01.10.2009

Wie man Mieke Mosmuller zugleich verkauft und karikiert – Antwort auf Ramon Brüll

Es ist erstaunlich, mit welchen Mitteln versucht wird, Mieke Mosmuller zu denunzieren – und dennoch ihre Bücher zu vermarkten. Wie beides zusammengeht, beweist Ramon Brüll (Gründer und Geschäftsführer von Info3) in einem Text, der keinen einzigen reinen Gedanken enthält – nur suggestive Bausteine für eine schlimme Karikatur. Das Motiv ist natürlich vollkommen klar: Info3 propagiert Ken Wilber fortwährend als „Partner für die Anthroposophie“ – Mieke Mosmuller zeigt in ihrem neuen Buch „Arabeske“ eindeutig die Unvereinbarkeit beider...

Erwiderung auf den Newsletter des „Amselhof-Buchversand im Info3-Verlag“ vom 29.9.2009.


Inhalt
Originaltext (Ramon Brüll)
Die Polemik-Lüge als Totschlagargument
Von den Hindernissen, Realitäten zu erfassen
A priori oder echte Erkenntnis?
Ein schwammiger Satz für Wilber
Hintergrund: Wie Info3 zum Wilber-Vorposten wurde
Nachtrag: Brülls "Rückzug"

Originaltext (Ramon Brüll)

In dem Newsletter heißt es:

Mieke Mosmuller hat ein Buch geschrieben. Das ist nichts Ungewöhnliches. Sie hat schon viele Bücher geschrieben und es wird auch nicht ihr letztes sein. Ungewöhnlich ist, dass die niederländische Autorin diesmal sichtbar bemüht ist, allzu scharfe Polemik zu vermeiden. Ihr neues Buch Arabeske - Das Integral Ken Wilbers ist der Versuch, die integrale Theorie des zeitgenössischen spirituellen Denkers Ken Wilber am Zollstock der Anthroposophie (so wie sie diese versteht) zu messen. Das ist ein legitimes Anliegen. Mosmuller (sprich: Mossmöller) gibt zu, selbst leicht in den Bann des amerikanischen Bewusstseinsforschers gezogen zu werden: „Dass diese starke Kraft meine Hand in der Widerlegung einer so einleuchtenden Vision wie der Vision Ken Wilbers führen möge, das ist meine Bitte an Michael, den real existierenden Erzengel, den Kämpfer per excellence.“ (Seite 16) Und so kämpft Mosmuller mit bescheidenen Mitteln im Selbstverlag gegen den mittlerweile auch in Europa populären Amerikaner, den sie a priori als Gegner versteht: „Wer die Anthroposophie mit Ken Wilber 'bereichern' möchte, liebt entweder - trotz allem Nicht-Verstehen - Rudolf Steiner und die Anthroposophie zu sehr, um sie ganz fallen lassen zu können - oder er ist ganz bewusst auf ihre Vernichtung aus.“ (Seite 202)
Das ist dann doch Polemik pur. Gemeint sind offenbar (aber diesmal unausgesprochen) unter anderem die Kollegen in der Redaktion von info3, die, anders als die Autorin, sehr wohl Übereinstimmungen und auch eine - gegenseitige - Bereicherung durch den Dialog mit Wilber und dessen Anhängern erfahren. Aus dieser  Bemühung heraus ist eines der ersten Darstellungen der Integralen Theorie Ken Wilbers in deutscher Sprache im Info3-Verlag aufgelegt worden: Michael Habecker: Ken Wilber - die integrale (R)Evolution. Die profunde Kenntnis des Autors konterkariert die gut gemeinte Arabeske Mosmullers. Urteilen Sie selbst und bestellen Sie am besten gleich beide Titel!

Die Polemik-Lüge als Totschlagargument

Wie Ramon Brüll zu Mieke Mosmuller und ihren Büchern steht, ist bereits dem ersten Satz zu entnehmen: Es ist „nichts Ungewöhnliches“, dass Mieke Mosmuller Bücher schreibt, das wird sie immer wieder tun... Sein schon zu Beginn zwischen die Zeilen gelegtes Urteil ist also: „betont uninteressiert“.

Dann folgt die erste Steigerung: Ungewöhnlich ist, dass die Autorin diesmal „sichtbar bemüht“ sei, nicht zu polemisch zu schreiben. Im zweiten Gedankengang wird Mieke Mosmuller also als eine Karikatur hingestellt, die außer Polemik nichts zu bieten hat. Der Vorwurf der Polemik ist ja ein beliebtes Totschlag-Argument: Der, dem man es erfolgreich „anheften“ kann, gehört nicht mehr dem Kreis derer an, mit denen man „vernünftig“ reden kann... In jedem Fall hat man seine Gedanken durch das „Polemik-Stigma“ als subjektiv, weil per definitionem übersteigert nachgewiesen...

Dagegen kann man immer wieder nur Rudolf Steiners Worte stellen, der den Vorwurf der Polemik ins rechte Licht rückte:

„Und wer sagt, wir polemisierten zuviel, wenn wir die Wahrheit richtig bezeichnen, der hat keinen Sinn für Wahrheit und liebt die Lüge. ... Gefühlt muss werden das ganze Gewicht dieser Worte: die Wahrheit lieben und nicht die Lüge lieben um der Konvention willen, um des angenehmen gesellschaftlichen Lebens willen.“
Rudolf Steiner, 22.11.1920, GA 197.


Wenn man die Wahrheit richtig bezeichnet, ist dies nur in den Augen derer „Polemik“, die an einer Verschleierung dieser Wahrheit interessiert sind bzw. diese Wahrheit überhaupt nicht erkennen.
Und je größer der Kreis derer ist, die zur Verdunkelung und Entstellung der Wahrheit beitragen, desto schärfer müssen manchmal die Worte sein, die die Dinge richtig (dar)stellen.

Polemik ist all das, womit man über die Wahrheit hinausschießt, also z.B. das subjektive Diskreditieren einer Person. Insofern braucht Polemik überhaupt nicht scharf zu sein. Das Schlimme ist vielmehr, dass man heute jede Schärfe als „Polemik“ deutet, weil man Schärfe und auch den Geisteskampf um die Wahrheitsfrage gar nicht mehr verträgt und nicht haben will. – Wer wissen will, was wirklich Polemik ist, der braucht nur einmal einen kurzen Besuch in einige (auch „anthroposophische“) Blogs und ihre Kommentare unternehmen. Dort lebt sich das niedere Seelenwesen der Menschen teilweise ganz ungehemmt in Bemerkungen aller Art aus. Polemik kann aber auch subtil daherkommen. Und genau das tut sie im Text von Ramon Brüll.

Um die Wahrheit geht es in Brülls Worten jedenfalls nicht. Es geht in jedem seiner Sätze um die subtile Erschaffung eines Bildes, einer Vorstellung. Die Worte sollen Gründe vortäuschen, es sind aber nichts als Suggestionen, es ist kein einziger realer Gedanke darunter.

Die behauptete „Polemik“ von Mieke Mosmullers Büchern (etwa „Der lebendige Rudolf Steiner“) liegt in nichts anderem als der realen Tatsache, dass sie das, was dem Wesen der Anthroposophie widerspricht, ganz klar bezeichnet und überhaupt ausspricht. Sie stellt sich damit in einen Gegensatz zu all jenen, die über diesen Widerspruch schweigen wollen oder sogar dazu beitragen, dass heute der unwahre Schein der Anthroposophie als ihr Wesen hingestellt, „gepflegt“, „vertreten“ usw. wird. Und selbst dieser unwahre Schein wird immer noch weiter verfälscht, indem z.B. nun auch Ken Wilber in dieses Lügen-Gebilde integriert wird...

Von den Hindernissen, Realitäten zu erfassen

Brüll formuliert dazu: „Arabeske“ sei Mosmullers Versuch, Wilbers Theorie „am Zollstock der Anthroposophie (so wie sie diese versteht) zu messen“. Also schon wieder ein „Versuch“ und schon wieder die Suggestion, die Autorin würde die Anthroposophie allenfalls einseitig verstehen. Doch selbst wenn man noch nie etwas von Mieke Mosmuller gelesen haben sollte, könnte man an Brülls Wortwahl unmittelbar erleben, wie „tief“ er die Anthroposophie erfasst hat: Wer die Anthroposophie auch nur in Worten mit einem „Zollstock“ vergleicht, beweist sofort seinen fehlenden Ernst bzw. sein vollkommen mangelhaftes Verständnis! – Darüber hinaus hat Brüll in einem Recht: Wilbers integrales System ist eine Theorie, ein theoretisches Konstrukt – was mit dem lebendigen Wesen der Anthroposophie an sich schon völlig unvergleichbar ist.

Im nächsten Satz folgt ein Gedankensprung, der nur dadurch erklärbar ist, dass Brüll einen weiteren Stein für sein Mosaik braucht: Mosmuller würde zugeben, „selbst leicht in den Bann des amerikanischen Bewusstseinsforschers gezogen zu werden“. Das folgende Zitat belegt diese Aussage keineswegs, sondern spricht nur von einer sehr „einleuchtenden Vision Ken Wilbers“. Dass diese Vision leicht und schnell einleuchtet, ist ohne Zweifel, denn seine „I am“-Meditation kursiert schließlich z.B. unter dem Titel „enlightment in 8 minutes“, und er hat nun einmal Millionen von Anhängern. Für Brüll ist auch diese Tatsache („mittlerweile auch in Europa populär“) wiederum ein suggestives Argument dafür, wer „richtig liegt“.

Eine bannende Wirkung geht von der Vision Wilbers allerdings tatsächlich aus. Mieke Mosmuller beschreibt in ihrem Buch an zwei Stellen die sehr reale Wirkung von Wilbers Meditation – diese muss man zur Kenntnis nehmen und sich dazu stellen! Allein in einer Erkenntnis dieser Wirkung findet man die Antwort auf die Frage, warum Wilber mit der Anthroposophie unvereinbar ist... Auch Wilbers Theorie ist selbstverständlich sehr eingängig, gerade weil er damit scheinbar alles in der Welt erklären bzw. integrieren kann. Die Frage ist nur: Hat das irgendetwas mit dem Wesen der Anthroposophie gemeinsam? Bewegt er sich mit seiner Theorie auch nur ansatzweise aus dem rationalen, abstrakten Denken der heutigen Zeit heraus? Nur scheinbar – der Inhalt der Gedanken geht weiter, als es die heutige Wissenschaft tut, aber die Art des Denkens ist die gleiche.

Dass dies so schwer einzusehen ist, ist eben der Grund, warum Wilber so viele Anhänger hat ... und das Wesen der Anthroposophie von so wenigen Menschen wirklich erfasst wird, selbst von ihren „Anhängern“ immer wieder nicht... Dass man es (noch) nicht verwirklicht, ist eine ganz andere Frage, aber eine klare Erkenntnis dessen, was notwendig ist, wäre die erste Voraussetzung, um überhaupt in richtiger Weise nach einer solchen Verwirklichung streben zu können!

A priori oder echte Erkenntnis?

Und so ist es für Brüll ein Leichtes, Mieke Mosmuller weiter zu karikieren. Nachdem er suggeriert hat, dass sie nicht besonders interessante Bücher schreibe, polemisiere und sich nun daran versuche, die integrale Theorie Wilbers zu beurteilen, lässt er sie „mit bescheidenen Mitteln im Selbstverlag gegen den mittlerweile auch in Europa populären Amerikaner“ (siehe oben) kämpfen – und fügt gleich eine weitere Lüge an: „...den sie a priori als Gegner versteht“. „Begründen“ tut er dies mit einem Zitat von ... Seite 202! A priori? Offenbar darf sich selbst am Ende des Buches nicht erweisen, dass Wilber ein Gegner der Anthroposophie ist!?

Mieke Mosmuller hat das ganze Buch hindurch eigene Erlebnisse mit der Prüfung, der wirklich erlebenden Auseinandersetzung mit Wilbers Theorie und Spiritualität geschildert und viele verschiedene Aspekte für ein Urteil des Lesers zusammengetragen. Am Ende kommt sie schließlich zu dem zusammenfassenden Urteil, dass Wilbers Spiritualität mit der Anthroposophie unvereinbar ist! Wenn man ihr dieses Urteil nicht zugestehen will, dann leugnet man wirklich jede Möglichkeit, überhaupt zu Erkenntnis zu kommen. Natürlich braucht man auch dafür eine „gute Begründung“. Was tut man? Richtig – wenn man Zweifel säen will, muss man es ... wiederum als „Polemik“ hinstellen!

Vielleicht brauchte Brüll seinen Anfangsgedanken von der „diesmal bemüht vermiedenen Polemik“ sogar hauptsächlich deswegen, um diesen Vorwurf dann am Ende doch voll ausspielen zu können? – Dass die Wilber-Anhänger unter den „Anthroposophen“ die Anthroposophie zu sehr lieben, um sie ganz fallen lassen zu können, ist keine Polemik, sondern eine sehr naheliegende psychologische Realität. Und dass gewisse Menschen ganz bewusst die Vernichtung der wirklichen Anthroposophie beabsichtigen könnten, ist ebenfalls keine Polemik, sondern die Äußerung einer durchaus realen Möglichkeit... Der Widersachermacht, die Rudolf Steiner „Ahriman“ nannte (und die der info3-Kreis ja als eigenständige Macht leugnet), sind in jedem Fall alle Möglichkeiten, die wirkliche Anthroposophie zu bekämpfen, höchst willkommen – und sie wird sie auch künftig alle nutzen...

Ein schwammiger Satz für Wilber

Was hat denn Brüll überhaupt zu Wilber zu sagen? Dass die Kollegen der info3-Redaktion „sehr wohl Übereinstimmungen und auch eine – gegenseitige – Bereicherung durch den Dialog mit Wilber und dessen Anhängern erfahren.“ Auf diesen einen schwammigen Satz also reduziert sich das, was Brüll substantiell zu Wilber zu sagen hat! Und auf den Hinweis auf Michael Habecker, dessen „profunde Kenntnis“ von Wilbers Theorie die „gut gemeinte Arabeske Mosmullers“ konterkariere. Wieder eine Karikatur!

Es ist Mieke Mosmullers Buch, das auf ganz grundlegende Weise ein profundes Werk ist – denn es beruht nicht auf Kenntnis (und sei sie noch so profund), sondern auf der Erkenntnis des Wesens von Wilbers Theorie und Praxis. Habeckers Kenntnis mag ebenfalls profund sein, warum nicht? Doch das besagt nichts über die Frage, warum Wilber mit der Anthroposophie absolut unvereinbar ist. Habecker mag Wilbers Theorie kennen, aber – er erlebt sie nicht. Und vor allem: Er kennt und erlebt das Wesen der Anthroposophie nicht.[1] Das nämlich ist nicht in acht Minuten zu machen... Und so muss man es auch für den info3-Kreis wiederholen:

Man kann noch so viele „Übereinstimmungen“ und „Bereicherungen“ erfahren – wenn man das Wesen der Anthroposophie noch gar nicht kennt und erlebt, dann ist alles andere, was man „erfährt“, die Illusion einer Illusion. Man kann dann allerlei Übereinstimmungen zwischen Wilbers Theorie und dem, was man für „Anthroposophie“ hält, erfahren – man befindet sich von vornherein auf einem Irrweg. Und damit trägt man eben doch zur Vernichtung der Anthroposophie bei, sei es bewusst oder unbewusst...

Man kann nur jedem Menschen zurufen, was Brüll am Ende dann auch schreibt (weil er möglichst vielen Lesern gleich zwei Bücher verkaufen will): Urteilen Sie selbst!

Hintergrund: Wie Info3 zum Wilber-Vorposten wurde

Themen der Zeit“ berichtete im Herbst 2006 zum 30-jährigen Geburtstag von Info3 unter dem Titel „Die Anthroposophie braucht eine Verjüngung“:

Chefredakteur Jens Heisterkamp begründete noch einmal grundsätzlich, warum die Redaktion diesen Schwerpunkt in den letzten Jahren gesetzt hat. „Die Anthroposophie braucht eine Verjüngung, sie muss aus ihrer Erstarrung und Trägheit heraus“, sagte er. [...] Nun komme es darauf an, sich gemeinsam zu einer spirituellen Stoßrichtung auch mit andren Kräften zu verbinden. Heisterkamp sieht es als existentiell wichtig für die Zukunft der Anthroposophie an, ob es ihr gelingt, „sich als Repräsentanz von etwas noch Größerem zu begreifen“ oder ob sie dabei bleibe, die „einzige und absolute Bewegung“ zu sein, die eine Verbindung zur geistigen Welt schaffe.
Es sei eine „lange gehegte Sehnsucht gewesen, diesen Kokon zu sprengen“, berichtete er weiter, als sich 2003 dann auf der Frankfurter Buchmesse die Kontakte zur Zeitschrift „What is Enlightenment“ (WIE) und damit auch zu den integralen Initiativen ergeben hätten. Auch Thomas Steininger, leitender Redakteur von WIE, begrüßte auf der Veranstaltung die entstandene Zusammenarbeit. [...] Aus dem Dialog mit der spirituellen Weltsicht eines Ken Wilber erwachse ein „Irritationsfaktor“, der für die deutsche Kultur sehr produktiv sein könne.


Also ohne irgendetwas vom wahren Wesen der Anthroposophie zu erfassen,
sondern als bloße Reaktion auf andere beobachtbare tote Formen der Anthroposophie, wurde darauf hingearbeitet, sich mit anderen Strömungen „zu einer spirituellen Stoßrichtung“ zu verbinden. Völlig ohne Unterscheidungsvermögen hat man sich so einer Strömung hingegeben, die zur wahren Anthroposophie in völligem Gegensatz steht.

Daraus erwächst wahrlich ein machtvoller „Irritationsfaktor“ – der Weg zur Anthroposophie wird endgültig bis zur Unkenntlichkeit verschleiert.

Nachtrag: Brülls "Rückzug"

Zwei „Newsletter“ später, am 13.10.09, schreibt Brüll plötzlich:

[...] Dagegen scheint der vorletzte Newsletter Kopfzerbrechen verursacht zu haben. Ich hatte neben der Ankündigung einer Neuerscheinung von Mieke Mosmuller, in der sie sich kritisch mit Ken Wilber befasst, auf ein Buch von Michael Habecker hingewiesen, das als die deutschsprachige Einführung in die integrale Denkweise Wilbers gelten kann. Seien Sie beruhigt: Ich bin nicht vom Wilber-Fieber infiziert. Ich selbst kann mit Wilber herzlich wenig und mit Steiner immer noch sehr viel anfangen! Aber als Buchhändler muss und will ich auf die Vielfalt des geistigen Schaffens zeitgenössischer Autoren und deren Denkweisen hinweisen – auch und gerade dann, wenn diese unterschiedliche Standpunkte einnehmen.


Wie unwahrhaftig kann man denn noch sein!
Hier kommt nun plötzlich der allererste Hinweis, dass Brüll noch nicht vom „Wilber-Fieber“ infiziert sei – in seinem ersten Newsletter aber stellt er Mieke Mosmuller und ihre fundierte, ganz aus der Anthroposophie heraus geschriebene Entgegnung auf Wilber als Karikatur hin.

Ihr Buch „Arabeske“ macht deutlich, dass Wilber – und damit auch Info3, Brülls Kollegen – eine der Anthroposophie geradezu entgegengesetzte Strömung vertreten. Wenn man dann „als Buchhändler“ nicht nur urteilslos auf die verschiedensten Strömungen hinweist (was schlimm genug wäre), sondern gerade zutiefst anthroposophische Erkenntnisarbeiten diffamiert, hat man weder als Buchhändler noch als ganzer Mensch irgendeinen Bezug zur wirklichen Anthroposophie – man wirkt ihr real entgegen.

Fußnote


[1] Habecker setzt sich recht ausführlich mit Rudolf Steiner auseinander und versucht, ihn mit Wilber zu parallelisieren. Auf der info3-Webseite finden sich dazu einige Dokumente. Studiert man diese, bemerkt man wiederum Seite für Seite die Abstraktheit, mit der hier verglichen wird. Es fehlt jegliches Verständnis für den eigentlichen Entwicklungsweg zu jenem realen Geist-Erleben, aus dem heraus der große Eingeweihte des Abendlandes sprach und zu dem er die Wege wies.