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Was bringt ihr das?

Holger Niederhausen: Was bringt ihr das? Books on Demand, 2021. Paperback, 176 Seiten, 9,90 Euro. ISBN 978-3-7534-6376-6.

► Wichtiger Hinweis: Wer meinen würde, ich schriebe nur 'Mädchen-Bücher', der irrte essenziell - diese Mädchen sind Botinnen des immer verschütteteren Wesens der menschlichen Seele überhaupt.

Erschienen am 25. März 2020.              > Bestellen: Books on Demand | Amazon <              > Reaktionen und Rezensionen < [noch keine]

Inhalt


Ein Junge, der wie so viele den Bildschirmen verfällt – und dem modernen Selbstbezug. Und ein Mädchen, das mit einer vollkommen anderen Seele jedes Jahr einsamer wird und schließlich sogar am Schulsystem zu zerbrechen droht. Und dann verliebt sich in der achten Klasse der Junge gerade in dieses Mädchen – ohne es verstehen zu können. Eine Begegnung, die nur tragisch scheitern kann ... oder ist sie vom Schicksal gewollt?

Über dieses Buch


Dieses Buch ist zunächst eine Offenbarung unserer ganzen Zeit. Wie wachsen Kinder heute eigentlich heran? Welcher Dämon gewinnt schon früh über ihre Seelen Gewalt – und zählt doch als völlige Normalität? Was aber macht dies mit den Seelen – ohne dass es überhaupt noch problematisiert wird? Und auf der anderen Seite: Welche Seelen sind heute fast nicht mehr denkbar, welche erscheinen in dieser Zeit geradezu wie ein Wunder ... oder sogar schon wie krankhaft, realitätsfern? Wie sehr wurde das Heilig-Menschliche, das Unschuldige bereits ausgerottet?

Zwei solche Seelen begegnen dem miterlebenden Leser zunächst in ihrem Aufwachsen ... und man kann auf einmal verstehen, wie dies möglich ist. Und welchen Kontrast das heilige Gebiet der menschlichen Seele offenbaren kann. Auf der einen Seite ein reines, unschuldiges Leuchten – und auf der anderen Seite herabgedämpfte, laue, ja sogar finstere Trübe...

Aber dann verliebt sich der gewöhnliche, selbstbezogene, den Bildschirmen verfallene Junge in dieses Mädchen mit jener so besonderen, einsamen Seele. Eine solche Begegnung kann jedoch im Grunde nur scheitern, denn der Junge hat keinerlei Ansatzpunkt, um das Mädchen wirklich zu verstehen oder ihr auch nur ansatzweise gerecht zu werden. In seiner Not wendet er sich an ihre Oma – und begegnet in ihr einer selten weisen Frau. Aber kann dies auch nur irgendetwas Nennenswertes bedeuten, wenn zwei Seelen so wenig zusammenpassen? Und dann droht das Mädchen auch noch, an dem herrschenden Schulsystem völlig zu zerbrechen. Hier offenbart sich die Tragik unserer heutigen Zeit endgültig in ihrer ganzen Dimension.

Aber was, wenn es inmitten dieses Zeitenchaos auch noch das Schicksal gibt? Was geschieht, wenn Weisheit und Liebe doch noch immer mitsprechen, als buchstäblich entscheidende Kräfte...?

Dieses Buch ist eine unendlich berührende Liebesgeschichte – und eine ebenso berührende Offenbarung unserer ganzen Zeit, ihrer Ungeistigkeit, Seelenleugnung und ihres Verfallenseins an das, was Rudolf Steiner als die Gegenmächte beschrieb. In diesem Roman werden die Wirklichkeiten für jeden Leser wirklich erlebbar.

Leseprobe 1


Es war einmal ein Junge, der war in unserer heutigen Zeit aufgewachsen. Zehn Jahre war er nun alt. Seine Eltern waren, wie die meisten Eltern waren – nicht anders als andere. Er, der Junge, war noch fast im Kindergarten gewesen, da hatte er schon ein kleines Tablet bekommen – mit ,kindgerechten’ Spielen, wie man so sagte. Kaum war er dann in die Schule gekommen, hatte er ein Smartphone bekommen, denn ,der Junge muss doch erreichbar sein’, wie die Eltern sagten.

Es spielte keine Rolle, dass die Schule nur eine Viertelstunde weit weg war – und die Eltern in einer winzigen Kleinstadt wohnten, wo sich fast schon Fuchs und Hase gute Nacht sagten. Auch nicht, dass der Junge vormittags in der Schule war und kurz nach der Mittagszeit auf direktem Wege nach Hause kam. Er musste ,erreichbar’ sein – und es konnte doch irgendwann ,wer weiß was passieren’.

Die Eltern wussten selbst nicht, was das sein sollte – und ob ein Handy dann, wenn ,wer weiß was passiert’ wäre, überhaupt noch etwas nützen würde ... aber er besaß also eines und hatte schnell herausgefunden, dass man damit auch Musik hören konnte und so weiter. Er wünschte sich kleine Ohrstecker, er wünschte sich diese oder jene App, und er spielte auch sehr bald manche der einfältigen Spiele, die zu hunderten auf einem solchen Gerät zu haben waren.

So war der Junge also wie unzählige andere in den Strom geraten – den Strom des Bildschirms, den Strom dieser Geräte. Hatte er ein solches Gerät – oder hatte das Gerät ihn? Für die Eltern war wichtig, dass er erreichbar war...

                                                                                                                                      *

Im Nachbarhaus, ein Haus weiter, lebte ein Mädchen. Es ging in dieselbe Klasse und natürlich in dieselbe Schule. Während der Junge in der rechten Hälfte der Klasse an einem Tisch mit einem anderen Jungen saß, hatte das Mädchen seinen Platz in der linken Hälfte, umgeben von anderen Kindern, die meistens auch bereits ein Handy hatten – und meistens auch längst entdeckten, was man damit alles machen konnte. Das Mädchen hatte nur ein ganz einfaches Tastenhandy – für irgendwelche Notfälle, die auch seine Eltern nicht ausschließen wollten. Aber weil man mit diesem Handy sonst nichts weiter machen konnte, blieb es auch in den Pausen nur in seiner Schultasche.

Nein, das war nicht richtig gesagt. Selbst wenn man mit diesem Handy auch etwas anderes hätte machen können, oder selbst wenn das Mädchen eines der gleichen Handys gehabt hätte, wie sie die anderen hatten – hätte es damit nicht das Gleiche gemacht. Es hätte damit gar nichts gemacht, sondern es hätte auch ein solches Handy in seiner Schultasche liegen lassen.

Woher man das wissen wollte? Das war ganz einfach. Das Mädchen sah ja, dass alle anderen diese Geräte hatten. Aber es wünschte sich gar keines. Es wünschte sich nur, dass seine beste Freundin ihr Handy ein wenig seltener in der Hand haben würde – weil diese dann vor allem damit etwas machte und weniger mit ihr, oder sich über Dinge unterhalten wollte, die man auf dem Handy entdecken konnte, die aber das Mädchen gar nicht interessierten. Aber weil selbst diese beste Freundin von ihrem Handy so fasziniert war, fühlte sich das Mädchen oft einsam – selbst wenn es mit seiner besten Freundin zusammen war.

Am Anfang hatte sie mit ihrer besten Freundin und einigen anderen Mädchen noch Gummitwist gespielt – und Seilhüpfen, Fangen und Verstecken, aber schließlich waren sie die beiden einzigen gewesen, und dann war das Mädchen das ganz Einzige, weil selbst seine beste Freundin das zu ,peinlich’ fand, nur zu zweit zu spielen ... und alleine konnte sie es schließlich nicht spielen.

Und am Anfang war sie mit drei, vier anderen Mädchen fast jeden Nachmittag noch in den nahen Wald gegangen, um dort zu spielen und herumzustromern, von Baumhäusern zu träumen, Prinz und Prinzessin zu spielen – und was Mädchen sonst noch so einfällt. Dann war ein Mädchen nach dem anderen weggeblieben, auch die Freundin, die nicht mehr in den Wald mitkommen mochte, und schließlich ging nur noch das Mädchen selbst in den Wald, noch immer fast jeden Tag.

Das Mädchen wusste eigentlich selbst nicht, was es dort jeden Tag machte – aber es ging einfach seine geliebten Wege entlang, fand sich träumerisch irgendwann abseits des Weges wieder, wie es sich irgendeine Hütte baute, allein mit sich Prinz und Prinzessin spielte, sich irgendwelche Lieder ausdachte oder Meisen, Rotkehlchen und Kraniche beobachtete. Hier im Wald vergaß das Mädchen regelmäßig die Zeit – und fast auch jede Traurigkeit. Nach Hause ging es dann erst, wenn es früh dunkel wurde, wenn es fror oder wenn eine innere Stimme irgendwann an die noch wartenden Hausaufgaben erinnerte.

...

Leseprobe 2


[...] ihre Oma streichelte einmal ihr Haar und fuhr fort:

„Und das Unvorstellbare ist: Das zählt heute als absolut unwichtig! Es interessiert niemanden mehr! Man versteht es nicht einmal mehr! Ja, man erkennt es irgendwo noch, bewundert es vielleicht auch – aber schon im nächsten Schritt bezeichnet man es als ,naiv’ und ,verträumt’ und ,nicht realitätstauglich’. Merkt man da eigentlich noch seinen eigenen Widerspruch? Denn auch die eigene Seele hat kurz erkannt, was da in Wirklichkeit vorliegt, aber man übergeht das unendlich Berührende und ,besinnt’ sich auf das ,Eigentliche’ – die ,harte Wirklichkeit’. Und da lautet das Urteil natürlich vernichtend: Unsinn. Weltfremd.

Aber das bedeutet nichts anderes als auch wieder: Für einen Moment hat man die volle, die leuchtende Wahrheit erkannt. Aber im nächsten Moment unterwirft man sich wieder, erneut, der Welt, die die Gegenmächte geschaffen haben und denen man offenbar lieber dient, als seine eigene Seele nicht zu verraten. Man unterwirft sich also der Herrschaft der Lüge – und zwar so schnell, dass man nicht einmal die eigene Unterwerfung bemerken muss. Stattdessen hat man noch das gute Gefühl, die Wahrheit als ,weltfremd’ ,erkannt’ zu haben, man macht aus der eigenen Unterwerfung also noch eine angebliche Überlegenheit.

Und daran erkennt ihr diese Gegenmacht untrüglich: dass sie mit dieser belächelnden Überheblichkeit daherkommt; dass sie fast schon mit Spott, in jedem Fall aber mit Herabsetzung das heilige Nicht-Fassbare für unwesentlich oder auch nur weniger wichtig erklärt als die ,harte Wirklichkeit’, auf die es nun einmal ankomme.“

Die Plätzchen standen längst unangerührt, denn bei dem Gewicht all dessen konnte man das einfach nicht nebenbei...

„Und bei dem sogenannten ,Elterngespräch’ war das alles geradezu ungeheuerlich spürbar. Es musste gar nicht ausgesprochen werden. Und es konnte sogar scheinbar ganz um Zoes ,Wohl’ gehen – das war ja gerade die Hauptlüge! In Wirklichkeit interessierte Zoes Wesen doch keine einzige Sekunde lang! Es ging nur, einzig und allein, um die Vorstellung, wie ein Schüler und eine Schülerin heute zu sein und zu funktionieren haben – und um nichts anderes. Zoes Wesen und was in ihr noch lebt, interessierte diese Vertreter der Schule, entschuldigt den harten Ausdruck, einen Dreck. Aber so ist es! Und genau das ist die Gegenmacht: Aus dem Heiligsten, gerade aus diesem, macht sie einen Dreck. Und sie ist erst zufrieden, wenn die menschlichen Seelen das genauso sehen: Dass Zoes Wesen eigentlich ein Dreck ist, von der Bedeutung her, und dass man alles tun müsse, dass sie begreift, dass das wirkliche Leben sich ganz woanders abspielt, nämlich in Tests und Noten, und dass nur das nachher zählen wird, für das wirkliche Leben, das von vorne bis hinten von den Gegenmächten bestimmt ist, weil auch da der Mensch immer weiter ,funktionieren’ muss. Und das Ganze geht so schnell, dass man gar nicht merkt, was geschieht, weil es mit der Geballtheit der selbstverständlichen ,Tatsachen’ daherkommt. Und die Tatsachen lauten: Das Wesen einer noch leuchtenden Mädchenseele ist ein Dreck – wir müssen sie kurieren.

Ist euch klar, was das heißt? Es heißt, eine Vernichtung – nicht einmal nur eine Vergewaltigung, sondern eine Vernichtung! – wird noch als Heilung deklariert! Das ist die aller-allergrößte Gotteslästerung, denn der wirkliche Heiler, das Christuswesen, wird dabei verleugnet und verspottet, und der Geist der Lüge, die Gegenmacht, wird angebetet, als Wahrheit behauptet. Die Vernichtung von Seelen wird als Handeln zu ihrem Wohl ausgegeben.

Die heutige Schule ist eine Vernichtungsmaschinerie. Sie will bloßen Gehorsam, aber was sie laufend tut, ist, heilige Seelenfähigkeiten schlicht auszurotten. Und gerade weil das alles so unvorstellbar ist, kann es vor aller Augen geschehen. Denn niemand würde glauben, dass sich das Perverseste vor aller Augen abspielen könnte! Aber das tut es. Und alle, alle sind überwältigt, halten das für Normalität – und machen mit! Sie machen sogar mit! Sind derart völlig blind, dass sie es alle selbst glauben. Dass die Vernichtung einer Mädchenseele ihre Heilung wäre... Damit ein weiterer Zombie auf Erden herumläuft... So weit sind wir schon...“

...