Parthenophilie

Vorwort zu diesem Band


Dieser Band versammelt Einblicke in Romane über echte Liebesbeziehungen zwischen einem Mann und einem Mädchen. Diese Romane wurden von mir geschrieben, ihnen wohnt also ein tiefes gemeinsames Element inne, das man sicherlich spüren wird – bei aller Verschiedenheit. Mich beschäftigt intensiv und immer wieder neu das Mysterium der Begegnung.

Dass dieses gemeinsame Element damit diesen ganzen Band durchziehen wird, möge dazu beitragen, es bis in die Tiefe erlebbar werden zu lassen – denn es ist das zentrale, entscheidende und letztlich heilige Element für jede entstehende zarte Beziehung.

Je mehr das Wunder von Begegnung empfunden werden kann, desto mehr kommt die Seele auch in jene Sphäre hinein, wo sie empfinden kann, dass eine Begegnung auch von Schicksalskräften geführt sein könnte – von einer Weisheit und einer Liebe, die über den gewöhnlichen Verstand weit, weit hinausgeht. Dies sei hier nur angedeutet. Manches, was eine Realität ist, kann nur erlebt werden, wenn man es zunächst einmal überhaupt nur für möglich hält.

Je mehr eine heilige Wirklichkeit sich der unmittelbaren, sofortigen Wahrnehmung aber verbirgt, um so mehr Ruhe und ,Geschlossenheit’ ist notwendig, um allmählich etwas davon wahrnehmen zu können. Auch in diesem Sinne also möge sich die Zusammenstellung dieser Romane in einem eigenen Band als ,heilsam’ und folgerichtig erweisen. Andere Literatur, die in der Verschiedenheit ihrer Autoren ein sehr divergentes Mosaik bildet, findet sich in weiteren Bänden.►6,7

Wie auch immer man aber zur Frage von Schicksalsbegegnungen stehen mag – eines werden diese Romane zweifellos erlebbar machen können: Dass gerade die Begegnung zwischen Mann und Mädchen eine unglaublich zarte Qualität haben kann – und damit das genaue und absolute Gegenteil von dem, was man ihr üblicherweise nachsagt, weil man von einem einseitigen Dogma beherrscht ist und sich von ihm beherrschen lässt.

Begegnungen und Beziehungen zwischen Mann und Mädchen können eine Qualität haben, deren Behutsamkeit ihresgleichen sucht, weil die Seele im Normalfall dazu fast nicht fähig ist, auch nicht bereit ist und es dann sogar regelrecht vergisst und verlernt. So gesehen – und nicht nur so – sind Mädchen regelrechte Lehrerinnen dieser letztlich heiligen Qualität ... und sie rufen sie schlicht hervor. In jeder männlichen Seele, die mit Aufrichtigkeit liebt – oder dies wieder neu lernt. Bis in eine Tiefe hinein, die auch Frauen nicht mehr besitzen. Oder immer weniger.

Damit werden Beziehungen zwischen Mann und Mädchen regelrecht zu Oasen einer Liebe, die in unserer Welt immer seltener wird. Einer Qualität, die zu verschwinden droht – obwohl von ihr die gesamte Zukunft abhängt. Das aber ist etwas, dessen Wahrheit man nur empfinden lernen kann.