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Mädchenland

Holger Niederhausen: Mädchenland. Das Mysterium der Zukunft. Niederhausen Verlag, 2023. Paperback, 128 Seiten, 12,90 Euro. ISBN 978-3-943492-60-6. 

► Wichtiger Hinweis: Wer meinen würde, ich schriebe nur 'Mädchen-Bücher', der irrte essenziell - diese Mädchen sind Botinnen des immer verschütteteren Wesens der menschlichen Seele überhaupt.

Zuerst erschienen am 24. Juni 2022.              > Bestellen: Verlag | Amazon <              > Reaktionen und Rezensionen <

Inhalt


Dieses Buch offenbart das Wesen des Mädchens als das Heilende schlechthin. Erfüllt von zartem Leben führt es in ein immer tieferes Erleben. Ein Erleben des grenzenlosen Mysteriums, der allertiefsten Wandlung, einer absoluten Neugeburt – der männlichen Seele und überhaupt jeder Seele. Es offenbart Schritt für Schritt das Wesen einer zutiefst menschlich-heiligen Zukunftswelt. Mädchenland...

Über dieses Buch


Dieses Buch ist letztlich die Fortsetzung von ,Der Kapitalismus und das Mädchen’. Mündete dieses in den heiligen Ausblick auf eine Welt, die die einzige wahre Alternative zur Lüge des Kapitalismus sein würde, so geht es in dem hier vorliegenden Buch ganz und gar um diesen rettenden, bis in alle Tiefen menschlichen Zukunftskosmos: Mädchenland...

Noch einmal offenbart sich das ganze Mysterium, warum sich ein Mann in ein Mädchen verlieben kann – aber dieses Buch blickt nun noch viel stärker auf das Wesen des Mädchens selbst. Und sein großer Hauptteil blickt auf das tiefe, umfassende, grenzenlose Geschehen der Heilung, der Verwandlung, der wirklich radikalen Neugeburt – und was dies in der Seele bedeutet ... und wie es sich von da ausgehend fortsetzt, mitten in die Welt hinein. Was dies für die Welt bedeutet. Um welche Zukunft es hier geht, in aller Bedingungslosigkeit.

In größte Tiefe offenbart dieses Buch ein sich ausbreitendes Wunder: Mädchenland. Beginnend bereits im Mädchen selbst – und sich fortsetzend da, wo im Erschüttertwerden von einem Mädchen dessen grenzenloses Wesen erkannt wird und sich ein fast nicht mehr sagbares Geschehen anschließt. Der Untergang alles Bisherigen – und der Aufgang einer neuen Welt... Ein Kosmos der Heilung und der Schönheit...

Leseprobe 1


Man denke an das Märchen ,Dornröschen’. Dornröschen ist ein grenzenlos schönes, jungfräuliches Mädchen, das von einer bösen Macht in einen Todesschlaf versetzt wurde. Man kann dies in diesem Zusammenhang auch einmal als ein Bild dafür sehen, dass das Wesen des Mädchens geleugnet wird, zu beseitigen versucht wird. Es wird dann von einem regelrechten Dornenwald umwachsen – also der Sichtbarkeit völlig entzogen. Heute sehen ebenso nahezu alle Menschen nicht mehr das Wunder der Mädchen. Sie gehen gleichgültig und blind an diesem Wunder vorbei – wie sich im Märchen fast niemand für irgendein Mädchen interessiert haben mag, das irgendwo hinter einem ohnehin undurchdringlichen Dornwald lag, tot und nutzlos.

Feministinnen haben seit Jahrzehnten die passive Rolle des Dornröschens kritisiert. Aber was, wenn dieses Märchen einerseits die tiefe Verletzlichkeit der Unschuld offenbart – etwas, was die Feministinnen sicherlich nicht leugnen würden –, andererseits aber die grenzenlose Anziehung eines Mädchens, die ebenso einfach eine Tatsache ist? Aber das Märchen offenbart eben zugleich, um welche Anziehung es hier allein geht: Um eine, die so unfassbar ist, dass die reinsten Seelen (die Königssöhne!) sogar die Gefahr des Lebens auf sich nehmen, um das Dornröschen nur einmal zu sehen...!

Und wenn man dies einmal auf sich wirken lässt, diese unfassbare Tatsache ... kann man doch nicht mehr meinen, das Dornröschen sei in diesem Märchen der passive Teil? Man begreife doch einmal die Realität! Ein Mädchen, das Königssöhne anzieht, immer und immer wieder, durch die bloße Macht seiner Existenz. Es ist das Mädchen, das sie anzieht – die Königssöhne kommen gar nicht einfach von selbst, sie werden angezogen. Noch in seinem Todeszustand ist das Mädchen die eigentlich aktive Instanz! Und selbstverständlich geht es nicht einfach nur um seine äußere Schönheit – diese ist im Märchen immer zugleich auch Bild des inneren Wesens, untrennbar davon. Wie beim Mädchen überhaupt...

Das Mädchen als die eigentliche Macht. Selbst da noch, wo es einfach nur daliegt, scheinbar tot. Kann man eine größere Macht symbolisieren? Und ja, selbstverständlich liegt diese Macht auch in seiner Schwäche, in seiner Unschuld. Selbstverständlich nehmen die Königssöhne diese Lebensgefahr auf sich, weil diese ergreifende Unschuld sie anzieht. Unschuld verbunden mit grenzenloser Schönheit – und Unschuld als grenzenlose Schönheit. Aber das nimmt nichts von der anderen Tatsache fort – es ist das Wesen des Mädchens, das all dies ausstrahlt. Sie ist die eigentlich aktive Macht. Sie ist die absolut zentrale Hauptfigur dieses Märchens. Das Zentrum, die Sonne, das wirkende Prinzip.

Will man etwa auch die Sonne als passiv bezeichnen? Obwohl sie leuchtet? Leben schenkt? Unfassbar intensiv, unfassbar stark – und zugleich unfassbar zart? Die Sonne ist vielleicht das aktivste Prinzip überhaupt. So aber auch das Dornröschen... Eine böse Macht hat versucht, es zu vernichten, es sogar unsichtbar zu machen. Aber die besten Seelen und Geister wagen ihr Leben, um es zu sehen. Angezogen noch durch etwas scheinbar Totes, das aber nach wie vor das Lebendigste überhaupt ist, weil es dieses Anziehende aussendet...

Und die Königssöhne spüren im Dornröschen das Beste ihrer selbst. Sie würden nicht einmal das Königreich übernehmen, bevor sie zum Dornröschen gegangen sind, sich zu ihm hindurchgekämpft und hindurchgefunden haben. Das Dornröschen ist ihr heiliges Ziel geworden – alles stellen sie hintan und machen sich auf die gefahrvolle, bedingungslose Reise... Sie tun es, weil nichts wichtiger geworden ist, als das Dornröschen zu finden. Ihr eigentlicher Lebenssinn... Kann ein Mädchen aktiver sein, als dies alles zu bewirken? Die absolute Erschütterung von Königssohn-Seelen, noch bevor es überhaupt erblickt wurde?

...

Leseprobe 2


Ein Mädchen konnte es sich so zart bequem machen, dass selbst dies wieder berührte... Es nahm dies nie als einen selbstverständlichen Anspruch. Auch dies war gleichsam nur ein zartes Ausruhen. Während es bei anderen zur Gewohnheit wurde. Die Bequemlichkeit wurde sozusagen Habitus. Bei dem Mädchen war das Gegenteil der Fall. Es konnte so aufrichtig sitzen, wie es andere nicht einmal zustande bringen würden. Und es selbst konnte das mühelos. Aufrichtig... Anmutig... Es schien fast gar keine Körperschwere zu haben. Aber das täuschte. Es hatte nur nie gelernt, sich fallenzulassen. Denn auch dagegen hatte es eine zarte Abscheu...

Die gewöhnliche Seele ließ sich in alles fallen, nicht nur auf das Sofa. Auch in die dosierten Gefühle, in den Selbstbezug, in den Konsum, in die Lust – und die Unlust...

Ein Mädchen ließ sich nie fallen. Selbst da, wo es sich es bequem machte, war es wie gesagt eher ein Einkuscheln, ein sanft in eine etwas kuschelige Ruhe Sinken – ein Mädchen machte es sich gleichsam wie eine Schneeflocke bequem. Man brauchte Vergleiche, um es erlebbar zu machen. Die moderne Seele fiel wie ein Stein irgendwohin oder fläzte sich wie ein Flatschen irgendwohin, das Mädchen kuschelte sich wie eine Schneeflocke irgendwo ein... Es lagen Welten dazwischen. Und die Welt des Mädchens hatte einen Namen: Anmut...

Es war nicht das stets Ausgewogene, Abgezirkelte, Harmonische des griechischen Ideals, das man das ,Apollinische’ nannte. Wieder etwas Männliches. Wieder ein männlicher Gott. Sogar der Gegensatz war männlich: Dionysos. Das Dionysische, das Ausgelassene, regelrecht Orgiastische, jedenfalls Unbeherrschte, Unbezähmte, frei bis zum Chaos...

Was aber war dann das Mädchen? Es schien klar, dass es weit mehr mit dem Apollinischen zu tun hatte. Sogar Christus wurde mit Apollon in Verbindung gebracht. Aber war Dionysos etwa nur die losgelassene Begierde, das Unbewusste? Keineswegs. Die Griechen hatten einen regelrechten Fanatismus in Bezug auf das ,Gehaltene’, ,Harmonische’, ,Selbstbeherrschte’ entwickelt. Apollon stand sozusagen für die vollkommene Selbstbeherrschung, die gleichzeitig scheinbar nichts Gezwungenes hatte – eigentlich ein zutiefst edles Bild...

Und so gesehen hatte das Mädchen tief damit zu tun. Aber es war eben ein Mädchen – und Apollon hatte natürlich noch immer etwas zutiefst Männliches. Was war es dann? Was war das Erleben dieses Unterschiedes?

Der Schlüssel war der Begriff ,Selbstbeherrschung’. Es war noch immer ein zutiefst männlicher Begriff. Noch immer steckte darin die Herrschaft. Der Mann musste herrschen – sogar über sich selbst. Das gerade bewies doch, dass der Mann ein Problem hatte! Wenn er nicht über sich selbst herrschte, passierte das, wovor der apollinische Grieche eine Heidenangst hatte: Er konnte sich in etwas Dionysisches verwandeln... Also musste die Selbstbeherrschung lückenlos sein. Im Grunde war Dionysos der Doppelgänger – alles, was Apollon unterdrückte. Alles, was in der Seele nicht leben durfte, weil sie sich das ,Apollinische’ zum Ideal gemacht hatte. Dieses stets Ausgewogene, stets Harmonische, man konnte den leisen Zwang und das leise Gefängnis fast spüren... Und es steckte schon in dem Wort: Selbstbeherrschung...

Und jetzt offenbarte sich der Unterschied vielleicht. Das Geheimnis des Mädchens. Es brauchte keine Selbstbeherrschung. Es brauchte sich nicht zu beherrschen, um nicht dionysisch zu werden – und doch konnte es in zarter Leidenschaft etwas vertreten, was die Wahrheit war, und war dann dionysischer, leidenschaftlicher, als es jeder Apoll je sein könnte, der die Leidenschaft gerade verdrängen musste. Die beiden griechischen Götter waren falsche Alternativen, es waren so gesehen bloße Schubladen – und das Mädchen passte nicht hinein, sondern lehrte die Menschen, solche Schubladen nicht mehr zu haben.

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