21.03.2015

Über Rechthaberei und die unbeantwortete Frage nach der Anthroposophie

Eine Dokumentation der letzten Tage auf dem Eggert-Blog


Nachdem ich mich in den letzten Tagen intensiv mit der Frage der „kritischen“ und angeblich voraussetzungslosen Herangehensweise an Rudolf Steiner und die Anthroposophie auseinandergesetzt hatte, auf die große Bedeutung der Ehrfurcht und des Ernstes für jede innere Entwicklung hingewiesen hatte und insbesondere auf die Verwandlung des Intellekts als wirkliches Zugangstor zum Wesen der Anthroposophie, bin ich auf dem Eggert-Blog kollektiv verspottet worden. Schließlich machte ich dort direkt den Versuch, die Hintergründe solchen die Person angreifenden Spottes zu thematisieren und den ganzen Wortwechsel wieder auf die Ebene klarer Gedanken und tieferen Erkenntnisstrebens zu bringen. Das Ergebnis dokumentiere ich hier – jeder Leser kann sich dazu dann seine eigene Meinung bilden.

Dokumentation

Michaela - Mittwoch, 18. März 2015 um 10:33:00 MEZ
Lieber Herr Niederhausen,
zwei Dinge müssen sich nicht ausschliessen : Ernsthafte Geistsuche und das über sich selbst lachen Können. Haben Sie schonmal so sehr über sich selbst gelacht, dass Sie nur noch brüllen konnten ? Wo Sie sich zu Boden warfen und auf dem Teppich hin und her rollten und "NEEE !" schrieen ?
[...] Es gibt einen Geist, der AHAHA heißt !
Der lauert auf Situationen. Man hat z.B. gerade am Samstag mit dem Partner zu Mittag gespeist und freut sich auf das gemeinsame Wochenende. Schock : Wc plötztlich außer Funktion...
Man muß in der Garage auf Eimer, mit Spaten, um das anschliessend unter Kirschlorbeer zu vergraben. Das Rolltor fährt hoch und - VOILA - es erscheint der Partner mit Eimer und der guckt so vornehm weg vom Eimer...NEEE ! Ja ?
Michaela

Michaela - Mittwoch, 18. März 2015 um 12:24:00 MEZ
Lieber Herr Niederhausen,
wenden wir einmal gestaltendes Denken an , betreffs zweier Aussagen Steiners. Er hielt am 18.August 1924 Vortrag in Torquay/England. Thema war u.a. auch "Magie".
Steiner sagte : " Von diesen Schwarzmagiern kann dann auch wohl ein guter Mensch manches lernen." Denken wir das zusammen mit dem, was er zuvor im selben Vortrag äusserte :
" Wenn also Menschen sich ihrer chemischen Ausstrahlungen bewusst werden und diese anwenden, dann kommt auf Erden die schwarze Magie zustande."
Sofern wir uns vor Lachen in die Hosen pinkeln, kommen wir ja gar nicht darum herum, uns unserer chemischen Ausstrahlungen selbst bewusst zu werden. Was können wir nun Ihrer Meinung nach denn vom Schwarzmagier lernen ?
Wenn wir keine bösen Menschen sein wollen ? Wäre wahrscheinlich sehr stressig, böse sein zu müssen auf irgendwen. Stress macht Falten.
Was können wir da lernen Ihrer Meinung nach ?
Michaela

Michaela - Mittwoch, 18. März 2015 um 21:58:00 MEZ
Michaela an alle : Erstmal mein letzter Beitrag hier. Thema : Niederhausen blog :
" 18.3.15 : Zur Alltags - Pathologie der (Eggert - Blog) Das gewöhnliche Bewusstsein zwischen Interesselosigkeit und Sich - den Mund - Zerreissen"
Tatsachen sprechen für sich selbst, wir müssen nichts in sie hineinfantasieren. Tatsache ist, dass ich Holger Niederhausen ernsthafte, auf Steiner bezogene Fragen stellte. Nun wirft der auch mir eine "Interesselosigkeit" vor ???
Pathologisiert uns alle ? Ist der mittlerweile Arzt geworden, der Ferndiagnosen stellt, ohne mich z.B. noch nicht jemals gesehen zu haben ?
Als " Sich den Mund Zerreissen" betrachtet er die Tatsache meiner Frage (z.B. im o.g. Blog), ob er schonmal über sich selber gelacht hat.
Nur der Frage selber , die mit Steiners Torquay - Vorträgen zu tun hat, weicht dieser Feigling aus.
Holger Niederhausen, Sie haben Ahnung, kein Wissen in puncto geheimer Dinge. Sie stecken mit Ihrem Ich im Selbst drinnen. Wie der Wurm im Kerngehäuse des Apfels drin lebt. Er wird sich verpuppen müssen, um zur Motte zu werden, die den Apfel ( das Selbst) von aussen sehen kann.

Michael Eggert - Mittwoch, 18. März 2015 um 22:21:00 MEZ
Michaela, schade, dass Sie gehen. Ein richtiges Bild von Ihnen machen konnte ich bislang nicht. Aber das muss ja auch nicht sein. Ich habe Ihre Frage an H. Niederhausen auch nicht verstanden. Er merkt halt nicht, dass er mit seinen bemühten Tiraden unfreiwillig komisch wirkt, und jeder mit etwas Feingefühl möchte ihn auch nicht wirklich angehen, weil man hinter dem Eifer die Verletzlichkeit spürt. Die endlosen argumentativen Spiralen führen zuverlässig ins Nirgendwo, aber ganz sicher nicht in einen Dialog. Den macht er ja schon unmöglich, weil er jeden und alle regelrecht dämonisiert. Ich hatte auch nicht beabsichtigt, ihn derartig auf die Palme zu bringen- tut mir leid. Meine Ironie war eher auf der Ebene des Pingpong angesiedelt, nicht auf der des Axtwerfens. Dennoch: Die Dämonisierungen - in diesem Zusammenhang insbesondere die des "intellektuellen" Christian Clement- fallen auf die zurück, die sie betreiben- vor allem, indem sie sich dadurch selbst isolieren. Verbal nimmt Niederhausen die Sache zurück, tatsächlich schreibt er sich immer weiter hinein- letztlich verteufelt er einzelne Kommentatoren hier und produziert alberne Szenerien, in denen Clement als Luzifer auftritt. Ärmer geht es einfach nicht.

Stephan Birkholz - Mittwoch, 18. März 2015 um 23:10:00 MEZ
Solange er mir dafür keine Rechnung über Gruppen- oder Einzeltherapie schickt, darf er an meinen Äußerungen wegen mir gerne seine therapeutischen Talente schulen...

Michaela - Mittwoch, 18. März 2015 um 23:33:00 MEZ
P.S. Michaela : Lieber Herr Eggert,
Dankeschön für Ihren Kommentar. Wenn Sie meine Frage unverständlich fanden, die ich Herrn Niederhausen stellte, mag es an der Art meiner kurzen Formulierung liegen. Verzeihung bitte.
Meine Frage bezieht sich auf zwei Aussagen Steiners. Die Zitate sind ja lesbar hier im Blog, und sie entstammen dem Buch : " Das Initiatenbewusstsein"
Steiner beschreibt dort sieben Ausstrahlungen des Menschen. Bewegungsausstrahlung, Hautausstrahlung des Flüssigen, Luftförmigem, Wärmeausstrahlung, Lichtausstrahlung, Chemische Kräfteausstrahlung - womit Steiner "schwarze Magie" verbindet. Und : Vitalstrahlung
An einer Stelle sagt Steiner, die schwarze Magie müsse abgehalten werden. Und etwas weiter im selben Vortrag äussert er, dass wohl auch ein "guter Mensch" vom "Schwarzmagier" etwas "lernen" könne.
Ich fragte in dem Zusammenhang den Holger Niederhausen nur nach seiner Meinung in puncto dieser Aussagen Rudolf Steiners. Hier ganz deutlich formuliert nochmal die Frage an H.N. :
Was können wir Ihrer Auffassung nach vom Schwarzmagier LERNEN, Holger Niederhausen ?
Wie hat Ihrer Auffassung nach Steiner das gemeint ?
Wenn H.N. es als beleidigend (?) betrachtet, dass ich fragte, ob der auch schonmal über sich selbst hat lachen können, dann tut er mir leid. Er selber pathologisiert und zieht sich dann in sein Schneckenäuschen zurück. Auf seine höhere Ebene.
Sie haben kein Bild von mir. Wenn Sie gar kein Bild haben, haben Sie kein falsches Bild. Bin 63 Lenze, trage meist Pferdeschwanz, etwas über mittelgroß. Habe sehr viel erlebt, kenne Arbeitswelten, habe mal begonnen Sozialpädagogik zu studieren und den Kram hingeworfen, um Geld zu verdienen. Viele Beziehungen, feste seit 20 Jahren, wahrscheinlich würden Sie mir kaum Aufmerksamkeit schenken, wenn wir uns auf der Strasse begegnen.
Habe auch Kinder mit großgezogen. Will erstmal auf Distanz gehen, nur mit lesen.
Zu Ihrer Ironie : Wer selber andere pathologisiert, BRAUCHT solche Ironie.

Michael Eggert - Donnerstag, 19. März 2015 um 00:13:00 MEZ
Danke, dass Sie mir eine Vorstellung von sich geben, Michaela. Das Alter und das "Gestandensein" im Sinne von "Im Leben stehend" haben wir gemeinsam. Wahrscheinlich auch die Ideale und eine gewisse Wildheit von Teilen dieser Generation, aber auch die darauf folgende Desillusionierung. Das gibt eine gesunde Urteilskraft. Mit dieser - und nur mit ihr- kann man auch einige Exemplare studieren, die manipulative Techniken beherrschen und anwenden. Die subtilen Methoden der Macht sind, wenn man sie studiert, etwas, um die innere Freiheit weiter zu entwickeln. Man findet das moralisch Illegitime an vielen Orten- nicht zuletzt auch bei sich selbst. Erst daraus kann man die königliche Kunst erlernen, Anderen Freiräume zu schaffen, in denen sie sich verwirklichen können. Dann hat man die Macht gewissermaßen erlöst.


Holger Niederhausen - Donnerstag, 19. März 2015 um 04:56:00 MEZ

Nein, liebe Michaela, lieber Michael Eggert und liebe Egoisten-Gemeinde, Tatsache ist, dass ich Fragen aufgeworfen habe, die niemand beantwortet hat – bevor Michaela ihre Frage, „was wir vom Schwarzmagier lernen können“ stellte, die nicht mal Michael Eggert verstanden hat. Ich verstehe sie bis heute nicht, und so mag Michaela ihre Frage selbst öffentlich beantworten, wenn es nicht Michael Eggert für sie tut. Ich verstehe den Sinn dieser Frage nicht, und sie ist für mich in diesem Zusammenhang absolut irrelevant.

Auch Michaelas Frage nach dem Über-sich-selbst-Lachen habe ich beantwortet. Warum das ganze Reagieren der Blogger hier nicht „beleidigend“ (Michaela) ist, sondern eine ganz andere Qualität hat, habe ich in meinem letzten Aufsatz beschrieben. Aber diese werden ja ohnehin von fast niemandem hier wirklich zur Kenntnis genommen.

Michael Eggert merkt seinerseits nicht, wie er Menschen pathologisiert. Sie, Herr Eggert, fangen damit an, ich brauche nur zu beschreiben, was Sie tun. Zum Unfreiwillig-komisch-Wirken gehören immer zwei – einer, der etwas tut, und einer, der dies komisch findet. Wer Menschen ernst nimmt, findet nicht so leicht etwas komisch, aber vielleicht ist das ja gerade das Problem einiger Blogteilnehmer hier – dass ihnen so viel am Komisch-Finden und Lachen liegt, dass sie bestimmte Menschen mit offenbar zu fremden Gedanken überhaupt nicht mehr wirklich ernst nehmen können. Und was die „endlosen argumentativen Spiralen“ angeht, so kann ich zwar verstehen, dass Ihnen das alles zuviel ist. Aber wenn Sie mit Hilfe von Pol Pot Ping-Pong spielen wollen, müssen Sie sich schon gefallen lassen, dass ich die eigentlichen Fragen thematisiere.

Wenn Sie dabei bleiben, dass ich „dämonisiere“, so ist das Ihre Sache. Ich stelle nur fest, dass genau an diesem Punkt – der Frage, welche Qualität das Denken hat und mit welcher Qualität wirklich das Wesen der Anthroposophie erfasst werden kann – die entscheidende Frage liegt. Ich habe verbal auch nichts zurückgenommen, sondern beschreibe nur, was zu sagen ist. Sie können der Diskussion ewig ausweichen, indem Sie sagen, ich verteufele, ich dämonisiere, ich produziere alberne Szenerien, ich veranstalte bemühte Tiraden, ich zeige den Eifer der Verletzlichkeit etc. etc. – das ist alles zunächst mal nur in den Augen derer so, die es so sehen.

Es ist doch merkwürdig, dass auf die entscheidenden Fragen plötzlich niemand mehr eingeht – und man stattdessen entweder totschweigt oder aber pathologisiert, verspottet, lächerlich macht. Kommt das nicht bekannt vor? Es ist eine allgemeine Gesetzmäßigkeit gegenüber den Dingen, mit denen man nicht zurecht kommt, die für einen zu fremd sind. Fangen Sie erst einmal bei sich an, den anderen Menschen und seine Argumente ernst zu nehmen. Wenn Ihnen meine Fragen zu schwierig sein sollten, können Sie ja mit Michaelas „Schwarzmagier“ beginnen – ich glaube aber schon, dass meine Fragen leichter zu verstehen und zu diskutieren sind.

Nur hören SIE auf, zu pathologisieren und Menschen lächerlich zu machen. Ich mache mich nicht lächerlich – Sie tun es, und alle mit Ihnen, die, ich wiederhole es, irgendeine völlig unwahre Persönlichkeitsstruktur bei mir diagnostizieren wollen und dies in den letzten Tagen auch getan haben. Meinetwegen gehören Sie zu einer gewissen „wilden Generation“ mit Idealen und darauf folgender Desillusionierung. Nur hören Sie auf, von „gesunder Urteilskraft“ zu sprechen, wenn diese nur dazu führt, andere Menschen zu bewerten, zu beurteilen oder lächerlich zu finden und auch lächerlich zu machen. Wenn dies gesunde Urteilskraft sein soll, dann braucht die Anthroposophie keine Feinde – dann reichen ihre „Freunde“.

Glauben Sie nicht, dass es auch mir ein Leichtes sein könnte, Ihre und andere Reaktionen lächerlich zu finden? Mir liegt eine solche bloß persönliche Reaktion aber absolut fern. Erstens stelle ich mich niemals in dieser Art über Menschen (Rudolf Steiners Worte: die Ehrfurcht darf nicht nur bloße Absicht bleiben, sie muss wirklich in die Gedanken aufgenommen werden). Zweitens ist die Tatsache des Pathologisierens von Menschen zu ernst, um leichthin darüber hinwegzugehen. Wenn Sie nicht merken, dass sich „Anthroposophie“ auch hier, an solchen Stellen entscheidet, tun SIE (und Michaela) mir leid.

Nun aber nochmals die eigentlichen Fragen: Kann es sein, dass man Rudolf Steiner wirklich absolut und überhaupt nicht ernst nimmt, wenn man nicht ernst nimmt, was er über die Verwandlung und Spiritualisierung des Denkens gesagt hat, wenn es um die Anthroposophie geht? Kann es sein, dass jedermann glaubt, ein bisschen Spiritualisieren, und zwar ganz so, wie man es meint, bereits zu tun und getan zu haben, reiche aus, um das zu tun, was Rudolf Steiner erhofft hatte? Kann es sein, dass eine solche Haltung heute das Pendant zu dem „Esoterik-Spielen“ früherer Jahrzehnte gewesen ist?

Ich rechne gar nicht mehr damit, dass solche Fragen auf diesem Blog von irgendjemandem (außer vielleicht von B. A. Hartmann) überhaupt ernst genommen werden. Aber Menschen zu pathologisieren, die sie stellen, weil sie selbst Rudolf Steiner gerade an diesem entscheidenden Punkt voll ernst nehmen, ist das Letzte. Und ihnen vorzuwerfen, sie würden andere Menschen pathologisieren, weil sie nur auf dasjenige hinweisen, was bereits Rudolf Steiner als die „Krankheit“ unserer ganzen Zeit hingestellt hat, zeugt wirklich nicht von „gesunder Urteilskraft“.

Dies zu meiner Rechtfertigung nach Michael Eggerts letztem unsäglichem Kommentar. Nochmals: Ich erwarte nicht, dass irgendjemand hier auf irgendwelche der von mir auf meiner Webseite in den letzten Tagen aufgeworfenen Fragen substantiell eingeht. Sollte dies doch der Fall sein, lasse ich mich gerne positiv überraschen. Auf eine Hoppladihopp-Diskussion, die das eine oder andere mal eben in wenigen Sätzen „klären“ zu können behauptet, lasse ich mich jedoch nicht ein. Gewisse Fragen sind nur zu beantworten, wenn man eine gewisse Ehrfurcht vor ihrer wirklichen Größe hat (und auch das mögen nun wieder all jene lächerlich finden, die es wollen).

Die eigentliche Frage ist immer wieder: Was ist eigentlich Anthroposophie? Und dazu gehört auch die Frage: Kann hier jeder seinen persönlichen Steinbruch daraus machen – oder gibt es vielleicht auch noch die Frage, wie Rudolf Steiner selbst die Anthroposophie eigentlich gemeint hat? Nun, hier kommt man um einen Abbruch der Diskussion wahrscheinlich gar nicht herum. Denn wenn nun gleich wieder der Sturm derjenigen losbricht, die rufen: „Aber Du allein weißt es offenbar?“, ist es wirklich sinnlos. Ich werfe die Frage nach dem Intellekt auf – und jeder, der mit der Anthroposophie in irgendeiner Weise vertraut ist, weiß um die Bedeutung dieser Frage. Hier müsste die Diskussion ansetzen – hier müsste vor allem aber auch der Ernst der Frage ansetzen. Wenn man diesen Ernst nicht wirklich aufbringen kann, wird auch diese Frage blitzschnell beantwortet sein, und man kann ganz schnell wieder „Alltag spielen“, ohne einen einzigen Schritt weitergekommen zu sein.

Die Frage der Anthroposophie entscheidet sich an der Frage des Intellekts. Die Frage ist nur: Wie wahrhaftig kann man diese Frage stellen – und wie wahrhaftig kann man hier gegenüber sich selbst sein?

Christian Clement - Donnerstag, 19. März 2015 um 06:56:00 MEZ
Schauen Sie, Lieber Herr Niederhausen. Ich will jetzt mal nur für mich sprechen, aber ganz offen.
Ich bin an Anthroposophie sehr interessiert. Und ich glaube Ihnen, dass Sie es auch sind. Aber: Ich kann auf Ihre Texte (hier und auf Ihrer Seite) einfach nicht eingehen. Diese Texte wirken auf mich aufgeblasen, überheblich, unreflektiert, einseitig, dogmatisch, unoriginell, verurteilend und arrogant. Wie Steiner aufgesogen und unverdaut wieder ausgespuckt. Sie wirken auf mich wie die Predigten eines Fanatikers, der sich im Vollbesitz der Wahrheit wähnt und dessen einziges Interesse darin besteht, die Welt mit den eigenen Ansichten zu beglücken bzw. zu retten.
Ich behaupte nicht, dass Ihre Texte oder Sie WIRKLICH SO SIND; ich sage nur, dass sie AUF MICH SO WIRKEN. Daher habe ich nicht die geringste Lust, mich darauf einzulassen. Nicht mal, sie zu kritisieren. Denn alles, was ich sagen könnte, würde ja an Ihnen abprallen und abgleiten wie das Fett von der Teflonpfanne. Wozu also sich die Mühe machen?
Anders gesagt: Ihre Selbstwahrnehmung (Niederhausen ist ein offener Denker, der sich für die Meinungen anderer interessiert und sich über Anthroposophie austauschen möchte; aber für die Egoisten-Blogger ist alles nur ein Spiel, die nehmen Rudolf Steiner gar nicht ernst) und die Art, wie ich Sie in Ihren Texten wahrnehme (Niederhausen ist ein dogmatischer Besserwisser, der sich aber selbst für einen Super-offenen Kerl hält, und mit dem daher auch nur der Versuch zu diskutieren Zeitverschwendung wäre), klaffen einfach so weit auseinander, dass ich derzeit keine Basis für einen Austausch sehe.
Ich nehme an, dass es andern ähnlich geht, und dass es deshalb hier so wenig Eingehen, dafür aber viel Polemik gegen Sie und Ihre Texte gibt.
Vielleicht wäre es also sinnvoller, statt uns hier zu beschimpfen und zu kategorisieren, wenn Sie sich einmal ernsthaft fragten, warum man Sie wohl so wahrnimmt. Könnte es vielleicht doch etwas mit Ihrer Person und ihrem Stil und nicht bloß mit unserer Ignoranz und Blindheit und Unreife zu tun haben?
Wir hätten unsererseits natürlich dieselbe Frage an uns zu stellen.


Holger Niederhausen - Donnerstag, 19. März 2015 um 09:23:00 MEZ

Lieber Herr Clement, es ist interessant, dass die Menschen, denen die Anthroposophie so wichtig zu sein scheint, so wenig Willen zeigen, auf Gedanken einzugehen – und stattdessen das eigene Bild des Anderen so sehr in den Vordergrund stellen. Ja, meine Wahrnehmung ist, dass hier mit der Anthroposophie nur gespielt wird. Und dennoch nehme ich Aussagen, die Inhalt enthalten, auf, um mich ernsthaft damit zu beschäftigen. Ich könnte auch sagen: Diese Äußerungen über Pol Pot – wen interessiert’s? Aber ich greife sie auf und widerlege sie Punkt für Punkt. Wenn man das nicht kann, ist einem die Gedankenwelt noch nicht wichtig genug. Glauben Sie nicht, dass unendlich viele Menschen Rudolf Steiner als „arrogant“ wahrgenommen haben? Oder Nietzsche? „Arrogant“ oder „fanatisch“? Und warum? Weil überall und immer wieder ein voller Ernst in der Sache mit Arroganz und Fanatismus verwechselt wird – weil Menschen schon da abgeschreckt sind, wo es jemandem mit etwas so ernst wird wie Steiner oder Nietzsche. So entstehen all diese Falschinterpretationen. Wenn Sie meine Aufsätze einmal ohne all Ihre Vorurteile lesen würden, würden Sie darin Ernst wahrnehmen – und dann sehr wohl auch, dass sie durchaus reflektiert und differenziert und eigenständig sind. Man kann natürlich immer alles in den Topf der Dogmatiker und der „unverdaut Steiner-Ausspucker“ werfen, wenn man selbst etwas bei Steiner tief ablehnt und schon bei ihm ein Problem mit manchem hat.

„Besserwisser“ ist nur eine Bezeichnung für die Tatsache, dass der Mensch heute ohnehin immer glaubt, die eigene Meinung spiegele die oder eine Wahrheit wieder – und für die Tatsache, dass man diesen Punkt bei sich selbst weniger sieht als bei anderen. Glauben Sie nicht, dass sämtliche Bemerkungen, die in den letzten Tagen auf diesem Blog gefallen sind, nicht auch alles Bemerkungen von „Besserwissern“ waren? Schauen Sie sie sich noch einmal genau an! Und „Dogmatik“? Das ist eben oft genau dasjenige Inhaltliche, wovon man sich selbst lösen möchte. Glauben Sie nicht, dass man unbemerkt eine neue Dogmatik aufrichten kann, die man Freiheit nennt, die aber etwas ganz Anderes ist? Ich halte mich nicht für einen Dogmatiker, kann aber gut verstehen, dass und warum Sie das tun. Genauso gut könnte ich andere Positionen als „undogmatische Besserwisser“ bezeichnen, wobei in dieser scheinbaren Nicht-Dogmatik wirklich jede Menge neuer Dogmatik steckt, wenn Sie verstehen, was ich meine.

Die Frage, warum wer wen wie wahrnimmt, kann, wenn sie schon ein solches Hindernis ist, eventuell doch auch wieder mitten in die Sache hineinführen. Denn sie hängt mit angeblicher Dogmatik usw. ja zusammen. Sehen Sie, für Sie ist Anthroposophie nur ein Forschungsobjekt. Vielleicht ist sie Ihnen auch als Lebensbereicherung sympathisch. Geht es darüber noch hinaus? Wie ist es bei den Anderen hier im Blog? Für wen ist sie Bereicherung im Sinne von Steinbruch? Für wen ist sie Berührungspunkt von Zeit zu Zeit? Für wen ist sie nur die Brücke zu angenehmer Blog-Gemeinschaft? Für wen ist sie Lebensinhalt und Lebenselement? Wie weit geht das? Wer nimmt die Anthroposophie so ernst, dass sie nicht „neben dem Leben herläuft“, sondern selbst Leben wird? Aber nicht so, dass man sich für ein wenig weise hält und im nächsten Moment mit Pol Pot kommt, sondern tiefergehend? Wie liegt Ihnen der Steiner, der von dem toten Intellekt spricht? Wie liegt Ihnen der, der von Esoterik und Ernst spricht? Wie liegt Ihnen der, der von der notwendigen Bedingung der Ehrfrucht spricht? Es gibt noch viele andere Fragen, die man in diesem Sinne stellen könnte. Nehmen Sie sie einmal nicht als Fragen, die ich stelle, sondern die man an sich selbst stellen kann – ganz im Sinne Ihrer letzten Frage, für die ich dankbar bin.

Rainer Herzog - Donnerstag, 19. März 2015 um 09:40:00 MEZ
"Die eigentliche Frage ist immer wieder: Was ist eigentlich Anthroposophie?"
Lieber Herr Niederhausen, nein, ich finde nicht. Das ist zwar für viele auf diesem Blog hier eine wahrscheinlich mehr oder weniger sehr bedeutende Frage und ich persönlich lebe mit dieser Frage (nicht immer bewusst) seit fast 30 Jahren. Man muss das Ganze aber nicht in einem Blog, in einer Debatte beantworten und schon gar nicht, wenn man meint, für diese Frage (die ewig gleichen, allzu bekannten) Steiner-Zitate bemühen zu müssen. Dann hat man (ein typisch anthroposophisches Phänomen) höchstens wieder und wieder Antworten, wo es keine Frage zu gibt.
Die Frage kann m.E. nur existentiell im und durch das konkrete Leben eines jeden, der mit Anthroposophie verbunden ist, beantwortet werden.
Ansonsten freue ich mich einfach, wie bunt und schillernd sich die anthroposophische Bewegung in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat: Von Gronbach bis Judith von Halle, von den Flensburger Hefte-Naturgeistern bis Kühlewind, Heisterkamp, Niederhausen oder Mosmuller... viele Dutzende verschiedene "Strömungen", Autoren, alle, jede mit ihren Einseitigkeiten und Besonderheiten. Haben die alle "recht"? Oder nur 1 oder 2 ? Kann es nicht egal sein, wer da alles "recht" hat?

matthijs - Donnerstag, 19. März 2015 um 09:51:00 MEZ
Zitat: "Vielleicht wäre es also sinnvoller, statt uns hier zu beschimpfen und zu kategorisieren, wenn Sie sich einmal ernsthaft fragten, warum man Sie wohl so wahrnimmt. Könnte es vielleicht doch etwas mit Ihrer Person und ihrem Stil und nicht bloß mit unserer Ignoranz und Blindheit und Unreife zu tun haben?" Christian Clement.
Hier Lieber Herr Clement, es ist interessant, dass die Menschen, denen die Anthroposophie so wichtig zu sein scheint, so wenig Willen zeigen, auf Gedanken einzugehen geht's…geht's du schon in die Irre In die Ewige Wiederkehr, der Denk-Spirale.
Nicht- verstandene Christian Clement's* Weisheit sollt dein grösster Schatz sein, wenn ich mich nicht hinwegtäusche über mein Nicht-Verstehen, sondern wenn ich Geduld aufbringe, arbeitend, in Höchster Aktivität zu warten, bis mein Verstehen wächst. Ungeduld und auch die Versuchung, über das Nicht-Verstandene zu schreiben, als wäre es verstanden, darüber zu schreiben wie über eine Sache – sie kommen aus dem Ego=Wesen.
Aus ihm stammt auch die Unaufmerksamkeit oder Blindheit, die mich verhindert zu bemerken, dass ich etwas eben nicht verstehe…S25
Intermezzo II Die Diener des Logos. Der Mensch als Wort und Gespräch. Georg Kühlewind.
*Durch Matthijs eingefügt.

Ton Majoor - Donnerstag, 19. März 2015 um 10:01:00 MEZ
Es gab bei Steiner immer diese zweifache Bedeutung des Wortes “Offenbarung“:
1. Was Steiner z.B. in den Leitsätze als die ‘traditionelle Glaubens-Offenbarung‘ bezeichnete: Man hatte die Überlieferung, aber nicht mehr den Weg, auf dem die überlieferten Wahrheiten erkannt worden sind. Man konnte nur an die Überlieferung glauben…Erkenntnis reicht eben nicht bis zur geistigen Welt; diese kann nur Gegenstand des Glaubens sein (GA 26, S. 244).
Und z.B. in Geheimwissenschaft: …wogegen das vertrauende Wissen von ehemals, die überlieferte Erkenntnis, immer mehr an Kraft über die Menschenseele verlor..
2. … Aber es entwickelte sich dafür auch in dieser Zeit dasjenige, was ein immer stärkeres Einfließen der Erkenntnisse neuzeitlichen übersinnlichen Bewußtseins in die Menschenseelen genannt werden kann. Das «verborgene Wissen» fließt, wenn auch anfangs recht unmerklich, in die Vorstellungsweisen der Menschen dieses Zeitraumes ein. (GA 13, S. 406, vgl. auch Leitsätze).

Burghard Schildt - Donnerstag, 19. März 2015 um 11:28:00 MEZ
Hallo Ton, deinem Beitrag will ich meinerseits etwas bei Seite stellen.
Rudolf Steiner, in seinen "Einleitungen zu Goethes naturwissenschaftlichen Schriften" :
„Es ist allein des Menschen würdig, daß er selbst die Wahrheit suche, das ihn weder Erfahrung noch Offenbarung leite. Wenn das einmal durchgreifend erkannt sein wird, dann haben die Offenbarungsreligionen abgewirtschaftet.“
Dann Steiner in Heidenheim, am12.6. 1919,
„Diese Dinge, die heute auch in einer anderen Form durch das Programm der «Dreigliederung des sozialen Organismus» verkündet werden, die sind heute das Christentum, die sind heute in äußerliche Formen gekleidete geistige Offenbarungen. Die sind das, was die Menschen brauchen, was einzig und allein die reale Grundlage und reale Möglichkeit bietet zum Umdenken und Umlernen, was der Menschheit so notwendig ist.“
Nun drei Selbstzitate:
I. Meine Zuneigung gilt Steiners „Frühwerk“. Selbiges wird, nahezu allgemein, als seine philoso-phische Epoche betrachtet. Steiners „Spätwerk“ eher als ein offenbarendes Mysteriengeschehen.
II. Das altgriechische Wort für Erzählung lautet: „Mythos“. Das christliche: „Evangelium“. Altgriech-isch: euangelion. „Gute Nachricht“. Die Güte in Steiners philosophischem Wirken ist also ebenso eine mythische Tatsache, wie es das Spätwerk Steiners ist. Und, mythische Tatsachen sind Taten von künstlerisch impulsierten Menschen. Eben solchen Wesen im modernen Leben, in denen, dem Wesen des Lebens gemäß, idealische Bezüge für eine andere Ordnung auftreten. So einer Ordnung, die sich in ihren Kräftekonstellationen in der wahren Natur des Lebens, eben in Selbstgeburt und so weiterhin in Selbstoffenbarung, darleben will.
III. So Steiner sich philosophisch betätigte, tat er das in der Art und Weise des künstlerischen Wollens. Von diesem Wollen war er in dem Maße durchdrungen, dass er statuierte: Alles muss künstlerisch werden. Werden! So ein Alles wurde Steiner „seine“ Anthroposophie.
Und abschließend Goethe:
„Wem die Natur ihr offenbares Geheimnis zu enthüllen anfängt, der empfindet eine unwiderstehliche Sehnsucht nach ihrer würdigsten Auslegerin, der Kunst.“ (Maximen und Reflexionen)

Michaela - Donnerstag, 19. März 2015 um 10:14:00 MEZ
Weil Sie es sind, lieber Herr Niederhausen, lasse ich Arbeit, die nach mir ruft, liegen - und will eine Frage , die Sie aufwerfen, beantworten. Danach ist dann Ende Gelände wegen viel Arbeit bis Mitte April. "Wie liegt Ihnen der (Steiner ist gemeint) , der von Esoterik und Ernst spricht ?"
Und : " Wie ist es bei den Anderen hier im Blog ?"
Andere können ja für sich selbst sprechen. Sie , Herr Niederhausen, und ich haben vor einiger Zeit mal uns Emails geschrieben. Sie wissen doch ganz genau, dass - wenn Sie Fragen aufwarfen - ich mich diesen Fragen gestellt habe. Wenn Sie direkt eine Frage stellten, habe ich - so gut mir eben möglich war - geantwortet. Und auch Sie haben - wenn ich Fragen stellte - geantwortet.
Antwort : Mir liegt der Steiner, der von Esoterik und Ernst spricht, so sehr am Herzen, dass ich seit 1993 Alkohol absolut meide, um seine Übungen auf deren Wirksamkeit hin überprüfen zu können.
Mir liegt er so sehr am Herzen, dass ich hinterfrage, was Steiner denn gemeint haben könnte, als er 1924 äusserte, ein guter Mensch könne vom Schwarzmagier etwas lernen.
Der Sinn meiner vorherigen Frage an Sie betreffs dieser Aussage geht mir jetzt erst auf. Sinn ist der, dass sichtbar wird, wie selektiv SIE selber Steiner lesen WOLLEN.
DER Steiner, der DIESE Dinge thematisiert scheint Ihnen nicht in Ihr Steiner - BILD zu passen.
Meine Frage ist echt, Herr Niederhausen. Oder meinen Sie etwa, ich sei hochmütig und würde "nur so tun, als sei das für mich eine Frage ? Die ich - besserwisserisch - mir selbst längst beantwortet hätte ? Ich stelle mich dem, was Steiner da äusserte , in einer Fragestimmung.
Sie kennen sogar meinen wunden Punkt. Es steht Ihnen ja frei, mich mit Spott hier zu übergiessen, das halte ich aus. Wenn `s nur der Wahrheitsfindung dient, beleuchten Sie mich öffentlich mit ganz speziell gefärbtem Licht.
Angeblich verstehen Sie meine nun konkretisierte Frage nicht ? Wenn es den Anderen auch so geht, dann muss ich erkennen, daß mir offenbar nicht gelungen ist, die Frage so zu formulieren, daß sie verständlich rüberkommt.
Dann verzeihen Sie bitte, daß ich Sie einen "Feigling" nannte.
So, und nun Tschüß an alle, muss arbeiten.

Stephan Birkholz - Donnerstag, 19. März 2015 um 10:07:00 MEZ
Lieber Herr Niederhausen,
Ihnen als Lebensberater/Therapeut müsste doch eigentlich klar sein, dass Sie hier NICHTS ANDERES als Ihren ureigegnen Kampf gegen sich selbst ausbreiten...

matthijs - Donnerstag, 19. März 2015 um 10:40:00 MEZ
Lieber Stephan VORSICHT: Lebensberater/Therapeuten sind trainiert darauf, die Blick nach AUSSEN zu richten auf der Mensch< die, wie Rudolf Steiner sagt, wo irgend in einer Ecke ein bestimmter Abnormität tragt!
Jeder von uns trägt in einer Ecke ein bestimmter Abnormalität, in Holland gab ein Kampagne von Stiftung Pandorra Je getroffen ein normaler Mensch? Und hat es gefallen?gedruckt auf ein Spiegelposter.
Näheres in der Heil-Pedagogischer Kurs.

M.Butty - Donnerstag, 19. März 2015 um 11:02:00 MEZ
Ich kann mich der allgemeinen "Strömung" hier nur anschließen, Herr Niederhausen. Sie tapezieren hier die Fläche des Blogs mit einer so beruhigenden Rede, die so seriös daherkommt, daß sie an den tiefen Respekt appelliert, den ich vor "dem Menschen in seiner tiefsten Gestalt" habe, und ich mich neigen möchte, um Ihnen Ehre zu erweisen. Was bin ich in meinem Leben schon so vielfältig ausgenutzt worden, und rhetorisch manipuliert! So, und nicht aus Büchern etwa, lernte ich! Ich lernte Menschen zu verstehn, und nicht Bücher. Wer das aber möchte, der darf sich nicht selbst betrügen, und muß sich eingestehn, daß es nicht damit getan ist, ein Menschen-Verachter und ein Menschen-Freund zu sein, zu werden. Es ist einerseits das Leben ein Kampf um Überleben in Notgemeinschaft und Selbstbehauptung. Aber, und das verbindet uns mehr als Ihnen vielleicht lieb ist: Es ist ein Kampf um die Frage, was Liebe ist! Eine Frage, die jeden irgendwann zu irgendeiner "Spiritualität" treibt, und da lernen viele auch Herrn Steiner kennen. Neulich hab ich gehört, daß das "Dummchen" Marilyn Monroe auch Steiner las. Ich hab es fast geahnt, warum, weiß ich nicht. Mich wundert nicht, daß die unterschiedlichsten Menschen zu diesen Dingen finden, und das in ihr eigenes Ding dann auch transferieren. Jeder, der, salopp gesagt, "Nicht-Anthroposoph" ist, nicht das Umfeld hat, der soweit kommt, Steiner zu lesen, ist fähig, da etwas zu transferieren, was der "korrekte Anthroposoph" womöglich gar nicht mehr kann, weil er im Ghetto lebt, wenn es blöd kommt: Vom Anthro-Arzt bis zur Demeter-Gärtnerei und DM und Vollkornbackstube und Hess-Natur-Mode.. Herr Niederhausen, sie reden lang und voller Salbung, aber sie sagen nichts darin, außer, daß sie mit Klassee-Handschuhen angefaßt werden möchten. Weil Sie so fein und so kulturell seien. Wenn ich 20 wäre, wäre ich irritiert, und würde "in mich gehn", zur Selbst-Überprüfung, und das tue ich auch jetzt, mit 51. Aber ich prüfe auch Sie. Und da sind viel leere Worte, und eine Forderung, nicht verletzt zu werden. Ansonsten, "Strömung" dieses Blogs... sie sind da fanatisch. Anthroposophie ist eine "Froh-Lehre" auch, etwas, was motivieren soll, was dem Menschen die Freude am Leben, und auch die (oha!) Lust an seiner Jugend, wenn er noch jung ist, vermitteln möchte, vertiefen möchte.. Anthroposophie, wie Sie Sie vermitteln, ist ein wenig eine "Droh-Lehre", etwas, was frustriert und unzufrieden macht, so permanent, daß es ungesund wird. Warum? Wie ich es begründe? Das sag ich Ihnen nicht, finden Sie es heraus! Denn es wurde Ihnen bereits von vielen Stimmen zugeraunt, die das besser zu sagen wissen, wie meine Wenigkeit! Alles erdenklich Liebe wünscht mischa butty

Rainer Herzog - Donnerstag, 19. März 2015 um 11:35:00 MEZ
"oder gibt es vielleicht auch noch die Frage, wie Rudolf Steiner selbst die Anthroposophie eigentlich gemeint hat?"
Das lässt sich denn wirklich nur mit GA-Bücherwissen beantworten, dann kreist man immer nur um die Anthroposophie des wilhelminischen Zeitalters. Man muss beispielsweise der Info3 Abteilung ja nicht in allem zustimmen, aber bei denen (und auch, wenn auch in ganz anderer Form bei den Flensburger Heften oder bei J.Saether und vielen anderen) geht es primär um die Anthroposophie in der Gegenwart (interessiert mich persönlich mehr, ähnlich, wie mich der Christus in der Gegenwart mehr interessiert, als der Christus vor 2000 Jahren).

Burghard Schildt - Donnerstag, 19. März 2015 um 13:24:00 MEZ
C. Clement : „Frage an die Runde: Trifft diese Charakterisierung den Kern des Werkes?“
Wie man so ein Werk der akademischen Welt vorlegt, das hat mich nicht zu beschäftigen. Das sollen diejenigen beantworten, die die Kriterien besagter Welt hinlänglich genug kennen.
Dennoch, dessen bin ich mir gewiss: Der Kern des Werkes findet sich jeweilig in dessen Früchten. Also in der Fruchtbarkeit des Werkes.
Fruchten kann so ein Werk allein in einem jeweiligen Leser. Darauf weist Steiner im Werk hin. Mit dem Hinweis, dass das Buch ein Lesebuch ist. Eben eines, anhand dessen man Lesen lernen kann.
Der Kern des Werkes ist mithin eine Fähigkeit . Eben diejenige, im Buch des Lebens, wiederum anfänglich, anders lesen zu können.


Holger Niederhausen - Donnerstag, 19. März 2015 um 13:41:00 MEZ

Schön ... die Reaktionen sind so verschieden wie die Menschen...

Rainer freut sich an der Buntheit von Gronbach bis Judith von Halle und möchte nicht zu Steiners „wilhelminischer“ Anthroposophie zurück.
Matthijs verstehe ich leider nicht immer wirklich, aber er springt Stephan bei, der erneut meine Persönlichkeit und mein Handeln interpretiert.
Ton bringt zwei Hinweise zur alten und neuen Offenbarung übersinnlicher Erkenntnisse.
Burghard weist auf das Wahrheitsstreben, auf die Dreigliederung als geistige Offenbarung und Christentum heute, und auf Anthroposophie als Kunst hin.
Michaela beschreibt ihren eigenen Ernst und fragt noch einmal nach der Stelle mit dem Schwarzmagier.
Mischa weist auf die Liebe und die Freude hin und spricht von vielen leeren Worten meinerseits.

Was soll man da nun tun?

Rainer würde ich gerne erleben lassen, wie modern Steiners Anthroposophie ist, ohne „modernisiert“ werden zu müssen – siehe die Hinweise von Burghard.
Matthijs und Stephan würde ich gerne fragen, warum es immer wieder um meine angebliche Persönlichkeit gehen muss.
Michaela würde ich bitten, nicht sofort von „Ausblenden“ zu sprechen, wenn ich ihre Frage, deren Zusammenhang ich nach wir vor nicht erkennen kann, ebensowenig zu beantworten vermag wie sie selbst.
Mischa danke ich für die Hinweise auf die Liebe und die Freude, die für immer die Essenz der realen Christus-Strömung sein werden, und bitte ihn nur, dies auch mit Traurigkeit und Ernst zusammendenken zu können. Für das, was jemand als leere Worte wahrnimmt, kann ich nichts. Von mir aus sind sie nicht leer...

Ich sehe, dass ich von keinem hier verstanden werde. Das ist nicht schlimm, ich habe es von diesen sieben, acht Menschen auch nicht erwartet. Es gibt viele Menschen, die nicht verstehen, was auf diesem Blog stattfindet. Gehe jeder seinen Weg weiter, ab und zu aufwachend am anderen Menschen und auch an dem, was er bei Rudolf Steiner findet. Mehr kann man nur erwarten, wenn Ernst, Geduld und Liebe zusammenfinden.

Burghard Schildt - Donnerstag, 19. März 2015 um 14:12:00 MEZ
Lieber Holger,
in deinem obigen Beitrag, darinnen erwähnst Du mich namentlich. Zudem schreibst Du: " Ich sehe, dass ich von keinem hier verstanden werde."
Dazu meinerseits: Meiner Lebensart sind verschiedenste anthroposophische Gesinnungen innewohnend. Eine davon ist die Anerkennung der Tatsache: Dieser tread öffnet sich für die öffentliche Leserschaft anhand dieser, von C.C. aufgeworfenen Frage: "Trifft diese Charakterisierung den Kern des Werkes?"
Die Frage von C.C. ist meinerseits beantwortet. Ergänzend kann ich sagen: Das ich es nicht als meine Angelegenheit erachte, mich mit Belangen der akademischen Welt zu beschäftigen, das bedeutet nicht, dass ich, mich denkend, jenseits dessen bewege, das Grundlage jeglicher wissenschaftlichen Tätigkeit zu sein hat.
Und, da ich nun einmal dabei bin: So ein Jenseits sehe ich in der Wahl des Wortes "Kern" bei C.C.
Daher rührt mein Beitrag vom 19.3. / 13.24°°

manroe - Donnerstag, 19. März 2015 um 14:00:00 MEZ
Doch, Holger, von mir wirst Du verstanden, ziemlich tief sogar, aber das darf man und speziell ich hier ja nicht mehr äussern, weil aktuell eine grosse Säuberung ansteht und ich ihr bereits zum Opfer gefallen bin. Ich erlebe den "Verstand" wie er hier fast ausschliesslich waltet, irgendwie wie auf Grund gelaufen, den man nun fälschlicherweise als Basis erlebt: Das ist das Drama...


Holger Niederhausen - Donnerstag, 19. März 2015 um 14:34:00 MEZ

Lieber Burghard, ja, Du hast den Kern des Werkes auf wunderbare Weise umschrieben.

Und lieber Manroe, Dir von Herzen Dank, dass Du auch da bist.

Stephan Birkholz - Donnerstag, 19. März 2015 um 15:11:00 MEZ
Lieber Herr Niederhausen!
Erstens interpretiere ich Ihr Handeln erst, seit Sie damit begonnen habe, meine Kommentare auf Ihrer Internetseite zu interpretieren - respektive vollkommen an ihnen vorbeizuinterpretieren (Thema verfehlt).
Zweitens ist es nicht so, dass Sie von niemandem hier verstanden werden - sie werden lediglich nicht so verstanden, wie es Ihren Wunschvorstellungen entspricht (und das ist einfach etwas kindisch)...


Holger Niederhausen - Donnerstag, 19. März 2015 um 15:42:00 MEZ

Nun ja, Herr Birkholz, dann kann auch ich nur sagen: Thema verfehlt.

Oder sollte ich lieber sagen: Wie schön – dann wird ja auch Rudolf Steiner von allen verstanden (nicht so, wie er es wollte, aber diese Wunschvorstellung wäre dann ja wohl ebenfalls kindisch)?

Stephan Birkholz - Donnerstag, 19. März 2015 um 17:06:00 MEZ
Ich und Der Steiner sind eins
Holger 10, Vers 30
Der archetypische Wahn anthroposophischer Gurus:
Wer Steiner verstehen will, muss zuerst mich verstehen(und natürlich auch verehrungsvoll anbeten)...


Holger Niederhausen - Donnerstag, 19. März 2015 um 17:32:00 MEZ

Herr Birkholz, wieder Thema verfehlt. Auch das wollte ich mitnichten sagen. Aber daran werde ich mich gewöhnen müssen.

„Ich verstehe, was ich will“ (Birkholz 1,1). Und: „Ich interpretiere nur den, der seinen ureigenen Kampf gegen sich selbst kämpft“ (Birkholz 1,2). Wie schön, dass Sie sich dabei sogar noch auf ein kollektives „Wir“ berufen können. Das macht die Sache immer sehr bequem.

Da es hier offenbar wirklich nur um eine Endlosschleife des „Niederhausen-Deutens“ geht, machen Sie lieber allein weiter und gehen wieder zu anderen Deutungen über. So interessant bin ich nun auch nicht. (Liege gerade lachend auf dem Teppich – soll ich mich jetzt wirklich noch hin und her rollen, Michaela? Kommen Sie selbst eigentlich auch nochmal auf die Problematik um die SKA zurück, oder fühlen Sie sich inzwischen bei den Egoisten so pudelwohl, dass Sie ganz vergessen haben, mit welchem Gedanken Sie kamen?).

Viel Freude im eigenen lieblosen Saft, aus dem ja erfolgreich offenbar schon ganz andere Menschen herausgedrängt wurden (manroe – Dir nochmals vielen Dank für die kurze Reaktion).

Stephan Birkholz - Donnerstag, 19. März 2015 um 18:19:00 MEZ
Lieber Herr Niederhausen,
zur Erinnerung:
Diesen Beitrag habe ich auf Ihrer Internetseite (die wie Christian Clement schon sagte, eher wohlerwogene Aussagen im Gegensatz zu spontanen Blog-Äußerungen enthält):
S. B.[Stephan Birkholz] taucht mit einer allgemeinen Lebensweisheit alles in den süßen Trank allgemeiner Einigkeit. Eine gemeinsame Nabelschau seichter Blogger, die sich alle wunderbar verstehen und sicher noch Jahrzehnte viel Spaß miteinander haben können. Demonstrative Geistlosigkeit...
//
Nicht, dass mich das im Geringsten stören würde, aber Sie sollten mir schon zugestehen, dass ich zu einer deutlich anderen (geradezu diametralen) Einschätzung darüber komme, wo man den von Ihnen eingeführten Begriff Alltags-Pathologien ansiedeln könnte.

Michael Eggert - Donnerstag, 19. März 2015 um 18:42:00 MEZ
Herr Niederhausen, Sie träumen: "Da es hier offenbar wirklich nur um eine Endlosschleife des „Niederhausen-Deutens“ geht". Geht es nicht. Sie brauchen nur auf das Thema dieses Threads zu schauen. Es steht oben. Sie sind nicht das Thema und interessieren mich auch nicht im mindesten. Es ist nur Ihr Narzissmus, der es Ihnen erlaubt, das Thema ausschließlich auf sich zu beziehen. Ich denke, wir haben Ihren Standpunkt (sofern man davon überhaupt sprechen kann) ausreichend verstanden.


Holger Niederhausen - Donnerstag, 19. März 2015 um 19:41:00 MEZ

Irrtum, Herr Eggert, es war Ihr Pol-Pot-Gerede und alles, was danach kam, was mich dazu brachte, überhaupt einmal hier in Erscheinung zu treten, um das Thema von der Art Ihrer Bemerkungen weg wieder auf eine sachliche Ebene zu bringen – aber auf dieser wurde der Thread seitdem fast nicht mehr genutzt.

Die Fragen, die ich aufwarf, haben durchaus sehr mit dem Thema zu tun: „Wie kann Rudolf Steiners Theosophie...?“ – Die Frage von Denken/Offenbarung gehört hier herein, die Antwort von Burghard Schildt gehört auch unmittelbar hier herein. Eine interessante Frage wäre zum Beispiel: Kann die „Theosophie“, wenn sie im üblich-wissenschaftlichen Sinne „kritisch“ verstanden wird oder werden soll, überhaupt zu einer Fähigkeit führen und werden?

Aber das können Sie unter sich ausmachen. Wenn ich nicht Thema bin, dann erwähnen Sie mich auch nicht weiter. Danke.

Michaela - Donnerstag, 19. März 2015 um 20:25:00 MEZ
"Wie kann Rudolf Steiners heute kritisch verstanden werden ?"
Möglicherweise, indem unter dem Begriff "kritisch" gemeint ist : " Freiheit des Geistes im Sinne von wirklicher Vorurteilslosigkeit gegenüber dem Inhalt, Geistigkeit, die gewissenhaft prüft, ob da in Wahrheit ein unüberbrückbarer Abgrund zwischen Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft ist."
[...]
Herr Niederhausen, Sie fragen : " - soll ich mich jetzt wirklich noch hin und her rollen, Michaela ?"
Anderen zu sagen, was sie "sollen" ist nun gar nicht meine Baustelle.
Da lobe ich mal die Kirchen, weil bei der Trauung zumindest noch der Geistliche nach dem freien Willen fragt : Willst du ...? Sehen Sie `doch mal so herum : Gefragt wird dort nach dem Willen zum Freien, was Hochzeithalten auch bedeutet. Wenn da ein Bräutigam antworten würde: Ja ich soll !
würde die Braut vielleicht mit dem Geistlichen durchbrennen, oder ?
Die Frage nach dem Lernen vom +Schwarzmagier+ konkreter : Steiner meinte damit doch NICHT, dass wir von dem lernen könnten, Tiere zu quälen und dabei Lust zu empfinden oder sonstnochwas für Scheußlichkeiten. WAS DENN DANN ?
Nun leugnen Sie nicht, das habe mit Esoterik nichts zu schaffen.

Rainer Herzog - Donnerstag, 19. März 2015 um 21:02:00 MEZ
"Rainer würde ich gerne erleben lassen, wie modern Steiners Anthroposophie ist, ohne „modernisiert“ werden zu müssen"
Danke, das klingt ja erst einmal sehr nett. Heisst das dann aber konkret, dass Sie mich abholen und wir besuchen einen anthroposophischen Vortrag oder Zweigabend? ("Ihre" Mieke Moosmuller kommt übrigends demnächst nach Hamburg, vielleicht können wir da hin).
Oder ein Besuch einer Eurhythmiedarbietung (Dürfte ich dann lachen in Ihrer Gegenwart oder sollte ich versuchen, ernst und würdevoll, "dem Geist der Anthroposophie angemessen", zu gucken...?)


Holger Niederhausen - Donnerstag, 19. März 2015 um 22:46:00 MEZ

Lieber Herr Herzog, Sie haben es schon ganz richtig im Gespür... Aber nehmen Sie den Ernst erst einmal für die „Theosophie“, denn das ist ja hier das Thema des Threads, und sagen Sie der Bloggemeinde einmal, was Sie daran kritisch sehen bzw. was als wilhelminische Erblast entsorgt gehört. Für die Frage, wie modern Rudolf Steiners Anthroposophie ist, müssen Sie auch nicht mich als Begleitung haben, ich bin sicher, dass Ihnen hierzu auch Andere etwas sagen können, die JvH und Gronbach nicht unbedingt als anti-wilhelminische Modernisierung betrachten.

Ansonsten wünsche ich Ihnen bei einer Eurythmieaufführung Ihrer Wahl viel Freude. Es gab auch schon zu Steiners Zeiten Humoresken und Grotesken. Da dürfen Sie dann auch gerne lachen. Bei anderen Aufführungen sollten Sie sich, wenn Sie einen Lachzwang verspüren, zunächst fragen, woher dieser kommt. Entweder die Aufführung ist wirklich schlecht, oder etwas in Ihnen will unbedingt spotten. Vielleicht lachen Sie dann auch einmal über dieses Etwas.

M.Butty - Donnerstag, 19. März 2015 um 23:06:00 MEZ
Neulich gab das egostisch luziferischgnostische Eurythmie-Ohsambel eine kleine Aufführung zuhaus bei Niederhausens mitten in Anthroposophisticania... Thema "I got ..life!"
www.youtube.com/watch

Christian Clement - Freitag, 20. März 2015 um 00:32:00 MEZ
Vielleicht doch noch mal ein Versuch, zur ursprünglichen Frage dieses Threads zurückzukehren: "Wie kann die Theosophie heute kritisch verstanden werden?"
Kritisch verstehen heisst ja, unter anderem, zu einem Verständnis kommen, ohne irgend etwas vorauszusetzen, was sich nicht im Text selbst unmittelbar nachweisen lässt. Also eine Deutung vom Text aus, ohne jedes Hellsehen, ohne Hinschielen auf die GA und ohne naive Akzeptanz von Steiners Selbstdeutung. Oder noch anders: ein Verständnis, zu dem jeder, und nicht nur ein Anthroposoph kommen kann.
Mein Angebot lautete (in der nunmehr offiziellen Fassung ):
"[Die Theosophie] dokumentiert Steiners intensives Eintauchen in die theosophische Gedankenwelt Annie Besants und Charles Leadbeaters um die Jahrhundertwende und seinen Versuch einer Harmonisierung derselben mit seiner eigenen, stark vom deutschen Idealismus sowie von der Entwicklungslehre Ernst Haeckels geprägten ›Philosophie der Freiheit‹ von 1894."
Weniger formal gesagt: Kann man die "Theosophie" verstehen als eine Art Rekapitulation des Menschenbildes der PdF, aber jetzt in den Denkformen Besants (und natürlich erweitert um das Konzept von Reinkarnation und Karma, das 1894 noch nicht da war, sowie um den Schulungsweg).
Oder, andersrum formuliert, ist Steiners "Theosophie" eine Repakitulation von Besants Theosophie, jetzt aber neu gedeutet, philosophisch-genetisch neu entwickelt und vertieft aus der Perspektive der "Philosophie der Freiheit"? Also eine Phänomenologie des Menschenwesens mittels des Bildes von den "Wesensgliedern" (statt, wie bei Besant, eine naiv-realistische und zudem bloße mechanische Auflistung von Wesensgliedern).
In beiden Fällen wäre die Schrift zu deuten als Versuch Steiners, den gedanklichen Inhalt seiner PdF an die Theosophenschaft zu vermitteln, in einer ihr verständlichen Sprache und mit dem ihr vertrauten Vokabular und Metaphernarsenal.
Das alles natürlich mit einigen neuen Zutaten, wie schon gesagt. Diese Zutaten sind freilich 1904 noch 100% Besant (ist beim Schulungsweg unfraglich, beim Karma zunächst Hypothese, die noch am Text geprüft werden muss), erst in den Folgeauflagen entwickelt Steiner sein eigenes Konzept von Reinkarnation und Karma. Das Schulungskapitel hingegen verbleibt im Wesentlichen auf dem epigonalen Stand von 1904; Steiner hatte ja mittlerweile in "Wie erlangt man" und "Geheimwissenschaft" bereits viel substantiellere Darstellungen vorgelegt.
Das wäre, in nuce, die These für meine Einleitung zu SKA 6. Gibt es Einwände?

Stephan Birkholz - Freitag, 20. März 2015 um 06:45:00 MEZ
'Kritisch verstehen heisst ja, unter anderem, zu einem Verständnis kommen, ohne irgend etwas vorauszusetzen, was sich nicht im Text selbst unmittelbar nachweisen lässt. Also eine Deutung vom Text aus, ohne jedes Hellsehen, ohne Hinschielen auf die GA und ohne naive Akzeptanz von Steiners Selbstdeutung. Oder noch anders: ein Verständnis, zu dem jeder, und nicht nur ein Anthroposoph kommen kann.'
    //
Das ist eine sehr schöne Formulierung (Zusammenfassung), die man einfach verstehen kann.
    //
Ob Harmonisierung pasend ist, weiss ich nicht - denn es gibt ja auch die Harmonisierung um jeden Preis indem man Kompromisse eingeht und fünf gerade sein lässt.
    //
'(statt, wie bei Besant, eine naiv-realistische und zudem bloße mechanische Auflistung von Wesensgliedern)'
Nur zum Verständnis: Würden Sie einen Anatomieatlas (oder eine Landkarte) auch als naiv-realistisch bezeichnen?

Christian Clement - Freitag, 20. März 2015 um 07:34:00 MEZ
Lieber Stephan, ich meine das so. Besant setzt uns die Wesensglieder einfach vor die Nase, wie Oberlehrer Putlich in der Feuerzangenbowle: "Wat ham wa heute? Ach ja, den Menschen. Also: Wat isn Mensch? Nu, der Mensch besteht aus: Physischem Leib, Astralleib, usw. usw" Und dann erklärt sie, was das ist - als ob Astralleiber und Geistselbste wie Tische und Stühle einfach so vorhanden wären. Man kanns glauben oder nicht glauben.
Steiner geht von der Beschreibung konkreter seelischer und geistiger Phänomene aus, bis der Leser eine innere Vorstellung davon hat, und klebt erst am Ende das Prädikat "Wesensglied" drauf: also er beschreibt das Gefühls- und Wunschleben und schließt dann: in der Theosophie nennt man diese Erlebnissphäre den "Astralleib". Oder er beschreibt das Erlebnis des reinen Denkens und sagt dann am Ende: "In der Geisteswissenschaft kann man diese Erlebnissphäre die "Bewusstseinsseele" nennen."
Es werden also zuerst innere Erlebnisse geschildert, und das am Ende draufgeklebte "Wesensglied" ist nur die Etikette, die es zum einen anschaulich und memorierbar macht und dem Leser ein Wort an die Hand gibt, zugleich aber die Gefahr mit sich bringt, dass der "naive Realist" jetzt das Bild für die Sache, das Erlebbare für ein Vorhandenes, das "Wesensglied" für ein Ding in Raum und Zeit hält, wie andere "Glieder" - z B. ein Fingerglied oder ein Kettenglied (nicht, was du jetzt gedacht hast ...).
Und, ja: wer einen Atlas anschaut und meint, er würde jetzt Amerika sehen, der ist ein naiver Realist; genau wie jener, der vor seinem Anatomiebuch sitzt und glaubt, er würde einen menschlichen Körper sehen. Beide sehen nur Bilder der Wirklichkeit.
Genau so kriegt der Leser der Theosophie in den Wesensgliedern Bilder vorgesetzt für eine Wirklichkeit, die aber (anders als Amerika) prinzipiell nicht gesehen oder angefasst, sondern nur erlebt werden kann. Das Reden vom "Sehen" des Astralleibs beim Hellsehen ist ja auch wieder nur ein Bild - für ein Erleben, das mit der das Sehen begleitenden Empfindung verglichen werden kann.
Muss man sich immer wieder klar machen. Auch Doktor Steiner hat, nach eigenem Bekunden, nie im Leben einen Astralleib oder einen Engel "gesehen"!
Also, in einem Wort. Durch die Optik der Steinerschen "Theosophie" kann auch der kritischste Denker sich ersthaft mit etwas auseinandersetzen, was er bei Besant als rein spekulative Metaphysik bzw. als ein Reden vom Weihnachtsmann zurückweisen müsste.

Michael Eggert - Freitag, 20. März 2015 um 08:51:00 MEZ
Das würde die hier in diesem Thread vorgelegte Vorstellung der naiven Realisten unter den thesosophischen Anthroposophen widerlegen, es gäbe eine strikte Trennung zwischen dem "philosophischen" und dem "offenbarenden" Steiner. Das theosophische Elemente wäre eine produktiv weiter gearbeitete Lesart Steiners, die theosophische Vorstellungswelt von innen auf- und umgestaltend. Dieser Umgestaltung, Adaption und Uminterpretation Schritt für Schritt in einer textkritischen Betrachtung beizuwohnen, ist schon sehr interessant- und für die Arbeitsweise Steiners essentiell.

Rainer Herzog - Freitag, 20. März 2015 um 07:52:00 MEZ
"...etwas in Ihnen will unbedingt spotten..."
Lieber Herr Niederhausen,
ich habe vor knapp 2 Jahren auf dem Info 3 Blog einen Thread mit dem Thema "Der anthroposophische Spott" gepostet
forum.info3-magazin.de/threads/70-Der-anthroposophische-Spott
Ich bin mir dieser grundsätzlichen Problematik durchaus bewusst und sehe einige diesbezügliche Aspekte und Tendenzen in der "Szene" ebenfalls sehr kritisch. Allerdings gilt es m.E. auch hier - wie so oft - um einen gesunden Mittelweg, um eine Balance zwischen Ernsthaftigkeit, Ehrfurcht und Humor, Ironie.
Wenn letzteres nämlich nicht oder nur kaum vorhanden ist, wirkt ersteres häufig belehrend oder fanatisch.
Das ist ein wenig mein Eindruck, den ich, vermittelt durch Ihre Artikel, von Ihnen bekommen habe (und ich glaube, anderen auf dem Blog geht es ähnlich).
In der anthroposophischen Bewegung gibt es (in den Büchern, Artikeln, Vorträgen) eine Überfülle an "strengem, ernsten Erkenntnisstreben" - G.Kühlewind sagte zu dem Thema einmal "Anthroposophen sind Menschen, die sagen, Humor sei wichtig" (als ob man vielleicht wieder mal eine entsprechende Übung machen sollte...) Darum erlebe ich persönlich es als eine Bereicherung, wenn es auf manchen Blogs etwas weniger ehrfurchtsvoll und heilig zugeht.
Das Buch "Theosophie" ist m.E. keine "wilhelminische Erblast" - damit meinte ich vielmehr das bloße Zitieren von Steiner-Texten, das damit verbundene unkritische Insistieren auf "die Wahrheit" dieses Buches.


Holger Niederhausen - Freitag, 20. März 2015 um 08:59:00 MEZ

Lieber Herr Herzog, ich habe Ihren Beitrag von 2013 gelesen. Manroe hat auch damals eine notwendige Ergänzung gegeben.

Es gibt die Ebene der Verstandesseele und des Verstandes, sowie die der Bewusstseinsseele, die die Möglichkeit hat, das Denken rein zu erleben, ohne die sonst immer in diesem wirkenden, herabziehenden Kräfte, die Steiner die Widersachermächte nennt. Da Spott und auch Rechthaberei mit diesen beiden polaren Mächten zu tun haben, ist man immer dann, wenn man sich dem einen oder anderen überlässt, im mehr oder weniger verstandesmäßigen Denken.

Die Frage der Rechthaberei ist diffiziler als die des Spottes. Man kann in einer Sache für die Wahrheit eintreten, ohne dass es um Rechthaberei geht – „wahrgenommen“ wird es vom Anderen, der diese Wahrheit nicht erkennt, dann sehr wohl so. Aber um Rechthaberei rein und wahr erkennen zu können, braucht man bereits eine reine Wahrnehmung und ein reines Denken, reine Begriffe. Die haben wir nun einmal nicht – siehe oben. Wie gesagt, man könnte in den verschiedensten Fällen zu dem „Eindruck“ der Rechthaberei kommen – bei Steiner, bei Nietzsche, bei Luther. „Luther! Dieser Starrkopf! Hatte der irgendwann einmal Humor? Nein, ernst, starrköpfig, rechthaberisch...“ Das ist nur ein Beispiel.

Für die Wahrheit kommt es nicht darauf an, wieviele Menschen sie teilen. Das sage ich ganz allgemein, will damit aber zumindest so viel sagen, dass selbst ein Dutzend ähnlicher Urteile über einen Menschen noch nicht das Geringste über diesen aussagen müssen. Ein Blog, der bestimmte Menschen aus- oder abstößt, entwickelt auch ein ganz eigenes Klima, in dem es dann auch leichter wird, bestimmte Vorurteile als wahr zu empfinden, weil ja auch die Anderen ähnlich denken. All dies wäre seinerseits bedenkenswert. Und je mehr man die Philosophie der Freiheit aufnimmt, um so vorsichtiger – weil immer bewusster und eben auch reiner – kann man in dieser Richtung werden. Die Philosophie der Freiheit ist ein sehr gutes Heilmittel gegen den Spott, gegen vorschnelles Urteilen, gegen Rechthaberei, gegen überhaupt sehr Vieles.

Holger Niederhausen - Freitag, 20. März 2015 um 09:12:00 MEZ

Lieber Herr Eggert, obwohl Sie „hier in diesem Thread“ nicht mich, sondern nur Kees meinen können, weise ich auf folgendes Problem hin: Philosophie wird Anthroposophie. Was ist Ihrer Ansicht nach der Schritt von der bloßen Philosophie zur Wissenschaft der geistigen Welt? Was tut Steiner, was Philosophen nicht tun?

Rainer Herzog - Freitag, 20. März 2015 um 09:55:00 MEZ
"Man kann in einer Sache für die Wahrheit eintreten, ohne dass es um Rechthaberei geht"
Lieber Herr Niederhausen, das mag ein schmaler Grad sein, dieses "für die Wahrheit eintreten" versus "Rechthaberei" - allerdings muss man dann nicht unbedingt Luther oder Nietzsche bemühen (das suggeriert, dass Sie eine Nähe herstellen wollen) - mit ihrem (nennen wir es mal so) "Eintreten für die Wahrheit" rennen Sie allerdings eigentlich nur offene Türen ein: Es gibt ziemlich sicher zahlreiche Anthroposophen, die (im weitesten Sinne) ähnlich über Anthroposophie/Steiner denken wie Sie.
Nach meiner Beobachtung/Erfahrung ist es so, dass ein vehementes "Eintreten für die Wahrheit" ein nicht erkannter Versuch ist, den Schmerz über das Fehlen einer "geistigen, höheren Erfahrung" (von der man so viel gelesen hat und nach der man sich sehnt) zu kompensieren (so ähnlich habe ich es ja auch in dem Info3 Beitrag geschrieben).
Jemand, der konkret "Erkenntnisse der höheren Welten erlangt" hat, kann die Teilwahrheit und Berechtigung in den anderen Wegen und Haltungen erkennen und in Ruhe lassen.
Das Fehlen der geistigen Erfahrung äußert sich in dem einen mehr als Spott, in dem anderen als Rechthaberei, in einem anderen als Anhäufung von Bücherwissen. Es geht im Zentrum der Anthroposophie um konkrete, noch so anfängliche Erfahrungen, die man mit Hilfe von Steiners Anregungen und Anweisungen üben und erleben kann. Debatten über anthrop. Bücher und Wahrheiten sind dann bestenfalls, wenn überhaupt, "interessant" aber nicht existentiell.
"Aber um Rechthaberei rein und wahr erkennen zu können, braucht man bereits eine reine Wahrnehmung und ein reines Denken, reine Begriffe. Die haben wir nun einmal nicht" Nein, ich glaube, da reicht der gesunde Menschenverstand sowie die Fähigkeit, eigene Muster und Übertragungen erkennen zu können.


Holger Niederhausen - Freitag, 20. März 2015 um 14:38:00 MEZ

Lieber Herr Herzog. Ich wies ja darauf hin, dass heute jeder Mensch daran glaubt, dass er recht habe, und dass insofern jeder ein Besserwisser ist – bei jedem einzelnen Urteil wieder. Ist es nicht so? Ich weise auch nicht per se vehementer als andere Menschen auf dasjenige hin, was ich als wahr erlebe – ich verbinde es jedoch mit einem anderen Ernst, und das erleben Sie wiederum als Vehemenz mit dem sich anschließenden Urteil „Rechthaberei“. Schon hier müsste aber differenziert werden und zum Beispiel die Frage gestellt werden, ob Wahrheit und Ernst auf manchem Felde miteinander zu tun haben.

All diese Dinge müsste man sehr genau erlebend untersuchen und wie gesagt auch immer weiter nach einem möglichst reinen Wahrnehmen und Urteilen bzw. auch Nicht-Urteilen streben. Erst dann kommt man zu immer wahreren Begriffen für jeden individuellen Einzelfall. All dies gehört für mich ganz zentral zu jenen anfänglichen Erfahrungen, die mit der Anthroposophie unmittelbar zu tun haben.

Sie könnten Ihre Ausgangsthese auch einem wie folgt erweitern: Unerkannter Schmerz über ausbleibende innere Entwicklung führt zu Desillusionierung und abnehmendem Ernst bzw. wachsender Beliebigkeit. Ich halte dies für eine sehr fruchtbare These, die in der Lage wäre, die von Ihnen beschriebene These in ein neues Gleichgewicht zu bringen. Sicherlich kann der gesunde Menschenverstand in sehr vielen Fällen Rechthaberei erkennen, da stimme ich Ihnen uneingeschränkt zu. In manchen Fällen schießt er jedoch möglicherweise aus den angegebenen Gründen über das Ziel hinaus.

@ Thread-Thema:

Der gesunde Menschenverstand kann jedoch auch vieles von dem verstehen, was Rudolf Steiner sagt, schreibt und schildert. Wenn der gesunde Menschenverstand dies ernst nimmt, kann er an manchem nicht leicht vorübergehen. Da, wo er es tut, ist er nicht mehr ganz gesund bzw. will sozusagen willentlich mit den anderen (Widersacher-)Kräften verbunden bleiben. Das steht ihm frei, und doch kann der gesunde Menschenverstand erkennen, dass es so ist.

Ich berühre hier u.a. wieder das Thema des Threads: Kritische Annäherung an Rudolf Steiner.

Voraussetzungslosigkeit gibt es gar nicht. Und es war gerade Rudolf Steiner, der die vielen Voraussetzungen schilderte, mit denen die Menschenseele heute beladen ist. Im Grunde führt so ein Werk wie die Philosophie der Freiheit überhaupt erst zur Voraussetzungslosigkeit, nämlich zur Freiheit, weil sie, richtig verstanden, ein Schulungsbuch zur Läuterung der Seele (Wahrnehmen, Denken, Fühlen, Wollen) ist. Aus Sicht der Anthroposophie ist voraussetzungslose, kritische Wissenschaft also ein Unding, ein Unbegriff, eine Wunschvorstellung. Und steht nicht auch hinter der ganzen heute üblichen Wissenschaft ein Schmerz, eine Sehnsucht oder eine Angst? Auch hier kann man wieder Vieles bei Rudolf Steiner finden.

Voraussetzungslosigkeit ist so lange gegeben, bis die eigenen unerkannten Voraussetzungen anfangen bzw. bis man nicht mehr bereits ist, mit Steiner mitzugehen (so wie er es meinte, nicht wie man selbst es meint). Hier betreten wir nun ein sehr spannendes Feld. Der voraussetzungslos-kritische Wissenschaftler kann seine Voraussetzungslosigkeit natürlich immer behaupten, aber ob er sie wirklich hat, kann er nicht beweisen. Sobald einem bestimmte Thesen gefallen und andere Sichtweisen (zum Beispiel Steiners „Selbstdeutung“) einem nicht gefallen, sobald also irgendetwas von Sympathie und Antipathie mitspielt, und sei es unerkannt, ist die Voraussetzungslosigkeit ja bereits verlassen.

Stephan Birkholz - Freitag, 20. März 2015 um 19:41:00 MEZ
Lieber Herr Niederhausen,
man kann natürlich immer L & A die Schuld in die Schuhe schieben - L & A (oder eben die Widersacher) sind ja in anthroposophischem Kontext oft genug die Universalsündenböcke...
//
Ausgehend von der Redewendung Spott auf sich ziehen kann man sich aber auch rein Phänomenologisch aus der reinen ICH-Perspektive an das Thema heranmachen:
//
Welches Verhalten bei mir, welche Eigenschaften bei mir führen dazu, dass ich (so sicher wie das Amen in der Kirche) den Spott auf mich ziehe?
//
Rechthaberei (egal wieviel Recht man dabei hat) führt immer dann zu Spott, wenn man mit seiner Rechthaberrei niemandem weiterhilft oder andere damit sogar behindert - man könnte es auch inadäquates Rechthaben nennen.


Holger Niederhausen - Freitag, 20. März 2015 um 20:59:00 MEZ

Nein, Herr Birkholz – die reine Ich-Perspektive erreicht man nur ohne L & A [Luzifer und Ahriman]. Oder aber man kann aus der Ich-Perspektive in Anlehnung an den Volksmund auch sagen: Wer spottet hats nötig.

Die Sicherheit „wie das Amen in der Kirche“ gibt es so nicht – nur bei Gattungsmenschen, von denen zwölf ein Dutzend machen. Andernfalls sind wir in einem ganz anderen Reich ... das man bereits verlässt, wenn man in dieser Weise verallgemeinert.