der Gedanke denkt den Gedanken, das ist ein Meditationssatz von höchster Bedeutung. Nicht unser Gehirn denkt, nicht unser Äther- oder Astralleib, sondern Gedanke selber denkt Gedanken.
GA 266b, S. 134.

Dies ist eben gerade keine Meditation zur Bewusstwerdung des ,All-Eins‘, sondern eine solche zur Bewusstwerdung der unglaublichen Differenziertheit und Stufung (Hierarchien) des ganzen Seins. Es ist eine implizite Schule der Demut und eine wahre Schule des Aufwachens für diese heilige Differenzierung.

Ich und Materie

Rudolf Steiner betonte immer wieder das Denken – die Erkraftung des Denkens, bis man sich dessen Realität und Bedeutung wirklich bewusst wird.

Es ist also zweifellos: in dem Denken halten wir das Weltgeschehen an einem Zipfel, wo wir dabei sein müssen, wenn etwas zustandekommen soll. Und das ist doch gerade das, worauf es ankommt. Das ist gerade der Grund, warum mir die Dinge so rätselhaft gegenüberstehen: daß ich an ihrem Zustandekommen so unbeteiligt bin. Ich finde sie einfach vor; beim Denken aber weiß ich, wie es gemacht wird. Daher gibt es keinen ursprünglicheren Ausgangspunkt für das Betrachten alles Weltgeschehens als das Denken.
Die Philosophie der Freiheit, GA 4, S. 49.

Bewusstsein ist eben nicht einfach nur bequemes oder erleuchtetes ,Gewahrsein‘ – sondern es gibt darüber hinaus noch den Aspekt der Aktivität.

Ich kann mich erleuchtet mit ,allem eins‘ erleben, was mich gleichzeitig aus der Notwendigkeit entlässt, vielleicht einmal wahrhaft ein Eigenes zu werden – da ich ja in einem ins Absolute gesteigerten Hochmut meine, längst ,alles‘ zu sein –, oder ich kann alle Faulheit und Hochmütigkeit ablegen und ... innerlich in stärkster Weise Aktivität entfalten.

Erst dadurch erfasst man nach und nach die wirkliche Bedeutung der ,Ideenwelt‘, wie in dem weiter oben angeführten Zitat leise angedeutet. Zugleich aber bildet sich so auch erst die wirkliche Individualität aus – jene Wesenheit, die sich immer mehr selbst tragen kann, zunächst im rein Geistigen. Im Schlaf verliert sich dieses ja fortwährend – aber auch das alte Hellsehen zum Beispiel war noch viel zu sehr ,all-eins‘ mit der übrigen Welt, weil das Ätherische überhaupt nicht so sehr voneinander getrennt ist wie das Physische, sondern viel mehr ineinander übergeht. Gerade deshalb war das Verschwinden dessen die notwendige Voraussetzung für das weitere Werden des Eigenwesens des Menschen:

Es kommt also daher, daß der Mensch […] den Erdenleib ergreift, daß er das feine Gewoge des ätherischen Denkens sich nicht zum Bewußtsein bringen kann. Der Mensch muß eben, um das Bewußtsein entwickeln zu können ,ich bin es, der da denkt‘, seinen Erdenleib als Instrument ergreifen, sonst würde er nicht das Bewußtsein haben ,ich bin es, der da denkt‘, sondern ,der mich beschützende Engel ist es, der da denkt‘. Dieses Bewußtsein ,ich denke‘ ist nur möglich durch das Ergreifen des Erdenleibes.
GA 157, S. 300f.

Von diesem ,Erdenleib-Bewusstsein‘ ausgehend kann der Mensch jedoch sein eigenes Denken ergreifen, in immer stärkerer Aktivität, und sich dann mit diesem Denken wieder vom Leiblichen lösen.

Und hier überwindet der Mensch in sich selbst das ,Materie-Problem‘, denn nun wird sein eigenes Denken etwas Substanzielles, nicht mehr an das materielle Gehirn Gebundenes. Der Mensch brauchte das Gehirn als Spiegelorgan, um sich seiner Gedanken irdisch-klar bewusst zu werden. Der aktive, seiner selbst bewusste Denker braucht dieses Spiegelorgan jedoch nicht mehr, weil er die Gedanken mit fortwährend vollem Willen und klar seiner selbst übersinnlich bewusst selbst hervorbringt. Was vorher nur ,Schein‘ war (die Gedanken und sein eigenes Ich-Bewusstsein), wird nun eine Realität, eine Substanzialität, eine Materialität im rein Geistigen – es wird wahrhaftiges geistiges Sein.

Das ist die berühmte Erkenntnis Steiners: dass hier ,Aristoteles durch Fichte ergänzt‘ werden kann und muss – durch Fichte, der die ,Tathandlung‘ des Ich betonte. Das Ich ist dasjenige, was sich in einer ,Tathandlung‘ selbst erfasst – und in dieser zugleich selbst in die Wirklichkeit bringt. Dies ist die ,reine Aktualität‘, die Aristoteles nur Gott zuschreiben konnte.

Für das Ich ist es nicht gleichgültig, was das reine Denken tut, denn das reine Denken ist der Schöpfer des Ich. Hier fällt der Begriff des Schöpferischen mit dem Materiellen zusammen, und man braucht nur einzusehen, daß wir in allen anderen Erkenntnisprozessen zunächst an eine Grenze stoßen, nur beim Ich nicht: dieses umfassen wir in seinem innersten Wesen, indem wir es im reinen Denken ergreifen.
Philosophie und Anthroposophie, GA 35, S. 102.

Mit diesem Schritt ist das Ich nicht mehr nur Schein, sondern etwas so Wirkliches wie die Materie. Es hat hiermit sozusagen sein eigenes ,Skelett‘ ausgebildet.

Das höhere Erkennen

Und erst hier, wo der Mensch mit seinem Ich in die Wirklichkeit hineinkommt, weil er es selbst zu einer ,materiellen‘ Wirklichkeit macht, kann er auch die übrige Wirklichkeit wahrhaft zu ergreifen beginnen. Das obige Zitat geht weiter:

So läßt sich erkenntnistheoretisch der Satz fundamentieren, ,daß auch im reinen Denken ein Punkt erreichbar ist, in dem Realität und Subjektivität sich völlig berühren, wo der Mensch die Realität erlebt‘. Setzt er da ein und befruchtet er sein Denken so, daß dieses Denken von da aus wiederum aus sich herauskommt, dann ergreift er die Dinge von innen. Es ist also in dem durch einen reinen Denkakt erfaßten und damit zugleich geschaffenen Ich etwas vorhanden, durch das wir die Grenze durchdringen, die für alles andere zwischen Form und Materie gesetzt werden muß.
Damit wird eine solche Erkenntnistheorie, die gründlich vorgeht, zu etwas, das auch im reinen Denken den Weg zeigt, in die Realität hinein zu gelangen. Geht man diesen Weg, so wird man schon finden, daß man von da aus in die Anthroposophie hineinkommen muß.
GA 35, S. 102f.

Die erste Stufe, die im höheren Erkennen erreicht werden würde, so dass man ,in die Anthroposophie hineinkommen‘ würde, wäre die des Ätherischen. Diese wäre noch immer weit entfernt von dem Erkennen der höheren Wesenheiten – aber es wäre bereits die Stufe ihrer Wirksamkeit (imaginative Sphäre). Darüber liegt dann die Stufe, auf der sie ihre Offenbarungen geben (inspirative Sphäre) – und noch jenseits dessen dann die Stufe, auf der man ihrem eigentlichen Wesen begegnet (intuitive Stufe). Über die allererste Stufe also, das Reich des Ätherischen, sagt Steiner:

[…] es besteht ja auch in weitesten Kreisen das Bewußtsein, daß jeder mit seinem Denken nur einen inneren Vorgang ausführt, daß dieses Denken mehr oder weniger nur eine Bedeutung für ihn selbst hat. Die Wirklichkeit ist aber eine ganz andere. Dieses Denken ist eigentlich ein Vorgang unseres Ätherleibes. Und von dem, was eigentlich geschieht beim Denken, weiß der Mensch das Allerwenigste. Das Allerwenigste von dem, was geschieht in seinem Denken, begleitet der Mensch mit seinem Bewußtsein. Indem der Mensch denkt, weiß er ja einiges von dem, was er denkt. Aber unendlich viel mehr wird als begleitendes Denken entfaltet schon beim Tagesdenken. Und dazu kommt, daß wir in der Nacht, wenn wir schlafen, fortdenken. Es ist nicht wahr, daß das Denken mit dem Einschlafen aufhört und mit dem Aufwachen wieder anfängt. Das Denken dauert fort. Und unter den mancherlei Traumesvorgängen, Vorgängen des Traumlebens, sind auch diese, daß der Mensch beim Aufwachen mit seinem Ich und astralischen Leib in seinen Ätherleib und physischen Leib untertaucht. Da taucht er unter und kommt in ein Gewoge hinein, in ein webendes Leben, von dem er, wenn er nur ein wenig zuschaut, wissen kann: das sind webende Gedanken, da tauche ich unter wie in ein Meer, das nur aus webenden Gedanken besteht. […] [D]as ist eben die wogende, webende, ätherische Welt, die nicht so bloß eine etwas dünnere Materie ist, wie es so gerne die englische Theosophie darstellt, sondern die webende Gedankenwelt selbst ist, wirklich Geistiges ist.
GA 157, 6.7.1915, S. 281f.

Steiner beschreibt dann weiter, wie diese webende Welt auch mit dem Vergangenen und dem erst Zukünftigen zu tun hat, wie sie zugleich bereits der Keim für die nächste Verkörperung ist – und wie auch das Sinnliche fortwährend Ätherisches mit enthält, und er sagt:

Das Denken ist etwas ungeheuer Kompliziertes, und nur einen Teil von dem, was da im Denken vor sich geht, nimmt der Mensch in sein Bewußtsein auf. Denn im Gedanken geht vor sich, was einen Zeitenprozeß bedeutet. Indem wir wachen Sinnes wahrnehmen, sind wir zugleich kosmische Menschen. Unser Vorgang des Sehens bewirkt das Leuchten, da sind wir kosmische Raumesmenschen. Durch das, was im Denken sich vollzieht, sind wir kosmische Zeitenmenschen, da wirkt alles mit, was schon vor unserer Geburt geschehen ist, was nach unserem Tode geschieht und so weiter. So nehmen wir durch unser Denken am ganzen kosmischen Prozeß der Zeit teil, durch unser Sinneswahrnehmen am ganzen kosmischen Prozeß des Raumes. Und nur der irdische Prozeß des Sinneswahrnehmens ist für uns selber. […] Sowie man dem Denken jene Abstraktheit abstreift, die es für unser Bewußtsein hat, und untertaucht in jenes Meer der webenden Gedankenwelt, kommt man in die Notwendigkeit, dadrinnen nicht nur solche abstrakte Gedanken zu haben wie der Erdenmensch, sondern dadrinnen Bilder zu haben. Denn aus Bildern ist alles geschaffen, Bilder sind die wahren Ursachen der Dinge, Bilder liegen hinter allem, was uns umgibt, und in diese Bilder tauchen wir ein, wenn wir in das Meer des Denkens eintauchen. Diese Bilder hat Plato gemeint, diese Bilder haben alle gemeint, die von geistigen Urgründen gesprochen haben, diese Bilder hat Goethe gemeint, wenn er von seiner Urpflanze sprach. Diese Bilder findet man im imaginativen Denken. Aber dieses imaginative Denken ist eine Wirklichkeit, und darin tauchen wir ein, wenn wir in das wogende, im Strom der Zeit dahingehende Denken eintauchen.
GA 157, 6.7.1915, S. 283.

Für das höhere Erkennen wird die Wirklichkeit immer mehr eine durch und durch lebendige – und auf noch höheren Stufen eine durch und durch beseelte und schließlich eine durch und durch geistig wesenhafte. Was zuerst bloße ,Erscheinung‘ war wird webende Wirksamkeit, schließlich Offenbarung ... und schließlich Wesen. Und der Mensch ergreift und begreift sich als Wesen unter Wesen, als jüngster Bruder im Kreise der Hierarchien.

Das Bewusstsein und das Mädchen

Was hat dies nun mit dem Wesen des Mädchens zu tun? Nun, zum einen ist seine heilige Gestalt selbst etwas Übersinnliches, das heißt, sie kann nur mit dem Bewusstsein erfasst werden. Zum anderen führt dieses Mädchen zu einem Bewusstsein, das selbst ein heiliges ist...

Für gewöhnlich wird das Mädchen als eher träumend, träumerisch erlebt, als vielleicht idealistisch, als naiv, eben ... als Mädchen. Was man nicht sieht, ist, dass das Mädchen das Menschliche viel tiefer wahrmacht als jeder andere, der all dies weniger hat.

Rudolf Steiner schreibt in seinem am 8. April 1911 gehaltenen berühmten Bologna-Vortrag über die wahre Natur des Ich:

Denn es ist ja festzuhalten, daß man es in der physischen Organisation nicht mit einem von dem Übersinnlichen unabhängigen Spiegelungsapparat im absoluten Sinne zu tun hat. Der Spiegelungsapparat muß eben doch als das Ergebnis der sich in ihm spiegelnden übersinnlichen Wesenheit gelten. [...]
Man kann somit sagen, daß erkenntnistheoretisch unbefangene Erwägungen die Bahn frei machen für eine richtig verstandene Anthroposophie. Denn sie führen dazu, die Möglichkeit theoretisch verständlich zu finden, daß der menschliche Wesenskern ein von der physischen Organisation freies Dasein habe. […] Das Ich – mit dem ganzen menschlichen Wesenskern – kann angesehen werden als eine Wesenheit, welche ihre Beziehung zu der objektiven Welt innerhalb dieser selbst erlebt, und die ihre Erlebnisse als Spiegelbilder des Vorstellungslebens aus der Leibesorganisation empfängt. […] Alles weitere, was dann durch Übungen erreicht wird, ist nur ein tieferes Hineingraben in das Transzendente, in welchem das Ich des gewöhnlichen Bewußtseins wirklich ist, obgleich es sich als solches nicht in demselben weiß.
GA 35, S. 142f.

Nun ist das Mädchen viel tiefer mit allem verbunden, was es umgibt, als jede andere, gewöhnliche Seele. Das hat es mit dem Kind gemeinsam – und doch hat das Mädchen schon viel mehr Bewusstsein. Und in letzter Hinsicht hat es wesentlich mehr Bewusstsein als jede andere, gewöhnliche Seele. Und nicht nur Bewusstsein, auch Empfindung, auch Wille. Das Mädchen taucht mit seiner ganzen Seele viel tiefer ein in die Wirklichkeit, als es der gewöhnliche Mensch tut. Dieser empfindet bei den größten Katastrophen ... nichts. Allenfalls regt sich intellektuelle Empörung. Sein Fühlen aber ist zunehmend abgestorben.

Das Mädchen lebt mit seinem wahren, realen Wesen unschuldig mit den Dingen mit – und das gerade ist sein Wesen, dieses wirkliche, man kann sagen heilige Mitleben mit allem. Das Wesen des Mädchens ist ,Nicht-Ich‘, sondern ,Du‘. Und damit ist es so sehr mit dem wahren Ich vereint, wie es nur denkbar ist. Gerade von dem wahren Ich ist das Mädchen überhaupt nicht getrennt.

Zugleich aber ist dies des Mädchens freier Wille – denn es könnte auch anders sein, aber das will es gar nicht. Sondern sein Wesen, sein wahres Wesen, hält sich ganz bewusst in Übereinstimmung und Verbindung mit allem, was es umgibt. Ganz bewusst macht es den Weg in die ,Sünde‘, die Sonderung, nicht (weiter) mit, sondern kehrt ihn radikal um.

Es ist keineswegs ich-los, sondern es ist nur selbstlos, im allerbesten Sinne. Es lebt aber mit dem wahren Ich gerade innig verbunden, während alle übrigen gewöhnlichen Seelen in diesem Sinne Ich-los sind, denn sie haben dieses Ich noch überhaupt nicht gefunden. Jenes Ich, von dem auch Rudolf Steiner in seinem Bologna-Vortrag spricht. Das Mädchen lebt mit diesem Ich...

Und sofern es eine physische Organisation hat, kann man sich fragen, wie das möglich ist – dass so ein selbstloses, heilig-ichhaftes Wesen existieren kann. Mit welcher physischen Organisation ist dies möglich? Wirkt nicht der Ego-Impuls im ganzen Leib, prägt die Empfindungen, strukturiert das Gehirn, formt die Art der Gedanken, die Gefühlsarmut, den Selbstbezug? Aber nun sagt Rudolf Steiner:

[…] es ist ja festzuhalten, daß man es in der physischen Organisation nicht mit einem von dem Übersinnlichen unabhängigen Spiegelungsapparat im absoluten Sinne zu tun hat. Der Spiegelungsapparat muß eben doch als das Ergebnis der sich in ihm spiegelnden übersinnlichen Wesenheit gelten. [...]

Das Mädchen schafft sich seine eigene physische Organisation ... wie jeder andere Mensch auch. Die seine aber ist ebenso heilig wie es selbst. Und so kann es sich durch sie wahrhaft offenbaren.