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Christi Schwester

Holger Niederhausen: Christi Schwester. Das Evangelium des Mädchens. Books on Demand, 2022. Paperback, 88 Seiten, 9,90 Euro. ISBN 978-3-7562-0113-6.

► Wichtiger Hinweis: Wer meinen würde, ich schriebe nur 'Mädchen-Bücher', der irrte essenziell - diese Mädchen sind Botinnen des immer verschütteteren Wesens der menschlichen Seele überhaupt.

Erschienen am 17. April 2022.              > Bestellen: Books on Demand | Amazon <              > Reaktionen und Rezensionen <

Inhalt


Dieses Buch ist das erschütternde Zeugnis eines Mannes, dem in einem visionären Wahrtraum ein Geschehen zuteil wurde, das einem Evangelium gleicht. Der Versuch, das Geschaute wiederzugeben, stößt an seine Grenzen. Bis ins Innerste werden Menschen verwandelt. Das tief verschüttete Wesen der Seele tritt wieder ans Licht. Und die alles heilende Gestalt ... ist ein Mädchen. Zutiefst berührend offenbart sich hier die weibliche Seite der göttlichen Welt.

Über dieses Buch


Dieses Buch erschüttert das Bild der bisherigen Religion. Denn in einer bestürzenden Vision schildert ein Mann ein Geschehen, in dem eine weibliche Gestalt mit Vollmacht die Seelen zu heilen beginnt – es ist ein Mädchen. Und das Mädchen offenbart die Einseitigkeit der bisherigen Dogmen, die stets das Weibliche unterdrückt und im Bereich des Göttlichen gar vollends geleugnet haben.

Es kann nicht anders sein, als dass dieses göttliche Mädchen ebenfalls finstere Gegenmächte aufruft. Berührend aber ist mehr noch, wie es die Seele der Menschen an ihr tiefstes, wahres Wesen erinnert – und so mächtig heilt, dass sich hier Weltwandelndes vollzieht. Jener eine Mensch, dem diese ganze von dem Mädchen selbst ausgehende Schau zuteil wird, scheint bis an die Grenzen der Sprache zu gehen, um irgendwie ausdrücken zu können, was immer wieder unsagbar scheint.

So ist dieses Büchlein ein ergreifendes Zeugnis – und die heilige Offenbarung des Mädchens, die auch die Seele des Lesers bis ins Innerste buchstäblich er-schüttern kann.

Leseprobe 1


Könnte beschrieben werden, welche Empfindungen es sind, in denen Jahrhunderte zusammenfallen, zusammenstürzen, aber auch sich vereinigen, in friedvoller Liebe, brennender Tugend und heiligem Eifer! Aber, ach, wie sehr müsste die Menschheit noch reifen, um allein für die neue Sprache reif zu sein, die dies erforderte! Sprechen wie ein Phönix – mit flammendem Leben, mit der Wucht feuriger Flügelschläge, die doch ganz nur aus Liebe bestehen, brennend vor Anmut...

Versuchen will ich es, und doch sterbe ich bereits vor Scham in dem Wissen, nicht berufen zu sein, denn Du hast den Geringsten gewählt; den, der alle Unfähigkeiten in sich vereint, so kann es nur heißen, wenn die Ehrlichkeit Bestand haben soll. Wie anders muss ich es nennen, dass Du zu mir kamst? O, hättest Du einen andern gewählt! Wie kann ich es tragen, an Dir zu zerbrechen – ach, nicht an Dir! Nicht an Deiner Schönheit! Nicht an Deiner sanften Gewalt. Und doch an alledem auch! Aber in tiefstem Grunde allein an der Unmöglichkeit – denn nicht nur Unfähigkeit ist es –, etwas zu sagen von dem Unsagbaren.

Und wenn ich doch Worte bilden werde, wird man meinen, man würde zuhören und verstehen – aber was, wenn die Worte selbst zu Lügnern an der Wahrheit werden; zu hintertückischen Feinden, die rücklings die Wahrheit ermorden, weil sie nicht würdig geborene Kinder sind – sondern bösartige Krüppel. Aber nicht bösartig, einfach nur – versagend. Und wer hört, wird betrogen und selbst Betrüger, weil er glaubt – glaubt, verstanden zu haben, wo der Sprechende längst weiß, dass er gescheitert ist und dass der Irrtum sich unaufhaltsam fortpflanzen wird. Wie ein Verdurstender wird er am Ende innehalten, den Mund noch geöffnet und sich wünschend, er hätte nie gesprochen – denn seine unstillbare Hoffnung war, ein Zipfel seiner Worte könnte – könnte die Hörer tränken, sich zärtlich in ihre Seele träufeln, auf dass sie verstünden. Nur so! So allein wäre es möglich, was unmöglich ist.

Denn wer wird Worte hören und verbrennen – so, wie Du mich verbranntest? Meine Lebensflamme mit Dir nehmend und eine neue stiftend, die nun in mir wütet wie eine Schwanenfeder, auf dunklem Grund, stillstehend und, nur Auge seiend, auf mich gerichtet, und dieser geht unter, aufgehoben in das Wunder, das unsagbar bleibt... Und, siehst Du – schon jetzt rede ich irre, in den Augen aller, weil ich verzweifle an den Versuchen, zu sagen, was nicht einmal Flammen zu sagen vermögen, es wären denn Deine. Und sie sind es ja! Sie sind ja in mir, eingesät, wie eine unversiegliche Saat, aber Du hast vergessen, mir auch eine neue Sprache zu geben – als wolltest Du, als wäre es Dein fester Entschluss gewesen, dass ich an Dir scheitere, sanft zusammenbreche vor Deiner Sanftheit, weil ich kein Engel bin, auch kein Mensch, weil wir alle keine Menschen sind, weil wir verurteilt sind, erst zerbrechen zu müssen – um leben zu können. Versiegelt als das letzte Geheimnis, das niemand erreicht, weil wir uns selbst unter Irrtum begraben, der wir eigenhändig geworden sind.

Aber ich höre Deine sanfte Mahnung – und ergebe mich in mein Schicksal, denn ich soll sprechen. Du hast mich gezwungen, nein bezwungen, so wie die Liebe zwingt, denn besiegt von ihr, lässt sie einem nichts süßer erscheinen, als ihr zu gehorchen, auch wäre nichts anderes mehr möglich, denn man selbst existiert nicht mehr – es existiert nur noch etwas unnennbares Höheres, gleichsam ein Wesen gewordenes Staunen, in das man erstarrte, als Du einen berührtest. Wie aber kann man Erstarrung nennen, was reinstes Leben ist, törichter Sänger! Ist das Wunder des Schnees etwas Erstarrtes, wenn jedes einzelne Kunstwerk von unendlicher Wandlung spricht – und leise, zärtlich zur Erde sich neigt, als würde die sanfteste Hand einer Künstlerin selbst jene streicheln? Und ist mein Staunen geringer als die Unendlichkeit zarter Flocken, jede für sich die Unendlichkeit spiegelnd? Und bin ich nicht ganz dieser Spiegel geworden, auch wenn die Geringheit in jedem Moment mich zu zertrümmern anhebt? Aber – ist das Erstarren etwas anderes als der innigste Wunsch, nichts anderes mehr zu tun, als – zu spiegeln? Weil eine andere Aufgabe gar nicht mehr sichtbar ist – als jene: Zeugen zu schaffen? Zeugen des Unsagbaren, du Tor, was hofftest du...

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Leseprobe 2


Allzu lange schon habt ihr verachtet, was menschliches Wesen, ja hieltet euch Männer für stolze Besitzer desselben – und wart es nicht halb! Die heilige Hälfte hatten die Frauen, und ihr habt hochmütig sie unterdrückt!

Götter schuft ihr, gar ein Gott allein sollte Schöpfer von allem nur sein. Und die Gefährtin Produkt einer Rippe, nichts Halbes, nichts Ganzes – tief ließ’t ihr sie sinken! Sie durfte nicht sprechen, sie durfte nicht handeln, sie durfte nichts sein außer Sklavin, wie ihr sie wolltet, nach eurem Wunsche. Ihr nahmt euch das Recht, die Frau zu beherrschen, weil nur vom ,Gott’ ihr stets spracht. Und von dem Sohn und von dem Geist, heilig und männlich! Dreimal der Mann, ihr braucht es nicht leugnen! Männlich nur dachtet ihr göttliche Welt, männlich war Gott, göttlich der Mann. Gnädig nur ließ man die Frau existieren, doch hielt man sie mühsam für menschliches Wesen. Aristotel schon sagte: verkrüppelt. Stets war sie ein minder wertiges Ding.

Stets waren es wenige, einzelne Menschen, die euch die Wahrheit doch sagten. Die das weibliche Geheimnis wussten. Die Weisheit Gottes – sie war ja weiblich! Sie war Sophia, und leuchtenden Glanz webte sie in den Kosmos, Persephones Spur trug er heilig im Herzen. Und die Scheschina, die Doxa, die Macht und die Herrlichkeit Gottes – stets war sie weiblich! Wie auch die Anmut, die Gnade, die segnende Kraft, das Leben, die Liebe! Dies alles ist Wesen und Weben der Göttin. Und auch die Engel stelltet ihr männlich stets euch nur vor – und dachtet, Maria wäre beim Nahen des Engels schamhaft errötet! Sie aber, das Mädchen, versetztet ihr eilig als Jungfrau gen Himmel, um doch auch etwas Weiblichen willen. Anstatt zu erkennen, dass auch Engel Mädchengestalt haben. Die tiefsten Geister ahnten es lange, doch fehlte der Mut, es auch zu spüren! Und immer und immer hieß es nur: Männer. Männliche Engel, männliche Götter, männlicher Geist und Mann-Religion. Teilhaben durfte die Frau, doch dies war schon alles.

Keuscher Jungfrau Geheimnis spürte man stets – und verstand es doch nicht. Doch gab es auch Zeiten, wo man gar erkannte, dass Frauen heiliger seien als Männer. Es änderte dies aber nichts an dem Leben, denn männlicher Hochmut regierte weiter. Einen Thron gab man den Frauen – und hielt doch am eignen nur eiserner fest. Sah auch das Ziel des Menschen nur männlich, sah nicht die Wahrheit. Männliche Hybris verbog und verkehrte epochenlang jeglichen Blick! Und tief faul ruhte männlicher Geist auf Gegebenem aus – niemals sich fragend, was wirklich Geheimnis des Göttlichen sei! Nur die Größten sahen den Blitzstrahl der Liebe – er war nicht männlich! Sahen ihr Wirken, in sanfter Gnade – sie war nicht männlich!

Und wenn die Gottheit männlich erschien, weil die Menschheit selbst zwei Geschlechter bekam und sie eins also wählte, so nur, um auch diesem Geschlecht die Wege der Liebe zu weisen. Die Frauen kannten sie schon! Man lohnte es schlecht, denn auch Er, der erschien, um zu wandeln, Verwandlung zu bringen, auch Er ward missbraucht für die Macht-Religion! Die zu weibliche und menschliche Liebe lehnte man ab!

Die Bilder der göttlichen Welt in den Köpfen der Männer sind grundsätzlich falsch! Sie kennen Vergeltung und Strafe und Leistung, oder wörtliche Starrheit, ein Klammern am Buch! Nirgendwo Freiheit, nirgendwo Liebe, nirgendwo sanfter, anmutiger Glanz. Immer nur Kämpfe und Sünde und Strafe, immer nur Dunkel und Streit und Konflikt. Das ist nur männlich – und nach seinem Bilde formt der Mann die Religion! So aber sah und spürte er niemals die Wahrheit – oder meinte noch, diese männlich deuten zu dürfen. Die Wahrheit ist Liebe! Die Wahrheit ist Anmut, ist Sanftheit, Freundlichkeit, liebliche Freundschaft. Dies ist die Wahrheit – nicht Kampf oder Härte, nicht Strafe und Ringen, dies nur für den, der von machtvollen Banden verführender Fessel nicht lösen sich kann! Doch ist es so einfach – denn lächelnd tut Anmut den schwersten der Schritte. Soll dies für immer der Mädchen Wesen nur sein? Einst wird sie menschlich! Nichts ist so leicht wie: das Gute zu finden und es zu lieben. Werdet wie Mädchen – und ihr könnt es auch.

Begegnet einander wie Brüder und Schwestern, haltet Eintracht in schwerer Not – und in eurem Wohlstand beendet das Haften an Materie und Stoff, denn niemals fand je eine Seele die Liebe, die sank in besitzende Bande und liebte Genuss! Dies ist nur noch Begehren, Genießen und Selbstsein – die Liebe ist längst schon Welten entfernt! Ihr ist eigen ganz anderes Fühlen, zarter, ätherischer, edel und sanft. Sie geht über Wasser, sie heiligt die Seele, sie lebet im Herzen – und Stoff ist ihr Grab! Findet die Schönheit, aber nicht den Besitz. Die Liebe ist heilig – und so sei euer Herz. Dann seid ihr Freie, dann hat der Verführer die Macht schon verloren, denn nun führt die Liebe, und ihr seid es selbst. Und unsichtbar mit euch wandelt das Mädchen – denn ihr seid es selbst. Erkennet die Wahrheit, das Mädchen ist Göttin, die Göttin ist Mädchen, die Liebe ist sanft – mehr als ihr ahntet. Was schon immer die Mädchen euch zeigten, war Botschaft und Gleichnis heiligen Leuchtens. Blickt ihr in Augen von Mädchen, so seht ihr den Gral.

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