2012
14.06.2012

„Lust auf neues Geld?“ – Rückblick auf ein Großereignis in Leipzig

Rückblick auf den Kongress am 9. Juni 2012 in der Arena Leipzig. | siehe auch Ergänzendes, Wahrheitssuche & Zensur.

Siehe auch neuesgeld.net und ausführliche Details zum "Plan B".

Mehr Bilder hier.

Die "Zinsbombe"
Steffen Henke, Andreas Bangemann
Andreas Popp
Prof. Bernd Senf


Inhalt
Ein großes Ereignis
Der Crash als Chance
Auswege

Einleitung

Samstag Vormittag, der 9. Juni 2012, Arena Leipzig: Ein voll besetzter Saal mit über 1.500 Menschen. Beeindruckende Akrobaten wirbeln durch die Luft, werfen einander Schaumstoffwürfel zu, die Milliarden-Schulden symbolisieren und, begleitet von zwei Trommlern und einer dramatischen Musik, immer schneller zu einer ungeheuren Pyramide aufgestapelt werden. Am Ende stürzt alles zusammen.

Später wird Michael Efler (Mehr Demokratie) in seinem Beitrag kommentieren: „Ich habe jahrzehntelange Erfahrung mit politischen Aktionen, aber so viele Menschen zusammenzubekommen – das ist sehr schwer!“

Wem ist dies gelungen? Einem kleinen Team von wenigen Menschen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, den Wahnsinn unseres Geldsystems und eine wirkliche Alternative dazu bekannt zu machen. Sie gründeten die gemeinnützige GmbH „Neues Geld“ und steckten eineinhalb Jahre ehrenamtliche Arbeit in das Projekt. Sie stießen auf große Hindernisse, erhielten teilweise Morddrohungen, ließen sich aber nicht beirren. Und der vielfache Applaus an diesem Tag bestätigt: Die Mühe hat sich gelohnt – und dies ist erst der Anfang.

Andreas Popp sagt: „Was Sie heute hier gehört haben, werden Sie nirgendwo in den Medien finden.“ – und er weist damit auch ein Hauptproblem: Die einfachsten Wahrheiten werden totgeschwiegen. Wir haben heute keine freie Presse. Wir stehen vor brennenden Fragen, die Frage nach unserem Geldsystem ist ein zentraler Aspekt darin, doch die täglichen Nachrichten hüten sich vor dieser Frage wie der Teufel vor dem Weihwasser. Die innere Zensur funktioniert perfekt.

Ein großes Ereignis

Doch erleben wir den Tag in Leipzig mit, der durch seine großartige Organisation geradezu verfliegt. Der Kongress ist weit mehr als nur eine Tagung mit vielen Informationen. Es ist ein „Event“, das auch diejenigen beeindruckt, die gar nicht viel Hintergrundwissen aufnehmen wollen oder können. Nicht nur der Intellekt wird angesprochen, sondern auch die Sinne, das Gefühl – die Sehnsucht der Menschen nach einer besseren Gesellschaft, die nicht auf „Sparen“, Armut und Ausbeutung aufbaut. Und so heißt der Kongress auch: „Lust auf neues Geld?“

Man mag zweifeln, ob ein solcher Event-Charakter wirklich die tieferen Ebenen der Seele erreicht. Aber diese Frage ist grundsätzlicher Natur: Wir erreicht man, wie erreichen sich Menschen heute überhaupt auf einer tieferen Ebene? Der Versuch der Veranstalter ist zweifellos mutig – und sie haben sehr viele Menschen erreicht, wie tief auch immer. Auch wenn die Presse nichts davon berichten wird...

Eingeleitet wurde die Tagung mit einem stimmungsvollen Auftakt der sächsischen Blechbläsergruppe „Consort“.

Steffen Henke, der die Hauptarbeit der ganzen Organisation geleistet hatte, begann dann mit dem ersten Beitrag „Kennen Sie den Fehler im Geldsystem?“ Sehr phantasievoll wurde das Problem des sich durch „Hortung“ stauenden Geldes in einer bunten Choreographie dargestellt. Solange das Geld fließt und ohne Störungen die gegenseitigen Tauschprozesse vermittelt, ist alles in Ordnung – Geld und Waren verbinden sich miteinander, im Bilde vieler über die Bühne tanzender Paare. Doch wenn Geld dem Kreislauf entzogen wird, finden auch Waren keinen Absatz, Menschen verarmen, der Tanz wird behindert, kommt vielleicht völlig zum Erliegen. Eindrücklich wird hier sichtbar, wie wesentlich das Geld als Tauschmittel ist, und was geschieht, wenn es durch Hortung und Spekulation den realen Wirtschaftskreislauf „erstickt“.

Rico Albrecht ging dann in seinem Beitrag „Freiheit, eine Frage des richtigen Geldsystems“ auf die ungeheuerlichen Konsequenzen unseres Zinseszinssystems ein – und wurde von den Akrobaten und ihren „tödlichen“ Salto mortale begleitet. Eindrücklich belegte er mit Grafiken, wie vom Zinssystem maximal die obersten zehn Prozent profitieren, weil alle anderen mehr zahlen, als sie bekommen. Der Zins steckt in allen Preisen, in allen Mieten zu 30-40%. Die obersten zehn Prozent jedoch machen sogar mehr Zinseinnahmen (!) als ihre Lebenshaltungskosten betragen – eine unglaubliche Tatsache, die nur dadurch möglich wird, dass alle anderen für diese kleine Minderheit arbeiten...

Der erste Überraschungsgast des Tages war dann die Band „Die Bandbreite“ mit ihrem Song „Was ist los in diesem Land?“ 

Sie schmeißen Banken Kohle in den Schlund, doch für die Bildung fehlt das Geld.
Nenn’ mir dafür nur einen Grund, wie das geht, wenn doch die Kohle fehlt.
...
Wir haben sie verhundertfacht, unsere Produktivität.
weshalb es mich verwundert macht, dass nicht jeder hier in Wohlstand lebt.
Wir sind an einem Wendepunkt. Dem Fehler im System.

Professor Bernd Senf war dann ein ziemlicher Kontrast zu dem Hip Hop Duo. Senf, der seit drei Jahren emeritiert ist und sich auch intensiv mit Wilhelm Reich beschäftigte, wurde vor allem durch seine schon 1996 und 2001 erschienenen Bücher „Der Nebel um das Geld“ und „Die blinden Flecken der Ökonomie“ bekannt.

Er begann seinen Vortrag mit dem Bezug auf das 1. Buch Mose (Kapitel 47, Vers 14ff), wo es während der Zeit Josefs in Ägypten zu einer schweren Hungersnot kam und die Ägypter dem Pharao erst alles Brot, dann das Vieh, dann ihr Land und schließlich ihre ganze Arbeitskraft geben mussten. Interessant ist Senfs Hinweis, dass Hans Kühn, einer der großen Gestalten der Freiwirtschaftslehre von Silvio Gesell, unter anderem durch seine Deutung dieser Geschichte Helmut Creutz dazu angeregt habe, sich ganz und gar dem Geldsystem zu widmen.

Anschließend ging Senf in gewohnt lebendiger Art und mit kleinen prägnanten Zeichnungen auf den Mechanismus des zins-kapitalistischen Systems ein. Besonders beeindruckend aber ist es immer, wenn Bernd Senf dann am Ende zur Gitarre greift und das Inhaltliche mit dem künstlerischen Element ergänzt. Sein Lied war ein berührender Höhepunkt der Tagung:

Mensch, mir wird manchmal himmelangst, wenn die da oben mit Milliarden spielen.
Seht euch die Masken nur mal an, sitzen am großen Drücker dran!
Sie drücken uns, wo es nur geht, seht euch die Masken nur mal an!
Wachstum ist deren Ziel. Uns wächst schon vieles viel zu viel,
Wachstum zerstört wie ein Krebsgeschwür, das Wachstum ist nicht unser Ziel!
Es braucht notwendig ein anderes Geld Damit nicht alles hier zerfällt.
Ein Geld im Einklang mit Natur, ein Geld, was fließt zum Tausche nur
...
Diese Idee braucht ganz viel Kraft, damit sie bald den Durchbruch schafft
Und jeder kann ein Helfer sein: wir gehen gemeinsam, nicht allein.

Der Crash als Chance

Den zweiten Teil des Tages nach der Mittagspause leitete humoristisch Patric Heizmann ein, „Ernährungsentertainer mit Nährwert“. Gastredner Michael Efler von „Mehr Demokratie“ wies dann auf die Gefahren und vor allem das undemokratische Wesen des Fiskalpaktes und des ESM hin, an den sich alle Staaten unwiderruflich und unkündbar binden wollen (siehe z.B. Spiegel online, 29.3.2012). 

Der Beitrag von Prof. Wolfgang Berger betrachtete den „Crash als Chance“. Anfänglich erwähnte er ebenfalls – ähnlich wie Bernd Senf, aber nun persönlich – ein Ereignis, das man mit Recht auch als karmisch empfinden kann: Sein Freund Siegfried Hoffmann habe ihm gesagt, er würde ihm die Freundschaft kündigen, wenn er sich nicht ernsthaft mit Gesell befassen würde. Dies tat Berger dann – und erkannte schließlich, dass er während seines gesamten Studiums „nur dummes Zeug gelernt“ habe. Zwei Wochen bevor er dann im Juni 2000 an der Paracelsus-Akademie im österreichischen Villach seinen ersten Vortrag über das Thema hält, stirbt Hoffmann.

Berger betont, dass er all seine akademischen Titel mit einem „Glauben an eine Irrlehre“ verdient habe. Diese Irrlehren würden den Studenten jedes Semester wieder injiziert, und so gingen sie einem allmählich gleichsam „ins Blut“ über, man könne dann wirklich nichts anderes mehr denken. Den „Fachleuten“ werde der gesunde Menschenverstand ganz real ausgetrieben. Diese Hinweise eines langjährigen Akademikers sind an Offenheit nicht zu übertreffen... In Anlehnung an ein (auf den Krieg bezogenes) Zitat von Talleyrand kommt er zu dem Ergebnis: „Unsere Finanzkrisen sind eine zu ernste Angelegenheit, um sie den Volkswirten zu überlassen.“ Als einen der verheerendsten Aspekte des heutigen Geldsystems nennt Prof. Berger die „Zerstörung des Mittelstandes“.

Dann geht er ausführlich auf die Alternative ein, die historisch schon einmal dreihundert Jahre lang eine Realität gewesen war: die sogenannte „Brakteaten-Zeit“ von etwa 1150 bis 1450, in der die kaiserlichen Münzen jedes Jahr zurückgegeben werden mussten, um mit einem Abschlag in neue Münzen eingetauscht zu werden. Dies hatte zur Folge, dass das Geld regelmäßig investiert wurde, was den Umlauf des Geldes in Fluss hielt, ja beschleunigte – ein wesentlicher Grund für die großartige Blütezeit des Mittelalters, die sich in reichen Städten, zahllosen Bauten von Kirchen und Kathedralen und anderem mehr zeigte. Dabei wird geschätzt, dass die Menschen angesichts von bis zu 100 kirchlichen Feiertagen im Mittel nur 20 bis 30 Stunden in der Woche arbeiteten!

Aber die damalige Zeit hatte noch in vielerlei anderer Hinsicht eine Weisheit, die den heutigen neoliberalen Deregulierern völlig fehlt. So verfügte die Hanse zu Lübeck 1417 bei schwerer Strafe: „Niemand soll Hering verkaufen, ehe er gefangen, Korn, ehe es gewachsen, Gewand, ehe es gemacht.“ Und ein Dekret der Amsterdamer Börse von 1610 verbot den Verkauf von Aktien, die gar nicht im eigenen Besitz sind...

Diese blühenden Jahrhunderte gingen zuende, als die Fürsten und Könige zu gierig wurden. Als sie die Brakteaten nach nur noch einem halben, ja einem Vierteljahr zum Umtausch forderten, weigerten sich die Menschen immer mehr, diese überhaupt anzunehmen. Das Wirtschaftsleben fiel in den Tauschhandel zurück, brach mehr und mehr zusammen – und es begann eine Zeit, die von Kriegen, Not und Pest geprägt war: das dunkle Mittelalter.

Am Ende ging Berger auf die unfreie Presse ein, die von alledem nichts berichtet und nicht die einfachste Unlogik der heutigen Realität durchschaut. Rechnet man real, dann haben die USA 200 Billionen (!) Dollar Schulden – das sind pro Kopf eine Million, wogegen die 30.000 Euro pro Kopf in Griechenland geradezu winzig erscheinen.

Auch wird kein einziger Gedanke darauf verwendet, dass das Wirtschaftswunder in Deutschland bis in die 70er Jahre hinein mit einem regulierten Kapitalmarkt und Kapitalverkehrskontrollen einherging, dass auch heute China sein Wirtschaftswachstum unter ebensolchen Bedingungen erzielt. Und auch über Island liest man in der Presse seit der Banken- und Finanzkrise fast kein Wort mehr. Dort jedoch erkämpft sich das Volk ein großes Maß an Souveränität zurück. Der 2011 erarbeitete Verfassungsentwurf beginnt mit der Präambel: „Wir, die Bewohner Islands, wollen eine gerechte Gesellschaft schaffen, in der alle gleich sind.“ Ein Allmende-Paragraph sieht sogar vor, dass alle natürlichen Ressourcen, die sich nicht in Privatbesitz befinden, für alle Zeit gemeinschaftlicher Besitz bleiben soll. [o]

Leuchtende Ausnahme in der Mainstreampresse ist ein vor drei Wochen erschienener Online-Artikel in der Süddeutschen, der den Prozess in Island auch aufgrund seiner Transparenz und Bürgerbeteiligung als ein „einzigartiges Experiment“ bezeichnet.  [o]

Zum Schluss schildert Prof. Berger das berühmte Beispiel des „Josephspfennig“. Was wäre aus einem einzigen zu Beginn der Zeitrechnung angelegten Pfennig geworden, der sich mit Zinseszins vermehrt hätte? Schon im Jahre 1500 eine ganze Erdkugel aus reinen Gold – und heute sogar 400 Milliarden Erdkugeln aus Gold... Das Problem liegt dabei fast ausschließlich beim Zinseszins. Würde es nämlich nur den Zins geben, ohne dass auch dieser wieder Zinsen brächte, hätte sich der eine Pfennig bis heute nur auf ... einen einzigen Euro vermehrt!

Auswege

Und noch ein kulturelles Highlight hatte die Veranstaltung: den Auftritt von H.G. Butzko. Der Wortwitz und die Wortspiele dieses hervorragenden Kabarettisten mit dem Ruhrpott-Dialekt sind kaum zu übertreffen! Und er entwaffnet den Irrsinn des heutigen Wirtschaftssystems absolut treffend: „Menschen, die ein Wachstumsbeschleunigungsgesetz erfinden – ich weiß nicht, was man da rauchen muss ... und wo kriegt man dieses Zeug?“

Aufschlussreich ist auch die Bedeutung, die man aus den Namen der drei Rating-Agenturen herauslesen kann: Standard & Poors = Norm & Arm, Moodys = launisch, Fitch = Iltis. So kam Butzko zu dem Spruch: „Wenn der Iltis launisch wird, sind wir normalerweise arm.“

Das Ende seines Auftrittes bildete dann die Entdeckung, dass die Umstellung der Buchstaben des Wortes „Bundeskanzlerin“ einen erschreckenden Sinn ergibt: „Bankenzins-Luder“...

Der kleine Vortrag von Andreas Popp bildete dann fast den Abschluss der Tagung. Er sprach von der „kapitalistischen Einheitspartei Deutschlands“, worunter er CDU, SPD, FDP, Bündnis90/Grüne und sogar die LINKE zählte, und wies noch einmal darauf hin, dass diejenigen Menschen, die es wagen, radikal – an die Wurzel gehend – anders zu denken, nicht in die Medien kommen. Dann stellte er den Lösungsansatz vor, mit dem man wirklich neue Rahmenbedingungen erreichen würde – wenn alle vier „Komponenten“ umgesetzt werden würden:

1. Fließendes Geld
2. Soziales Bodenrecht
3. Bedingungsloses Grundeinkommen
4. Eine freie Presse

Mit fließendem Geld ist ein Geld gemeint, das durch eine zeitliche Abwertung ganz analog zu den Brakteaten in einen wirklichen Fluss kommt. Gerade dadurch bleibt auch der Wert des Geldes in höherem Sinne stabil – denn der Verlust ist voraussagbar und bewirkt gerade den lebendigen Fluss. Das heutige "Schwundgeld" (infolge der Inflation) ist durch Schuld, Zins und Wachstumszwang bedingt und schädigt über 90 Prozent, ist also nicht gemeinnützig, sondern gemeinschädlich.

Das „soziale Bodenrecht“ bedeutet keine Enteignung, sondern eine Nutzungsgebühr, die dann allen zugute kommt. Enteignung findet nur im Sozialismus und im heutigen Kapitalismus statt – hier geschickter, über den Zins und am Ende dann auch über Zwangsversteigerungen.

In Bezug auf das bedingungslose Grundeinkommen wies Andreas Popp darauf hin, dass es heute zwei große arbeitslose Gruppen gibt: die einen in „Gelsenkirchen“, die anderen in „Monte Carlo“. Mit anderen Worten: Wir haben längst ein bedingungsloses Einkommen ohne Arbeit – aber ein bedingungsloses Spitzeneinkommen der Reichen! Ein einfacher Milliardär erhält 130.000 Euro Zinsen pro Tag, das sind fünfzig Einfamlienhäuser im Jahr... Es geht also eigentlich gar nicht um die Einführung eines Grundeinkommens, sondern um die Veränderung des bestehenden Wahnsinns.

Eine wirklich freie Presse wäre eine gemeinnützige Presse – Medien, die tatsächlich investigativ tätig sind. Popp berichtete hier, dass er Menschen kenne, die in diesem System tätig sind, darunter leiden und einfach nur mitmachen; die sehr genau wüssten, was wirklich die „Meldung des Tages“ wäre, die sie aber einfach nicht drucken dürfen... Mit Hilfe eines „Pressefinanzausgleichs“ müsste es möglich werden, dass auch einmal ein Andreas Bangemann (Redakteur der „Humanen Wirtschaft“) an einem Abend um 20 Uhr die Tagesschau gestalten dürfte.

Und Popp berichtet auch davon, dass er mittelständische Unternehmer kenne, die ihm im direkten Gespräch sagen: „Ich muss irgendwie bis zur Rente kommen.“ Das heißt: An die Kinder und an nachfolgende Generationen wird dabei gar nicht gedacht, jeder versucht im Hamsterrad nur noch, halbwegs heil „durchzukommen“.

Dem stellte Popp die Aussicht auf eine wieder dem Menschen dienende Wirtschaft gegenüber, in der man nicht gegeneinander, sondern füreinander arbeitet und in der die Prozesse auch wieder Sinn machen. Und er zitiert (auswendig) den „Römischen Brunnen“ von Conrad Ferdinand Meyer:

Auf steigt der Strahl und fallend gießt
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfließt
In einer zweiten Schale Grund;
Die zweite gibt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und gibt zugleich
Und strömt und ruht.

Bevor sich dann die Teilnehmer auf dem Vorplatz der Leipziger „Arena“ zu lokalen Gruppen für die weitere Arbeit vernetzen konnten, gab der Chor „Sonora“ noch ein Lied zum Abschied – eine deutsche Fassung von „We are the world“:

Wir sind die Welt! Wir sind die Kinder!
Versucht mit Schenken einen Tag zum Strahlen zu bringen!
Die Entscheidung liegt bei uns, zu leben wie bisher
oder Teil der Veränderung zu sein!

Fazit: Dieser Kongress war eine erfolgreiche, sehr mutige Veranstaltung, in der Menschen mit ganz unterschiedlichem Wissenshintergrund erreicht wurden und auch einander kennenlernen konnten. Steffen Henke, Andreas Popp und ihren Mitstreitern und Weggefährten gebührt ein großer Dank. Mögen sie ihre Kraft weiter so bewundernswert einsetzen – und mögen durch ihre Tat viele Menschen einen ebensolchen Mut entwickeln, für den immer drängender notwendigen Wandel das Ihrige zu tun!

Siehe auch: Ergänzende Geanken und Tatsachen.