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Majas Magie

Holger Niederhausen: Majas Magie. Roman. Niederhausen Verlag, 2023. Paperback, 384 Seiten, 16,90 Euro. ISBN 978-3-943492-49-1.

► Wichtiger Hinweis: Wer meinen würde, ich schriebe nur 'Mädchen-Bücher', der irrte essenziell - diese Mädchen sind Botinnen des immer verschütteteren Wesens der menschlichen Seele überhaupt.

Zuerst erschienen am 29. September 2020.              > Bestellen: Verlag | Amazon <              > Reaktionen und Rezensionen < [noch keine]

Inhalt


Der über vierzigjährige Kassierer Malte Bögner hat sich in die vierzehnjährige Maja verliebt – und diese erwidert seine Liebe. Es stellt sich heraus, dass beide einander unendlich viel zu schenken haben, dass sich hier eine Liebe entwickelt, die einem Märchen gleicht. Doch überall stoßen sie auf das Tabu – dessen ganze Haltlosigkeit sich in diesem Roman erweist, der alle Einwände so sehr widerlegt, dass erlebbar wird, wann ein Tabu selbst zur ... größten Sünde wird.

Über dieses Buch


Dieser Roman ist die Fortsetzung von ,Nur Maja’ – und doch völlig unabhängig davon zu lesen. Die Liebe zwischen der vierzehnjährigen Maja und dem Ich-Erzähler, dem über vierzigjährigen Supermarktkassierer Malte Bögner, der sich aber zeitlebens mit Philosophie, Religion, Spiritualität und vielem anderen beschäftigt hat, entwickelt sich weiter.
Dieser Roman ist geradezu ein Hohelied der Liebe zwischen einem Mann und einem Mädchen.

Immer und immer wieder berührt er die Fragen des Tabus, mit dem auch die moderne Gesellschaft eine solche Liebe ächtet und am liebsten vernichten will, weil sie schlicht nicht begreift...

Sämtliche Einwände gegen eine solche Liebe werden an diesem Roman zunichte – sie werden bis auf ihren Grund widerlegt. In aller Exaktheit und Ausführlichkeit – und so sehr, dass diejenigen, die dieses Tabu aufrechterhalten, ihre eigene Herzenshärte und Blindheit selbst erkennen müssten, wenn sie sich auch nur einmal darauf einließen.

Dieser Roman macht bis in die Tiefe erlebbar und beweist in aller Eindrücklichkeit, wie tief die Liebe zwischen einem Mann und einem Mädchen werden kann – und dass eine solche Verbindung schon immer jedes Tabu sprengte ... gesegnet von Gott selbst.

Wer das nicht glaubt, braucht nur eines zu tun: Den Roman selbst zu lesen.

Das Tabu gilt stets nur für jene Männer, die ein Mädchen nicht verstehen – und ,nur das Eine’ wollen. In all diesen Fällen ist das Tabu vollkommen berechtigt und macht absolut Sinn, um Mädchen zu schützen. In jenen Fällen aber, wo Mann und Mädchen einander Unendliches zu schenken vermögen, weil der Mann des Mädchens würdig ist und seine Liebe von dem Mädchen gewollt wird – mehr als alles andere –, da ist jede Anwendung des Tabus selbst die allergrößte Sünde.

Denn auch zwischen Mann und Mädchen kann eine Liebe existieren, die der höchsten nur denkbaren Liebe in nichts, wirklich in nichts nachsteht. Ja, die vielleicht sogar Urbild für jene höchste Liebe zwischen Menschen ist, nach der jeder Mensch zumindest in den Sternstunden seines Lebens strebt oder einmal gestrebt hat.

Die Liebe zwischen Mann und Mädchen ist ein Mysterium – und dieser Roman macht es ganz und gar erlebbar.

Leseprobe 1


Und mich verurteilte er, weil ich ihr angeblich die Freiheit nahm – allein schon dadurch, dass ich ein Mann war. Ja, ist das so? Dass man als Mann einem Mädchen automatisch die Freiheit nimmt? Das müsste man, wenn man so etwas behauptet, erst einmal beweisen. Wie aber wird es heute bewiesen? Indem man einfach ein Vorurteil begründet und dann ganz schnell in Stein meißelt – als Gesellschaft, wodurch es umso zwingender wird. Tyrannisch. Eigene Gedanken nicht mehr gestattend.

Und wie sieht dieses Vorurteil aus? Der Mann als Tyrann. Nicht mehr gegenüber den Frauen, die ja ihre Freiheit erkämpft haben, weitgehend, aber gegenüber einem Mädchen, an das er sich nun hinterhältig heranmacht. Der Mann als Tyrann, der dem Mädchen hinterrücks und berechnend oder auch nicht berechnend seinen Willen aufzwingt – indem er es einfach mit seiner Dominanz auf allen Ebenen überwältigt. Das ist das Vorurteil. Gemeißelt in Stein.

Und notwendigerweise dazu gehört der Gedanke, dass der Mann das Mädchen schlicht begehrt. Dass er ihr junges Blut begehrt. Ihre Hilflosigkeit – oder zumindest ihre hoffnungslose Manipulierbarkeit. Er kann mit ihr machen, was er will, weil er beliebig ihre Seele manipulieren kann. Und das tut er, um so an sein eigentliches Ziel zu kommen: ihr junges Blut. Ihren jungen Körper. Und nebenbei natürlich ihre ebenso blutjunge Seele. Beides attraktiv ohnegleichen.

Gedacht wird also immer der begehrende Mann. Der Mann, getrieben von seinem Begehren. Selbst unter der Tyrannei seiner Triebe, seiner Hormone, seiner Lust – entfacht von dem unsäglich schönen Mädchen und dessen Jugend. Und getrieben von seinem Begehren, seiner Gier, wirklich davon getrieben, manipuliert er das Mädchen in jeder Hinsicht, um sein Ziel zu erreichen. Die verführerische Jugend des Mädchens und das Mädchen selbst wird für ihn zum bloßen Objekt. Zu einem Objekt, das gesteuert werden muss, wie eine Schachfigur, bis man sie da hat, wo man sie haben will. Und das junge Mädchen will man nur an einer Stelle haben: im Bett. Und psychisch: in der vollen Abhängigkeit. Einem verfallen, so dass sie voll und ganz lenkbar ist. Im Grunde der eigene Besitz.

Der begehrende Mann will das manipulierte Mädchen besitzen. Eine Frau kann er nicht mehr besitzen, ein Mädchen kann er besitzen. Deshalb machen Männer sich an Mädchen heran – und das ist das Vorurteil. So ist jeder Mann, der ,das tut’: Sich an ein Mädchen ,heranzumachen’.

Was soll man darauf erwidern? Denn schon wenn man beginnt, sich zu verteidigen, verstrickt man sich für die Augen der Menge in Widersprüche. Es ist wie die Wasserprobe für eine Hexe. Geht sie unter, ist sie schuldig. Geht sie nicht unter, ist sie auch schuldig, denn sie hat etwas zu verbergen, nämlich ihre Hexenkünste, mittels derer sie sich über Wasser hält. Die Hexe ist also immer schuldig – genauso wie der sich an ein Mädchen heranmachende Mann. So, wie man bei einer verdächtigten Hexe ihr Hexe-Sein bereits voraussetzt, so setzt man auch beim Mann bereits voraus, dass er sich an ein Mädchen ... heranmacht. Die eigenen Gedanken sind bereits durchtränkt vom Vorurteil – das schon in die Worte hineingemeißelt ist. Natürlich: Wenn man bereits sagt, ein Mann mache sich heran an ein Mädchen – dann ist bereits alles gesagt. Dann muss man gar keine weiteren Worte verlieren. Das Urteil ist bereits klar: Scheiterhaufen. Die Wasserprobe ist dann nur noch Schauspiel für die Menge – gruselige Beigabe zur allgemeinen Ergötzung. Ebenso ist es, wenn man abwartet, wie der Mann sich aus der Schlinge zu ziehen versucht, wenn er begründen soll, warum er sich an ein Mädchen herangemacht hat. Unter diesen Voraussetzungen kann er es gar nicht mehr. Denn er ist ja bereits schuldig. Von vornherein.

Es gibt nur einen Weg, sich zu befreien: den Nachweis der Verlogenheit dieses ganzen Denkens, dieser ganzen Verurteilungen und ihrer Voraussetzungen.

Vorausgesetzt wird die Gier. Vorausgesetzt wird die Lust. Vorausgesetzt wird die mitleidlose Manipulierung, um an seine selbstsüchtigen Ziele zu gelangen. Vorausgesetzt wird das Mädchen als Objekt. Vorausgesetzt wird die Hilflosigkeit des Mädchens. Vorausgesetzt wird, dass das Mädchen nie von sich aus einen Mann lieben würde. Vorausgesetzt wird, dass, wenn dies doch scheinbar der Fall ist, das Mädchen offensichtlich behext wurde. Und damit ist die Wasserprobe vollständig, der Kreis geschlossen. Ein Mädchen liebt einen Mann niemals – und wenn es das doch tut, dann nur aufgrund von dessen bösen Mächten ... was zu beweisen war.

Vorausgesetzt wird, dass der Mann niemals das Mädchen lieben könnte. Vorausgesetzt wird der Mann als Dämon. Als kaltblütiger Hexer. Als Vampir – der sein unschuldiges Opfer zwar aussaugen, aber niemals lieben kann. Nicht ,Die Schöne und das Biest’, sondern ,Dracula’. Warum nicht gleich ,Das Schweigen der Lämmer’...

...

Leseprobe 2


,Aber ich bin gar nicht so unglaublich liebevoll...’, gestand Maja schamhaft. ,Meine Freundin, Katja, geht zum Beispiel fast jeden Tag mit dem Hund ihrer Nachbarin raus, und die freut sich, weil sie es nicht mehr so gut kann. Ich mach so was nicht...’

,Maja...’, sagte ich fast entgeistert über dieses Beispiel. ,Darum geht es gar nicht! Vielleicht mag Katja ja sogar Hunde, anders kann ich es mir gar nicht denken. Und sicher mag sie auch die Nachbarin – allein schon wegen des Hundes. Und dir ist dieselbe Situation noch gar nicht begegnet. Und vielleicht ist dir etwas anderes viel wichtiger als ein Hund. Aber um das alles geht es gar nicht. Es geht um die Art, wie du bist... Wie du dich auf Dinge einlässt. Wie du zuhörst. Wie du selbst über Dinge nachdenkst – wie sie dich beschäftigen. Wie du atmest. Wie du dich einer Sache hingeben kannst. Und was um dich herumleuchtet, aus dir heraus – weswegen du dich so schämst, weil du dich ,naiv’ fühlst und so weiter. Es geht um die Art, wie du in die Welt blickst! Mit einer sanften, zurückhaltenden Scheu, die jederzeit alles zu lieben bereit ist, sobald es nur darauf ankommt! Du bist so wenig selbstbezogen! Ich kann dir auf Anhieb sagen, dass du es unendlich viel weniger bist als deine Freundin Katja. Ich habe sie nur einmal kurz gesehen – aber ich habe das auf Anhieb gesehen! Denn ich kannte dich – und es ist einfach so offensichtlich...

Ich kann dir nur sagen, Maja – was du als teilweise so unangenehm empfindest, weil es in dieser Welt so belächelt wird, diese Art, wie du bist ... das ist die allergrößte Kostbarkeit, die du hast, die du bist, die zu deinem Wesen gehört. Wirklich die allergrößte... Verlier das nie, wenn du irgendwie kannst... Hör nicht auf die, die sagen: Du musst selbstständiger werden! Erwachsener! Emanzipierter! Weniger Schneewittchen, mehr Ronja Räubertochter. Weniger Dornröschen, mehr Pippi Langstrumpf. Du bist in vielem viel selbstständiger als die anderen, Maja. Glaube nur nicht, dass zum Beispiel eine Elfe nicht selbstständig sei! Die anderen tun nur so, als sei ihr Maßstab der einzig gültige – aber das stimmt nicht. Deine Kostbarkeit ist viel, viel mehr wert, als alle sogenannte Emanzipation zusammen. Denn die beruht auf einem wachsenden Selbstbezug. In dir aber lebt das Heilmittel gegen dies alles.

Nach und nach werden wir erkennen, wie unglücklich dieser ganze Selbstbezug diese ganze Welt machen wird. Du aber hast das Heilmittel, Maja, ich sage es noch mal. Verlier es nicht... Die Welt wird es eines Tages sehr, sehr dringend brauchen...’

Maja schwieg überwältigt, einmal mehr...

Dann sagte sie leise:

,Das ist ja wie ein Märchen, Malte...’

,Es ist alles wie ein Märchen. Nur, dass wir das nicht mehr ernstnehmen. Licht und Finsternis. Schneewittchen und die böse Stiefmutter. Die Schöne und das Biest. Das alles ist absolut wahr, Maja. Das alles ereignet sich jetzt, hier, heute. Unsere Welt ist genau das. Nur dass wir es nicht mehr sehen. Nur dass wir es nicht mehr ernstnehmen. Nur dass wir nicht mehr in der Lage sind, so tief zu lieben, so aufrichtig, so wahr, so grenzenlos – und gleichzeitig zu sehen, um welchen Kampf es eigentlich geht... Licht und Finsternis... Immer nur dieses Eine. Etwas anderes gibt es gar nicht...’

,Aber es gibt doch Farbe, Malte? Und die ganze Welt...?’

,Die Farbe ist ja das Licht, Maja... Das Licht in der Finsternis... Wir sind ja mittendrin... Die ganze Welt ist da, aber alles, was wir tun, als Menschen, das ist eingetaucht in Licht und Finsternis – Liebe und Abwesenheit von Liebe. Das ergibt auch alle Abstufungen. Aber die bloßen Abstufungen sind wie bloße Grautöne, wie Schatten. Schatten, der oft allmählich zunimmt. Die Frage ist, leben wir irgendwann in einer trüben Schattenwelt oder in einer wirklichen Sonnenwelt? Und hat die Liebe eine Existenzberechtigung? Und was ist mit der Unschuld? Hat auch sie eine Existenzberechtigung? Oder sie gerade nicht? Was ist mit der Unschuld, Maja? Und dann das letzte: Die Liebe zur Unschuld? Hat sie eine Berechtigung? Wenn es die Liebe eines Mannes zu einem Mädchen ist? Hat sie eine Berechtigung, Maja? Ich habe fast das Gefühl, sämtliche Fragen entscheiden sich letztlich an dieser einen... Als wenn der Kampf der Finsternis gerade diese eine, vielleicht tiefste Liebe verhindern wollte...’

Maja sagte nur einen Satz, leise und sehr aufrichtig:

,Sie hat eine Berechtigung, Malte...’

...