24.05.2021

„Schütze die Flamme!“

Beuys und seine Lehrer – Wilhelm Lehmbruck und Rudolf Steiner.


Inhalt
Beuys vermächtnishafte Rede vom Januar 1986
Steiners Aufruf vom Februar 1919
Die Idee der sozialen Dreigliederung
Joseph Beuys – biografische Stationen
Beuys’ offen vertretene Spiritualität


Beuys vermächtnishafte Rede vom Januar 1986

Beuys hielt nur elf Tage vor seinem Tod, am 12. Januar 1986, seine letzte Rede – anlässlich des Festaktes zur Verleihung des Wilhelm-Lehmbruck-Preises im Wilhelm-Lehmbruck-Museum Duisburg. Darin macht er deutlich, wie er ohne Lehmbruck möglicherweise nicht zur Kunst gefunden hätte – und wie er Rudolf Steiners Dreigliederungs-Impuls ihm einen Inhalt für diese Kunst gab. Ich hebe die wichtigsten Passagen durch Fettdruck hervor:[1]

Ich möchte meinem Lehrer Wilhelm Lehmbruck danken. Warum konnte ein Mensch, der, nachdem ich ein ganz kleines Bruchstück seines Werkes und das sogar als Photographie einmal in die Hände bekam, in mir den endgültigen Entschluß erzeugen, mich mit der Plastik auseinanderzusetzen? Wieso konnte also ein Toter mich so etwas lehren, etwas Entscheidendes für mein Leben festzulegen, denn ich selbst hatte es aus meinem Suchen heraus eigentlich bereits anders festgelegt, denn ich befand mich schon inmitten eines naturwissenschaftlichen Studiums? Ich bekam also dieses Büchlein, das auf irgendeinem Tisch lag zwischen anderen, ziemlich zerrupften kleinen Heftchen, ganz zufällig in die Hand, schlug die Seite auf und sah eine Skulptur von Wilhelm Lehmbruck, und unmittelbar ging mir die Idee auf, eine Intuition also: Skulptur – mit der Skulptur ist etwas zu machen. Alles ist Skulptur – rief mir quasi dieses Bild zu. Und in dem Bild sah ich eine Fackel, sah ich eine Flamme, und ich hörte: „Schütze die Flamme!“
Dieses Erlebnis, das mich durch den Krieg hindurch begleitet hat, hat nach dem Krieg dazu geführt, daß ich mich mit der Bildhauerei, mit der Plastik auseinandergesetzt habe. Ich habe also, ich wußte gar nicht, was das war, ein Kunststudium angetreten. [...] Als ich mich dann entschlossen hatte, später, mich mit den Dingen intensiver auseinanderzusetzen während des Studiums, habe ich mich gefragt: Wäre denn irgendein anderer Bildhauer, Hans Arp oder Picasso oder Giacometti oder [...] Rodin, wäre eine Photographie von Rodin, wenn sie mir seinerzeit in die Hände gefallen wäre, fähig gewesen, diese Entscheidung in mir herbeizuführen? Ich muß noch heute sagen: Nein, denn das außergewöhnliche Werk Wilhelm Lehmbrucks rührt eine Schwellensituation des plastischen Begriffes an.
Er treibt die Tradition, die in dem Erleben des Räumlichen am menschlichen Körper, am menschlichen Leibe besteht, bis zu einem Punkt hin auf einen Höhepunkt, der [...] etwas Innerliches meint; das heißt, seine Skulpturen sind eigentlich gar nicht visuell zu erfassen. Man kann sie nur erfassen mit einer Intuition, wobei einem ganz andere Sinnesorgane ihr intuitives Tor offen machen, und das ist vor allen Dingen das Hörende – das Hörende, das Sinnende, das Wollende, d.h. es sind Kategorien in seiner Skulptur vorhanden, die niemals vorher vorhanden waren. [...]
Während meines Studiums, als ich mich also bereits auf den Weg gemacht hatte, als ich mich mit weitergehenden Fragen, die an das Hören in Wilhelm Lehmbrucks Plastiken anschließen und dann das Denkende, an den Denksinn, der in ihnen liegt, befassen mußte, um zu einer ganz neuen Theorie des zukünftigen plastischen Gestaltens zu gelangen [...], das nicht nur physisches Material ergreift, sondern auch seelisches Material ergreifen kann, wurde ich zu der Idee der sozialen Plastik regelrecht getrieben. Ich halte dies auch für eine Botschaft von Wilhelm Lehmbruck, denn ich fand eines Tages in einem verstaubten Bücherschrank den sehr oft unterdrückten Aufruf von Rudolf Steiner von 1919 an das deutsche Volk und die Kulturvölker.
Dort wurde ein Versuch gemacht, den sozialen Organismus auf einem völlig neuen Fundament aufzubauen. Nach den Erfahrungen des Krieges, an dem Lehmbruck so gelitten hatte, steht also ein Mann auf und sieht die Gründe für diesen Krieg in der Ohnmacht des Geisteslebens. Ich sah in diesem Heftchen diesen Aufruf, der [...] einen neuen sozialen Organismus begründen sollte, und ich sah unter den ersten Komiteemitgliedern den Namen Wilhelm Lehmbruck. Es war die erste Ausgabe eines solchen Aufrufes [...]. Nun liegt das Tragische in dieser Sache, daß ich in diesem Aufruf, unter den wenigen Personen, die sich dort angegliedert hatten, um das Komitee zu bilden, die verschiedenen Komitees zu bilden, in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sah: In dem deutschen Komitee ist ein Kreuz hinter Wilhelm Lehmbruck, d.h. er muß diesen Willen, diese Flamme, die er weiterreichen wollte, im letzten Augenblick seines Lebens [...] gemacht haben. [...] Dieses ist also das zweite Symbol. Und ich fand, dort, es war etwas Deckungsgleiches, dort fand ich, nicht wahr, das Weiterreichen der Flamme in eine Bewegung hinein, die auch heute noch notwendig ist und die auch heute viele Menschen wahrnehmen sollten als eine Grundidee zur Erneuerung des sozialen Ganzen, die zur sozialen Skulptur führt.
Ich will die Zusammenhänge so schließen. Ich will sagen, es kommt nach den Prinzipien, die Wilhelm Lehmbruck auf den allerhöchsten Gipfel der Entwicklung der Plastik in der Moderne getrieben hat, eine Zeit, in der der Zeit- und der Wärmebegriff den Raumbegriff erweitert. In diesem Weitergeben des plastischen Prinzips an einen Impuls, der den Wärme- und Zeitcharakter als plastisches Prinzip für alles Weitere zur Umgestaltung des sozialen Ganzen nimmt, womit wir alle gemeint sind, da hat Lehmbruck die Flamme an uns weitergegeben. Ich habe sie gesehen.
Ich habe aber auch gesehen: Er ist zurückgegangen zu allen Menschen, denn in dieser Liste der Menschen, die dort unterschrieben haben, findet man Bergleute, Tischlermeister, Krankenschwestern, auch Universitätsprofessoren, gelegentlich einen Künstler, aber man empfindet eben einfach diese Liste als einen Ausdruck der Menschheit schlechthin, an die diese Flamme weitergereicht wurde.
[...] Das heißt, Plastik ist ein Begriff der Zukunft schlechthin, und wehe denjenigen Konzeptionen, denen dieser Begriff nicht zu eigen ist.
Ich habe gestern einen Bericht eines Symposiums von einer wissenschaftlichen Gesellschaft gelesen, in der Soziologen sehr leichtfertig die großen Entwürfe von Soziologen oder von Wissenschaftstheoretikern in einen Topf werfen, und diese heißen Rudolf Steiner, Klages, Jürgen Habermas und so weiter und viele andere Namen. Da wird alles sozusagen in einen Topf geworfen und der Begriff des Verheerenden als Verdikt über solche, sagen wir einmal, plastischen Konzeptionen, verhängt.
Ich möchte also mich auf die Seite stellen, auf der Wilhelm Lehmbruck gelebt hat und gestorben ist und wo er jeden einzelnen Menschen versehen hat mit dieser inneren Botschaft: „Schütze die Flamme. Denn schützt man die Flamme nicht, / ach eh man's erachtet, / löscht leicht der Wind das Licht, / das er entfachte. / Brich‘ dann Du / ganz erbärmlich Herz, / stumm vor Schmerz“. Ich möchte dem Werk Wilhelm Lehmbrucks seine Tragik nicht nehmen.

Steiners Aufruf vom Februar 1919

Was stand nun in dem von Rudolf Steiner verfassten Aufruf ,An das deutsche Volk und die Kulturwelt!’ vom 10. Februar 1919? Auch hier zitiere ich die wesentlichen Passagen und hebe einiges nochmals hervor:[2]

Sicher gefügt für unbegrenzte Zeiten glaubte das deutsche Volk seinen vor einem halben Jahrhundert aufgeführten Reichsbau. Im August 1914 meinte es, die kriegerische Katastrophe [...] werde diesen Bau als unbesieglich erweisen. Heute kann es nur auf dessen Trümmer blicken. Selbstbesinnung muß nach solchem Erlebnis eintreten. Denn dieses Erlebnis hat die Meinung eines halben Jahrhunderts, hat insbesondere die herrschenden Gedanken der Kriegsjahre als einen tragisch wirkenden Irrtum erwiesen. Wo liegen die Gründe dieses verhängnisvollen Irrtums? Diese Frage muß Selbstbesinnung in die Seelen [...] treiben. Ob jetzt die Kraft zu solcher Selbstbesinnung vorhanden ist, davon hängt die Lebensmöglichkeit des deutschen Volkes ab. Dessen Zukunft hängt davon ab, ob es sich die Frage in ernster Weise zu stellen vermag: wie bin ich in meinen Irrtum verfallen? Stellt es sich diese Frage heute, dann wird ihm die Erkenntnis aufleuchten, daß es vor einem halben Jahrhundert ein Reich gegründet, jedoch unterlassen hat, diesem Reich eine aus dem Wesensinhalt der deutschen Volkheit entspringende Aufgabe zu stellen. – Das Reich war gegründet. [...] Später ging man dazu über, die in materiellen Kräften begründete äußere Machtstellung zu festigen und zu vergrößern. [...] So war das Reich in den Weltzusammenhang hineingestellt ohne wesenhafte, seinen Bestand rechtfertigende Zielsetzung. [...]
Unermeßlich vieles hängt nun für das deutsche Volk an seiner unbefangenen Beurteilung dieser Sachlage. Im Unglück müßte die Einsicht auftauchen, welche sich in den letzten fünfzig Jahren nicht hat zeigen wollen. An die Stelle des kleinen Denkens über die allernächsten Forderungen der Gegenwart müßte jetzt ein großer Zug der Lebensanschauung treten, welcher die Entwickelungskräfte der neueren Menschheit mit starken Gedanken zu erkennen strebt, und der mit mutigem Wollen sich ihnen widmet. Aufhören müßte der kleinliche Drang, der alle diejenigen als unpraktische Idealisten unschädlich macht, die ihren Blick auf diese Entwickelungskräfte richten. Aufhören müßte die Anmaßung und der Hochmut derer, die sich als Praktiker dünken, und die doch durch ihren als Praxis maskierten engen Sinn das Unglück herbeigeführt haben. Berücksichtigt müßte werden, was die als Idealisten verschrieenen, aber in Wahrheit wirklichen Praktiker über die Entwickelungsbedürfnisse der neuen Zeit zu sagen haben. [...]
[...] Die Kräfte der Zeit drängen nach der Erkenntnis einer sozialen Struktur der Menschheit, die ganz anderes ins Auge faßt, als was heute gemeiniglich ins Auge gefaßt wird. [...]
Das wirtschaftliche Leben kann nur gedeihen, wenn es als selbständiges Glied des sozialen Organismus nach seinen eigenen Kräften und Gesetzen sich ausbildet, und wenn es nicht dadurch Verwirrung in sein Gefüge bringt, daß es sich von einem anderen Gliede des sozialen Organismus, dem politisch wirksamen, aufsaugen läßt. [...] Ihr heilsames Zusammenwirken kann nicht dadurch erreicht werden, daß beide Glieder von einem einzigen Gesetzgebungs- und Verwaltungsorgan aus versorgt werden, sondern daß jedes seine eigene Gesetzgebung und Verwaltung hat, die lebendig zusammenwirken. [...]
Zu diesen beiden Gliedern des sozialen Organismus muß in voller Selbständigkeit und aus seinen eigenen Lebensmöglichkeiten heraus gebildet ein drittes treten: das der geistigen Produktion, zu dem auch der geistige Anteil der beiden anderen Gebiete gehört, der ihnen von dem mit eigener gesetzmäßiger Regelung und Verwaltung ausgestatteten dritten Gliede überliefert werden muß, der aber nicht von ihnen verwaltet und anders beeinflußt werden kann, als die nebeneinander bestehenden Gliedorganismen eines natürlichen Gesamtorganismus sich gegenseitig beeinflussen. [...]
[...] Mit einer solchen Politik hätte das deutsche Volk mit den außerdeutschen Völkern zusammenleben können.
Nun müßte aus dem Unglück die Einsicht reifen. Man müßte den Willen zum möglichen sozialen Organismus entwickeln. Nicht ein Deutschland, das nicht mehr da ist, müßte der Außenwelt gegenübertreten, sondern ein geistiges, politisches und wirtschaftliches System in ihren Vertretern müßten als selbständige Delegationen mit denen verhandeln wollen, von denen das Deutschland niedergeworfen worden ist, das sich durch die Verwirrung der drei Systeme zu einem unmöglichen sozialen Gebilde gemacht hat.
Man hört im Geiste die Praktiker, welche über die Kompliziertheit des hier Gesagten sich ergehen, die unbequem finden, über das Zusammenwirken dreier Körperschaften auch nur zu denken, weil sie nichts von den wirklichen Forderungen des Lebens wissen mögen, sondern alles nach den bequemen Forderungen ihres Denkens gestalten wollen. Ihnen muß klar werden: entweder man wird sich bequemen, mit seinem Denken den Anforderungen der Wirklichkeit sich zu fügen, oder man wird vom Unglücke nichts gelernt haben, sondern das herbeigeführte durch weiter entstehendes ins Unbegrenzte vermehren.

Die Idee der sozialen Dreigliederung

Was ist hier gesagt? Es ist gesagt, dass das Wirtschaftsleben, das Rechtsleben und das Geistesleben sich jeweils nach ihren eigenen inneren Gesetzen entfalten müssen – und dass das Politische nicht das Wirtschaftliche dominieren und sich unterwerfen darf, dass das Poltische auch nicht das Geistesleben kontrollieren und dominieren darf – sondern dass es grundlegende Rechtssetzungen treffen und im übrigen beide anderen Bereiche ihrer Eigengesetzlichkeit überlassen muss.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass damals das Politische das Wirtschaftsleben ganz weitgehend kontrolliert und instrumentalisiert hat (man denke nur an die Schwer- und Rüstungsindustrie!) – während es heute so ist, dass ein von Egoismen durchtränktes Profit-Wirtschaftsleben die politische Sphäre ,vor sich hertreibt’ und regelrecht unterworfen hat. Heute wie damals aber reguliert der Staat das Bildungswesen, sodass bis auf wenige freie Schulen, die auch wiederum so frei gar nicht sind, Pädagogik und Bildung gar nicht von den im Bildungswesen Tätigen wirklich ausgeht, sondern diese sich, noch bevor sie irgendetwas tun können, längst in einem engen Korsett wiederfinden. Damit aber wird wesentlichsten Zukunftsimpulsen bereits das Lebenselement genommen, noch bevor sie überhaupt Leben gewinnen könnten.

Heute also: Weitgehende Diktatur der Wirtschaft über die Politik, weitgehende Diktatur der Politik über das Geistesleben, insbesondere das Schulwesen. Aber auch im Geistesleben selbst ist das Prinzip der Freiheit nicht anerkannt – wir sehen heftigste Angriffe gegen die Anthroposophie, sodass gerade im Geistesleben eine ungeheure Intoleranz waltet. Nur aus dem Geistesleben heraus aber könnte die Erkenntnis kommen, dass das Wesen und der Sinn von ,Wirtschaft’ nicht in egoistischer Bereicherung liegt, sondern in der Erfüllung menschlicher Bedürfnisse. Würde sich das Wirtschaftsleben in seiner wirklichen Eigengesetzlichkeit entfalten, so würde es mehr und mehr dienend-brüderliche Strukturen aufbauen. Wurde es früher vom Staat dominiert, so wird es heute noch immer von brutalen Ideologien dominiert (nach dem Muster: Egoismus ist letztlich gut für alle), indirekt also von ungeheuren Irrtümern, die dem ,Geistesleben’ zuzurechnen sind.

Eine heillose Verwirrung ist also der Fall – und Steiners zunächst gedankliche Entflechtung der drei Bereiche hätte zu ihrer allmählichen Heilung führen können, weil das wahrhaft Menschliche in jedem einzelnen Bereich mehr und mehr hätte Platz greifen können. Die Vermischung aber ließ das Heillose bestehen. Und, wie wir wissen – führte nahezu direkt ins Dritte Reich.

Das Dritte Reich wäre vermieden worden, hätte erstens Deutschland 1919 mit einer wirklichen Vision mit den ,Siegermächten’ verhandeln können – wie Steiner es andeutet – und wäre zweitens Wirtschafts- und Geistesleben nicht erneut unter eine Diktatur des Politischen geraten, in diesem Falle der Nationalsozialisten.

In Bezug auf die Machtergreifung der Nazis hängt beides miteinander zusammen. Hätten die ,Siegermächte’ erlebt, dass sich in Deutschland etwas völlig Neues bildet, etwas Zukunftsweisendes, sozial für die ganze Menschheit Bedeutsames, dem auch man selbst sich nicht entziehen könne, hätten sie Deutschland nicht ungeheuerliche Reparationszahlungen auferlegen können – die wiederum den Aufstieg der Nazis eindeutig begünstigt haben. Aber noch einmal: Dieser Aufstieg wäre ohnehin nicht möglich gewesen, wenn ein unabhängiges Wirtschaftsleben eine Instrumentalisierung für den nächsten Krieg unmöglich gemacht hätte und wenn auch ein freies Geistesleben niemals Teil der ungeheuerlichen Propagandamaschine geworden, sondern ihr vielmehr entschieden entgegengetreten wäre. Das sind die wirklichen Zusammenhänge – und Steiner hat sie schon 1919 prophezeit.

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Nach dem Zusammenbruch und der Novemberrevolution 1918 entfaltete der Dreigliederungs-Impuls rund um Rudolf Steiner in der ersten Jahreshälfte 1919 zunächst eine große Wirkung. Schon Anfang Februar schreibt Steiner seinen ,Aufruf an das deutsche Volk und an die Kulturwelt’, der am 5. März als Flugblatt und in vielen Zeitungen erscheint und schnell von vielen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Deutschland (hier 320 Personen), Österreich und der Schweiz unterzeichnet wird. Am 21. März tritt das deutsche Komitee in Stuttgart an die Öffentlichkeit. Am 1. April bricht der Ruhrstreik aus, am 7. April wird die Münchner Räterepublik ausgerufen. Am 22. April hält Steiner in Stuttgart einen Vortrag für die Unterzeichner des Aufrufs, in dessen Anschluss der ,Bund für Dreigliederung des sozialen Organismus’ gegründet wird, zu dessen Komitee etwa auch der bedeutende Tübinger Staatsrechtslehrer Prof. Wilhelm von Blume gehört. Einen Tag später hält Steiner einen begeisternden Vortrag vor  den  Arbeitern  der  Waldorf-Astoria-Fabrik Emil Molts, und in diesem Zusammenhang wird auch der Entschluss für die Gründung der ,Waldorfschule’ gefasst. Ende April erscheint Steiners Buch ,Die Kernpunkte der sozialen Frage’. Der Bund hat allein in Deutschland schließlich über 70 Ortsgruppen, und allein Rudolf Steiner hält bis Ende Juli unter anderem in großen Arbeiterversammlungen vor bisweilen über tausend Zuhörern mehr als vierzig Vorträge. Die Dreigliederer unterstützen den Impuls der Betriebsrätebewegung und finden vor allem bei den Anhängern der radikalen USPD große Resonanz:[4]

Der  Arbeiter  Siegfried  Dorfner  (USPD) spricht auf einer Versammlung am 16. Mai den Gedanken aus, daß auf der Basis der  Dreigliederung  eine  Verständigung  zwischen  Proletariat  und  Bourgeoisie  möglich  sei  und ruft aus: Als Freie und Gleiche laßt uns Brüder sein!

Am 31. Mai unterzeichnen zahlreiche Künstler und Intellektuelle einen Aufruf zur Gründung eines Kulturrates, in dem ein freies Geistesleben gefordert wird. Ab Juli erscheint eine eigene Wochenschrift des ,Bundes’ (bis diese im April 1921 zur Monatsschrift ,Die Drei’ wird). Doch die entscheidenden Wochen waren bereits vergangen, und die traditionellen, reaktionären Kräfte gewannen bereits wieder die Oberhand. Ende Juli war die Weimarer Reichsverfassung beschlossen worden. Als wesentlicher verbleibender Impuls wurde am 7. September die erste Waldorfschule feierlich eröffnet.[4]

Joseph Beuys – biografische Stationen

Und Beuys? Er begann im April 1946 sein Bildhauer-Studium an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf. Bei Joseph Enseling lernte er unter anderem Erwin Heerich kennen, der ihn veranlasste, zum Winter 1947/48 in die Klasse von Ewald Mataré zu wechseln. In dieser Zeit arbeitete er auch an Sielmann-Filmen mit, was zugleich seinem immer schon vorhandenen Bezug zur Natur entsprach. 1948 kam er in einem von Max Benirschke geleiteten Arbeitskreis mit der Anthroposophie in Berührung. 1951 ernannte Mataré Beuys zu seinem Meisterschüler, und zusammen mit Heerich bezog dieser bis 1954 ein entsprechendes Atelier im Dachgeschoss der Akademie. In Matarés Klasse waren – ganz anders als er selbst! – von anfangs neun Studenten offenbar sieben für die Anthroposophie begeistert, wobei Beuys laut Günter Grass, der damals bei Otto Pankok studierte, hier eine dominierende Stellung hatte.[3]

Zunächst geriet Beuys nach dem Studium ab Ende 1954 in eine Depression, arbeitete 1957 mehrere Monate auf dem Feld und zog dann nach Kleve, wo sein Vater im Mai 1958 starb. Im selben Jahr setzt er auch erstmals Fett und Filz ein und beginnt zu zeichnen. 1961 zieht er nach Düsseldorf. In dieser Zeit verliert er nach einem Sturz auf einen Kohleofen auch eine Niere. Ende 1961 wird er als Nachfolger von Josef Mages an die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf berufen. Im Februar 1963 inszeniert er in der Aula zwei Fluxus-Abende mit ersten aufsehenerregenden Aktionen. 1964 nimmt Beuys an der documenta 3 in Kassel teil, im November 1965 eröffnet er in das Düsseldorfer Galerie Schmela mit seiner Aktion ,Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt’ seine erste kommerzielle Einzelausstellung. Im Herbst 1967 zeigt das Städtische Museum die erste umfassende Ausstellung, deren Arbeiten dann in den Besitz des Sammlers Karl Ströher übergingen. Ab 1968 hat er eine enge Vertrauensbeziehung mit seinem Privatsekretär Heiner Bastian. 1969 entstand sein Werk ,Das Rudel’.

Beuys betreute ungewöhnlich viele Studenten und bereitete sie auf ihre eigene Praxis vor, so Katharina Sieverding oder Jörg Immendorff. Sein ungeheures Engagement wird etwa an Folgendem deutlich: ,Joseph Beuys war beinahe täglich präsent in der Akademie, selbst samstags und in den Semesterferien. Ab 1966 veranstaltete er regelmäßig sogenannte Ringgespräche mit seinen Studenten, initiiert von Anatol Herzfeld, in denen in einem vierzehntäglichen Rhythmus Theorien entworfen und diskutiert wurden.’[3]

Im Januar 1970 debattiert Beuys in Düsseldorf ohne Hut leidenschaftlich mit Max Bense, Max Bill und Arnold Gehlen über ,Kunst und Anti-Kunst’. Im April regt er anlässlich der Eröffnung einer Masson-Ausstellung in Dortmund in einem Gespräch mit Bundeskanzler Willy Brandt an, ,wenigstens einmal monatlich Künstlern das Fernsehen als Diskussionsforum zur Verfügung zu stellen, damit die breite Öffentlichkeit die Ideen der wahren Opposition kennenlernen könne’.

1971 gründet Beuys in Düsseldorf die ,Organisation für direkte Demokratie durch Volksabstimmung’. Im August nimmt Beuys bei sich an der Akademie sämtliche Studienplatz-Bewerber auf, die von anderen Lehrern abgelehnt worden waren, woraufhin das Wissenschaftsministerium diesen andere Universitäten anbietet. Am 15. Oktober besetzt er mit siebzehn Studenten das Sekretariat der Akademie und erreicht in einem Gespräch mit Wissenschaftsminister Johannes Rau, dass die Akademie diese Bewerber aufnimmt. Im Oktober 1972 wird er nach einer erneuten Besetzung des Sekretariats mit abgewiesenen Studenten fristlos entlassen, woraufhin Telegramme aus aller Welt und in einem offenen Brief unter anderem Böll, Handke, Hockney, Richter und Uecker die Wiedereinsetzung von Beuys fordern.

Im Sommer 1972 stellt Beuys sein Büro der ,Organisation für direkte Demokratie durch Volksabstimmung’ als unvergesslichen Beitrag zur Documenta 5 in Kassel auf und diskutiert einhundert Tage lang über gesellschaftliche Gestaltungsfragen der direkten Demokratie und stieg am Ende am 8. Oktober zu einem Boxkampf in den Ring.

Im Frühjahr 1973 begegnete Beuys dem Dreigliederer Wilfried Heidt, der 1971 das ,Internationale Kulturzentrum Achberg’ gegründet hatte, mit dem Beuys von nun an in enger Verbindung bleibt, wobei er besonders intensiv mit dem Sozialwissenschaftler Wilhelm Schmundt zusammen arbeitet. Im April 1973 gründete Beuys in seinem Düsseldorfer Atelier mit Klaus Staeck und Georg Meistermann die Freie Internationale Universität (FIU).

1974 reiste er für die dreitägige Aktion ,I Like America and America Likes Me’ nach New York und verbrachte jeden Tag in einem Raum mit einem wilden Kojoten. Auf der Biennale in Venedig 1976 ist Beuys mit der Installation ,Straßenbahnhaltestelle’ vertreten. 1977 installiert er in der Nationalgalerie Berlin die Arbeit ,Richtkräfte’. Die documenta 6 zeigt seine ,Honigpumpe am Arbeitsplatz’, gleichzeitig schafft er für eine Ausstellung in Münster die nomumentale Arbeit ,Unschlitt/Tallow’. Im November 1979 zeigt die Galerie Hans Meyer die Ausstellung ,Kunst = Kapital – Joseph Beuys, Robert Rauschenberg, Andy Warhol’, und das Guggenheim-Museum in New York widmet ihm als erstem lebenden Deutschen eine umfangreiche Retrospektive. Die Städtische Galerie in München erwirbt ,Zeige deine Wunde’ für 270.000 DM, was einen ungeheuren Skandal auslöst.

Im Januar 1980 ist Beuys beim Gründungsparteitag der ,Grünen’ dabei. Im Februar spricht er in der Sendung ,Lebensläufe’ mit Hermann Schreiber. Im Mai singt Beuys kurz nach dem Regierungsantritt von US-Präsident Reagan inmitten der atomaren Konfrontation mit BAP-Musikern seinen Song ,Sonne statt Reagan’. Im Sommer realisiert er auf der documenta 7 in Kassel seine Skulptur ,Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung (7000 Eichen)’, wobei der letzte Baum erst nach Beuys’ Tod während der documenta 8 im Juni 1987 gepflanzt wurde. Am 27. Oktober 1982 trifft sich Beuys in Bonn mit dem Dalai Lama, um ihm seine Idee einer ständigen Konferenz zu Fragen der Menschheit zu erläutern, wobei das Treffen nicht aufgezeichnet wurde. Am 27. Januar 1983 trat Beuys mit spirituell tiefgreifenden Ausführungen in der populären Diskussionssendung ,Club 2’ (ORF) auf. Im Juni 1984 erscheint ein Interview im ,Spiegel’ (,Die Mysterien finden im Hauptbahnhof statt’).

Im Februar 1985 kommt es bei einer Tagung in Achberg zu einem gemeinsamen Gespräch mit Michael Ende über den ,sozialen Künstler’. Im Mai erkrankt Beuys an einer Interstitiellen Pneumonie, bei einem Genesungsaufenthalt auf Capri im September entsteht ein Prototyp der ,Capri-Batterie’. Am 20. November hält er seine Rede ,Sprechen über das eigene Land: Deutschland’ in den Münchner Kammerspielen. Seine letzte Rede hält er zur Verleihung des Wilhelm-Lehmbruck-Preises der Stadt Duisburg am 12. Januar 1986, elf Tage vor seinem Tod durch Herzversagen nach einer neuerlichen Entzündung des Lungengewebes. Die Asche seines Körpers wurde der offenen Nordsee übergeben.

Beuys’ offen vertretene Spiritualität

In der Sendung ,Club 2’ am 27. Januar 1983 vertrat Beuys radikal das spirituelle Menschenbild, wie es Rudolf Steiner als Wahrheit entfaltet hat – der Mensch als ein geistiges Wesen das durch eine Entwicklung seiner vollen seelisch-geistigen Kräfte den tiefen Zusammenhang mit der übrigen Schöpfung wiederfinden kann und erst dadurch wahrhaft Mensch wird.

Die folgenden Passagen gehen aus von der Frage nach seiner Aktion ,Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt’ [1:12:50-1:21:00]:

Als ich vorhin von dem Zusammenhang zwischen sichtbarem oder tastbarem, erfahrbarem Werk [...] gesprochen habe, habe ich nicht [...] behauptet, dass eine dahinterstehende Theorie zum Verständnis dieses Werkes notwendig ist. [...] Ich glaube heute besteht ein großes Missverständnis bei den Menschen, als müsste Kunst [...] durch einen logischen Sinnzusammenhang verstanden werden aus diesem vordergründigen Denken [...]. Nun ist es aber nicht Aufgabe der Kunst, von diesem zerebralen, dünnen Pol verstanden zu werden, sondern die Kunst soll doch verstanden werden im Sinne des völligen Verstehens, das heißt, die Kunst verstellt sich in den Menschen hinein und der Mensch verstellt sich in das Werk hinein. [...] Das kreative Potenzial des Menschen zu entwickeln, auf einen höheren Stand zu bringen, ich glaube, das ist doch eher die Aufgabe der Kunst. Also muss der Begriff des Verstehens auf etwas ganz anderes bezogen werden. [...] Sondern der ganze Mensch muss sich mit seinem ganzen Wesen da hinein stellen. [...] Kunst geht in den Menschen ein und der Mensch geht in die Kunst ein. [...] Dann weiß ich doch, dass der Hase und mit ihm die Natur ein Organ des Menschen sind, ohne dass der Mensch nicht leben kann. Das heißt der Mensch braucht als Lunge den Wald [...]. Also kann man einen Hasen als ein Außenorgan des Menschen nehmen. Das ist er ja sowieso, auch dann, wenn ich darwinistische Gesichtspunkte zum Tragen bringe [...]. Dann wissen wir auch, dass der Werdegang des Menschen in der Evolution sich mit Hilfe dieser Wesen vollzogen haben, die wir heute vernichten, zu denen keine Liebesbeziehung mehr besteht. Und wenn ich diesem Eigenorgan die Bilder erkläre, dann meine ich das in diesem Sinne, dass die Kunst ganz anders verstanden werden muss, als eine wirkliche Aufrichtung von kreativen Kräften im Menschen, bei seinen Sinnen, dass sie schärfer, besser, viel reicher und viel potenter werden. Dass seine inneren kreativen Kräftefelder, als seine weitergehenden Denkstrukturen, die ja aus Intuition, Inspiration und Imagination bestehen müssen und nicht beim intellektuellen Verstandespol stehenbleiben sollen, dass doch die Aufgabe der Kunst ist, das zu entwickeln – weiterhin selbstverständlich das Gefühlsleben zu entwickeln und letztendlich den Willen zu entwickeln. [...] Und schon ist man in dem Felde einer anthropologischen Kunst [...], die den Menschen in den Mittelpunkt stellt, als das kreative Wesen schlechthin. [...] Und das ist meines Erachtens wieder ein Übergang von diesen Techniken und Ideologien der Moderne [...], da ist nochmal ein ganz großer umwandelnder Schritt für die Entwicklung der Kunst zu bemerken, dass hier etwas entwickelt wird, an dem jeder Mensch teilhaben kann. [...] im Sinne einer Ästhetik, die Schiller vorweggenommen hat, indem er gesagt hat: Die würdigste Beschreibung des Menschen, ist, ihn als Künstler zu beschreiben – und zwar den Menschen schlechthin.

Und wenig später sagt Beuys [1:24:30-1:29:00]:

Ich habe also den Zusammenhang zwischen dem Menschen und seinem viel größeren Wesen immer als die wichtigste Aufgabe der Kunst angesehen – und wenn ich sage, der Mensch als das viel größere Wesen, als für was er sich im Zeitalter des Materialismus hält, war mir wichtig, von Anfang an. Und ich habe sehr viele geheimnisvolle, märchenhaft erscheinende Erzählungen gebracht, ja auch in diesen vielen Zeichnungen, die ich gemacht habe [...], dort treten auch viele Tiere schon auf. Es treten aber auch Engel auf. Es treten also auch Reiche sozusagen auf, von denen der Mensch hat[?], sie gehören in ein hohes Prinzip von ihm, vielleicht zu einem Prinzip über ihm. So wie er sich daran gewöhnt hat, von den Tieren zu vermuten, dass sie einem Reich angehören, was unterhalb des Menschen steht. Man könnte das ja verlängern in die Pflanzenwelt, in die mineralische Welt und in die geologische Unterlage dieses Planeten, auf dem die Menschen stehen. Alles dieses habe ich dem Menschen zugehörig erklärt von Anfang an. Und wenn ich also dann auf diese Linie vorbereite, muss ich doch die Erklärung für das, was ich tue, dem Menschen geben, den ich so groß verstehe. Ich muss also dem Menschen dadurch, dass ich mit einem Tier in einen Dialog komme, doch sagen, dass man das kann – mit einem Tier in einen Dialog zu kommen [...], dass man das auch mit Pflanzen kann, dass man das mit Böden [...] kann. [...] Der Mensch kann aber auch mit Wesen sprechen, die höher sind als sein kurzfristiger, rein intellektueller Verstand. Er kann mit seinem Ich in Kontakt kommen. Er kann mit einem Engel sprechen, er kann vielleicht auch mit einem Erzengel sprechen und damit ist ja das Bild des Menschen bis zu dem Gottesbegriff groß. Und ich möchte es nicht so klein halten, wie es der Materialismus hat schrumpfen lassen. Ich möchte also wieder aus der aktiven individuellen Tätigkeit, die wir ja als Ergebnis der Kunstentwicklung und überhaupt der Entwicklung aller Tätigkeiten des Menschen erfahren haben, jetzt sehen, dass der Mensch sich das selbst aus seiner eigenen Kraft schaffen kann, diese Wirklichkeit, die ja eine Wirklichkeit ist, und dass er sie nicht mehr vorgesetzt bekommen wird aus irgendeiner spirituellen Inspirationsquelle. Ich will also sagen, dass von diesem Datum an alle zukünftige Menschheit und in dieser Menschheit ist eingeschlossen der Hase, das Tier, die Pflanzen, die Erde, die Planeten – dass das oberhalb im kosmischen Bereich, im übersinnlichen Bereich existiert und zu seinem Wesen gehört und was der Mensch selbst als Wesen vertritt, dass das die eigentliche Sache ist. Das will ich damit sagen. Und mit diesem ganzen Inhalt, der letztendlich nichts anderes bedeutet als der Mensch, damit wird er überhaupt erst Mensch, denn dann ist er wieder groß. Und dann kann er sich große Aufgaben vornehmen und kommt von diesem wahnsinnigen Schrumpfungsprozess [weg], den er ja auch an sich selbst erfahren kann, und der ja auch beschrieben wird als die Entfremdung eigentlich von allem, in dem nur noch der schiere, sagen wir mal Überlebenstrieb und der Egoismus nachher in dieser Verschrumpfung übrigbleibt und der zerebrale Verstand, der im Egoismus und dem Haben dient – kommt er ja in ein anderes Verhältnis zur Welt.

Quellen

[1] „Dank an Wilhelm Lehmbruck“, taz, 4.4.1989. [► Video]
[2] Aufruf: An das deutsche Volk und die Kulturwelt! [Kernpunkte der sozialen Frage, Stuttgart 1919, S. 115-120].
[3] Wikipedia: Joseph Beuys.
[4] Christoph Strawe: Die Dreigliederungsbewegung 1917-1922 und ihre aktuelle Bedeutung. Rundbrief Dreigliederung 3/1998, S. 2-11.