07.07.2020

Blümchensex

Holger Niederhausen: Blümchensex. Roman. Niederhausen Verlag, 2020. Paperback, 264 Seiten, 12,90 Euro. ISBN 978-3-7529-7266-5. | Bestellen bei epubli oder Amazon


Soeben erschienen:

Als der Ich-Erzähler, ein Endfünfziger, der sechzehnjährigen Serena begegnet, einem absoluten Männertraum, gewinnt er die erste Achtung der höchst provokativen Schönheit, als er ihr ein ,unmoralisches Angebot’ macht – auf das sie schließlich wider Erwarten eingeht. Gleichzeitig möchte er ihr aber auch die Geheimnisse wahrer Menschlichkeit und Liebe, von Sanftheit und Hingabe nahebringen. Aber wird er sie damit auch nur ansatzweise erreichen können?

Leseprobe


Ich war herangekommen und wagte nicht die Unverschämtheit, mich jetzt auch noch zu setzen, zumal es nun direkt neben ihr hätte sein müssen, und so blieb ich vor ihr stehen und sagte:

„Du magst keine Stalker – ich bin kein Stalker. Weißt du, was Stalker sind? Sie verfolgen einen nach Hause. Du hast sicher einen Freund – ich kann auch was anderes sein, ein Bekannter, ein Freund, ein Liebhaber. Alles, was du dir jetzt in deinem kleinen Hirn noch gar nicht vorstellen kannst. Ein großes Herz scheinst du mir auch nicht zu haben, aber vielleicht täuschst du dich und die anderen ja gern. Vielleicht ist bei dir alles viel größer als du denkst. Innerlich, meine ich. Von dem Äußeren rede ich jetzt gar nicht, nur damit das mal klar ist! Was ich will, ist, dich kennenlernen. Und ich habe nicht vor, mich mit Beleidigungen abspeisen zu lassen, die ich gar nicht verdient habe – nur, weil ich nicht auf deiner Bank sitzen darf!“

Sie war für einen Moment tatsächlich sprachlos. Dann sagte sie:

„Tja, aber so leid es mir tut – erstens ist ,Opi’ keine Beleidigung, denn du bist einer. Zweitens hast du ganz richtig vermutet, ich habe einen Freund. Und drittens habe ich nicht das geringste Interesse daran, dich kennenzulernen! So – würdest du uns jetzt bitte liebenswürdigster Weise für immer in Ruhe lassen?“

Ihre Antwort war perfekt. Aber wenn ich ihr nun folgte, hatte ich sie auch tatsächlich für immer verloren, vermutete ich. Ich konnte es daher nicht.

„Sag mir doch mal einen vernünftigen Grund, warum du mich nicht kennenlernen willst – und komm mir jetzt nicht mit ,kein Interesse’, denn Interesse könnte man – und könnte sich – immer entwickeln, wenn es darauf ankommt. Also...?“

Sie musterte mich mit einer Mischung aus Erstaunen und Feindseligkeit. Dann sagte sie scharf:

„Ich kann echt nichts dafür, dass du es als Beleidigungen auffasst. Aber ich mag nun mal keine Opis, keine Stalker und auch keine anderen geilen Böcke!“

[Mehr lesen]