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Weihnachtswunder

Holger Niederhausen: Weihnachtswunder. Roman. Books on Demand, 2021. Paperback, 192 Seiten, 9,90 Euro. ISBN 978-3-7557-5503-6.

► Wichtiger Hinweis: Wer meinen würde, ich schriebe nur 'Mädchen-Bücher', der irrte essenziell - diese Mädchen sind Botinnen des immer verschütteteren Wesens der menschlichen Seele überhaupt.

Erschienen am 17. Dezember 2021.              > Bestellen: Books on Demand | Amazon <              > Reaktionen und Rezensionen <

Inhalt


Die Corona-Politik und ihre Gesellschaftsspaltung machen den einfachen Angestellten Benedikt buchstäblich hoffnungslos. Da begegnet er wenige Tage vor Weihnachten einem geheimnisvollen, einzigartigen Mädchen, das ihn mit einer ungeheuren Unschuld mitten in die verlorenen Mysterien der Seele hineinführt.

Und der Leser erlebt mit ihm den zutiefst berührenden Weg der Rettung der modernen Seele aus ihrer Verlorenheit...

Über dieses Buch


Der einfache Angestellte Benedikt Bürger ist durch die von der Corona-Politik und der Medienberichterstattung vorangetriebenen Gesellschaftsspaltung so tief ernüchtert, dass er regelrecht in eine Hoffnungslosigkeit verfallen ist. In dieser inneren und äußeren Lage begegnet er wenige Tage vor Weihnachten auf einem Adventmarkt einem Mädchen, das ihn mit seiner einzigartigen Unschuld unmittelbar in seinen Bann zieht – und in das er sich fast ebenso unmittelbar auch verliebt.

Als er ihr geradezu hilflos hinterhergeht, kommt es zu einer Begegnung – aber das Mädchen erweist sich als geheimnisvoller als gedacht. Was sie sagt, berührt ihn tief. Die Erlebnisse mit ihr erschüttern seine Seele sehr bald in zunehmendem Maße. In nie erwartetem Ausmaß bringt das Mädchen ihn wieder in Berührung mit dem Geheimnis der Seele, das der moderne Mensch – wie er feststellen muss – bereits nahezu völlig verloren hat. Auf dem erschütternden Weg, den das Mädchen mit ihm in diesen Tagen geht, eröffnet sich ihm dann auch untrennbar davon das wahre Geheimnis der Weihnacht – und auch das Mädchen selbst eröffnet ihm immer mehr ihre Seele...

Ein Buch, das den Leser nicht unverändert lässt – das ihn mitnimmt in seine ganze heilige Tiefe, in etwas unglaublich Berührendes...

Leseprobe 1


Das Mädchen schwieg. Ich wurde unsicher.

„Bist du jetzt böse?“, fragte ich leise.
„Nein...“, sagte sie ebenso leise.
Ich spürte zutiefst, wie traurig ich sie gemacht hatte, und sagte betroffen und verzweifelt:
„Es tut mir leid –“, mir fehlte so sehr ihr Name. „Wie kann ich es wieder gutmachen?“
„Das kann man sich auch nur selbst beantworten...“, sagte sie leise.
Ihre Antwort stürzte mich in eine echte Qual.
„Warum bist du so anders...?“, fragte ich bittend.
„Ja, das frage ich mich auch oft“, erwiderte sie leise. „Warum ich so anders bin...“
Ihre Antwort berührte mich außerordentlich.
„Was meinst du...?“, fragte ich unsicher.
Aber ihre ausbleibende Erwiderung bestärkte mich in der Erkenntnis, dass ich es längst selbst halb spürte.

„Die Frage ist nicht...“, sagte ich schließlich besiegt, „warum es dich überhaupt gibt, sondern ... warum es dich nur einmal gibt...“
„Ich mag keine Klone“, kommentierte sie trocken und fast hart, und doch immer noch so weich wie niemand sonst.
Ich suchte fieberhaft nach einer weniger missverständlichen Formulierung und sagte nach wenigen Augenblicken:
„Die Frage ist eher, warum alle anderen solche Klone sind, die dir in nichts auch nur ähnlich sind...“
Sie schwieg berührt, oder auch traurig, oder auch etwas beschämt, oder auch alles zusammen...

„Aber ... wie heißt du?“, fragte ich bittend. „Würdest du mir ... deinen Namen verraten? Ich würde ihn so gerne wissen...“
„Wissen...“
„Nein“, erwiderte ich stotternd. „Nicht nur wissen. Ich möchte ihn ... es gibt für manches keine Worte, keine anderen. Die, die es gibt, taugen manchmal nichts...“
„Aber wozu brauchst du meinen Namen, wenn ich selbst da bin?“
„Ich...“, sagte ich betroffen, „ich möchte ... dich anreden können, so dass du spüren kannst, dass du wirklich gemeint bist. Ich möchte, dass du ... dich gemeint fühlst, dass du – –“
„Fühlst du dich denn gemeint? Du hast gesagt, du magst deinen Namen gar nicht...“
Wieder gestand ich völlig besiegt:
„Wenn du ihn aussprichst, fühle ich mich gemeint, ja... So sehr, dass es geradezu wehtut...“
„Wehtut?“
„Ja ... vor Schönheit...“

„Seit wann tut Schönheit weh?“
Ich dachte eine kleine Weile nach.
„Ich nehme an...“, sagte ich mit einer vorsichtigen Mischung aus Sarkasmus und Selbstmitleid, „seit die Menschheit sie so unendlich entbehrt...“
„Aber sie umgibt euch doch...“
„Euch?“
„Ja, mich auch...“, lächelte sie scheu.
„Aber wir sehen sie nicht...“
„Ja...“
„Aber niemand anders hat meinen Namen je so schön gesagt...“
„Vielleicht hast du es nur nicht gehört, weil du ihn selber nicht mochtest.“
„Und wieso habe ich es dann bei dir gehört?“
„Vielleicht, weil ich ihn besonders schön gesagt habe...“, lächelte sie.
„Machst du dich lustig über mich?“, fragte ich zögernd.
„Nein – es ist doch wahr, oder nicht?“
„Aber warum tust du das – oder, wie kannst du das? Oder ... warum tut es sonst niemand...?“
„Deinen Namen so schön aussprechen?“
„Nein! Ich meine, alles...“
„Warum fragst du ausgerechnet mich das?“

„Ich weiß auch nicht...“, sagte ich, wieder besiegt. „Vermutlich dachte ich, denke ich, du hast auf alles eine Antwort...“
„Selbst wenn es so wäre...“, lächelte sie, „was hat es für einen Sinn, sie nicht selbst zu finden?“
„Manchmal braucht man ja auch Hilfe...“
„Ja, und manchmal bekommt man sie ja auch...“, lächelte sie wieder.
„Ich will ja eigentlich auch gar keine Antworten –“, wieder fehlte mir ihr wunderschöner Name. „Ich staune nur... Ich staune nur berührt... Ich fühle mich so beschenkt von ... deiner Gegenwart, und all diese Fragen werden von dir ausgelöst...“
„Das ist doch gut...“, sagte sie schlicht und tief bescheiden.

„Kannst du mir deinen Namen denn nicht bitte sagen? Ich möchte dich meinen... Ich habe solche Sehnsucht danach, deinen Namen auszusprechen... Ich möchte dich ... irgendwie kennen, ich möchte ... ich möchte...“
„Du möchtest eine tiefere Verbindung zu mir.“
Ich war fast betroffen über ihre allzu direkte und sogar einseitige Deutung. Aber ich konnte mir nichts vormachen. Meine Sehnsucht sprach eine zu eindeutige Sprache.
„Ja, vielleicht auch das...“, gestand ich zerknirscht.
„Vielleicht?“
„Lassen wir das mit der ,Verbindung’ einmal... Vielleicht willst du ja ... gar keine Verbindung zu mir... Aber ... wenn ich dich zumindest ansprechen könnte und du auch das Gefühl haben könntest, gemeint zu sein ... würdest du das nicht auch schön finden?“
„Manchmal sind ja Namen gar nicht das, was sie versprechen, solange man sie nicht kennt. Wäre es nicht besser, du denkst dir einen Namen aus, denn du schön findest – und ich fühle mich dann gemeint?“
„Das geht doch gar nicht – es wäre doch nicht dein eigener...“
„Woher weißt du das? Vielleicht rätst du ja richtig? Vielleicht gibst du mir ja den richtigen Namen...“

...

Leseprobe 2


Beschämt sagte ich eine lange Zeit gar nichts mehr, hatte nur die Angst, sie zu verlieren, und spürte gleichzeitig die so zart beseligende Gegenwart ihrer Gestalt, ihres Wesens.
Schließlich sagte sie leise:
„Frage dich mal aufrichtig, warum wir uns begegnet sind...“
Ich dachte eine Weile nach und sagte schließlich hilflos:
„Ich weiß nicht, warum du plötzlich da warst...“
„Tausend Leute sind plötzlich da“, sagte sie wieder in weicher Heftigkeit, „und begegnen sich trotzdem nicht. Darum geht es nicht – wer ,plötzlich da’ ist. Sondern...?“
„Ich konnte meinen Blick nicht mehr von dir abwenden...“
„Aha...“
„Ich bin dir nachgegangen...“
„Scheint so, ja.“
„Bis du stehengeblieben bist und es festgestellt hast...“
„Ja.“
„Aber du hättest auch weitergehen können und so tun, als hättest du es nicht gemerkt...“
„Ja, hätte ich!“, erwiderte sie fast heftig. „Wäre dir das denn lieber gewesen?“
„Nein, Lilie...!“, stammelte ich. „Auf keinen Fall.“

Na, siehst du. Nimm dich doch auch mal für einen Augenblick ernst!“
„Inwiefern?“, fragte ich zögernd.
Fast ungeduldig erwiderte sie:
„Haben Tausende ihren Blick von mir nicht abwenden können?“
„Nein...“
„Sind Hunderte mir nachgegangen?“
„Nein...“
„Haben zehn damit nicht aufhören können?“
„Nein...“
„Ist einer vor dem Hutgeschäft stehengeblieben, weil ich dort stand?“
„Ja...“
„Siehst du – und stell dir vor, dieser Eine warst du... Du warst dieser eine Eine, dem es allein so ging...“
„Versteh ich auch nicht...“
„Es ist aber so – akzeptiere es.“
„An den anderen läuft das Glück vorbei, und sie sehen es nicht...“
„Ist ganz oft so...“
„Ist mir völlig unverständlich...“

„Aber da du es ja nun gesehen hast ... warum sollte es dann gleich wieder weglaufen? Hm? Hast du dafür eine rationale Erklärung?“
„Nein, aber...“
„Aber Mädchen sind ja nun mal irrational – oder was willst du sagen?“
„Nein, aber...“
„Aber sie sind es! Manchmal... Aber selbst das ist kein schlechtes Zeichen... Denn rationalerweise bist du ja nach eigener Aussage höchst gewöhnlich, stimmt’s?“
Ich schwieg beschämt.
„Nur hast du außergewöhnlicherweise als Einziger ein Mädchen bemerkt, das, rational gesehen, auch alle anderen hätten bemerken müssen, richtig?“
„Ähm, ja – völlig richtig.“
„Damit bist du völlig rational auch außergewöhnlich, denn du hast als Einziger eine Fähigkeit, die jeder gewöhnliche Mensch haben müsste, aber nicht hat...“
Mir drehte sich ein wenig der Kopf, aber sie hatte vollkommen Recht. Ich verstand nicht, wieso ich das Glück hatte, ihre Gegenwart teilen zu dürfen, aber ich verstand auch nicht, wieso niemand sonst dieses Glück überhaupt gesehen hatte. Mir war nicht klar, wieso alle anderen so blind waren.

„Das Glück kann nur zu denen kommen, die es auch sehen...“, sagte sie lächelnd. „Wusstest du das nicht?“
„Bist du denn ... das Glück?“, fragte ich stammelnd.
„Das kommt darauf an“, lächelte sie. „Erst einmal bin ich dein persönlicher Mythos...“
„Du quälst mich wirklich“, klagte ich wieder. „Spielst du gern ... hast du –“
„Du meinst, ob ich auch mit anderen Männern schon gespielt habe? Vielleicht ist mir noch keiner hinterhergelaufen! Oder vielleicht lerne ich gerade erst zu spielen... Oder vielleicht ist es auch kein Spiel. Oder vielleicht lernst du auch einmal, dass Spielen etwas Schönes ist – weil es ja mit dem Geheimnis zu tun hat. Vielleicht spielen die Menschen einfach zu wenig... Vielleicht ist ,Spiel’ gar kein Gegensatz zu ,Ernst’, sondern etwas völlig anderes!“
„Und was?“
„Freude. Benedikt. Einfach Freude... Freu dich doch einfach mal. Nur das...“

...