2018

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29.09.2018

Unmöglich, sagten sie

Holger Niederhausen: Unmöglich, sagten sie. Roman. Niederhausen Verlag, 2018. Paperback, 212 Seiten, 9,90 Euro. | Bestellen bei epubli oder Amazon.


Soeben erschienen:

Sie hielt ihn für einen Stalker, ihr Vater nannte ihn einen Pädophilen. Doch dann entdeckte sie nach und nach, was für ein Mensch er wirklich war und wie sehr er sie liebte. Und dann blieb nur noch eine Frage übrig...

Die Geschichte einer ganz außergewöhnlichen Liebe, erzählt von ihr, dem Mädchen.

Leseprobe


Ich hasse das Wort ,unmöglich’. Wenn etwas unmöglich ist, dann meine Eltern! Alle dürfen zu der Party am Samstag. Alle außer ich. Und nur, weil es ,Open End’ ist! Und weil ich erst fünfzehn bin. Weil ich ,noch nicht sechzehn bin’. Wie sie das betonen! Mit der Stimme! ,Du bist noch nicht sechzehn, Naemi. Ab nächstem Jahr gerne. Aber jetzt noch nicht.’

Unmöglich sind sie! Ihre Stimme! Als ob sie einem ... wieso wissen Eltern immer, was gut für einen ist? Sie wissen es doch überhaupt nicht! Wie können sie dann über einen entscheiden? Ich hasse das! Woher kommen diese Regeln? Es ist ein Wochenende. Man muss am nächsten Tag nicht wieder früh aufstehen. Wir sind fünfzehn. Die Party geht erst um neun los, und alle anderen Eltern haben es erlaubt! Ronnys Eltern sind sogar zu Hause. Was soll denn da passieren?

Weil man dann nachts wieder nach Hause muss? Und was soll da passieren? Sie hätten mich ja auch abholen können. Das machen auch viele Eltern. Aber meine nicht! Aus Prinzip. Dafür bin ich dann wieder zu alt! Und dann wieder: ,Nächstes Jahr bist du sechzehn. Da darfst du das alles. Da geht es ein Stück weit in deine Verantwortung über...’ Ein Stück weit! Wie sie das wieder betont haben! Ein Stückchen für Papa, ein Stückchen für Mama, ein Stückchen für Naemi. Wenn ich dann auf dem Nachhauseweg vergewaltigt werde, dann hat Naemi ein Stück mit Schuld daran gehabt – ist das dann so? Dass sich das so bequem aufteilt? Ab sechzehn? Und warum vorher nicht? Ich verstehe die Erwachsenen nicht. Sie machen alles am Alter fest. Und an festen Grenzen. ,Erst bist du fünfzehn, dann bist du sechzehn. Mit fünfzehn darfst du noch nichts, mit sechzehn darfst du dann alles.’ Warum? Und die Uhrzeiten! Minuten. ,So, und dann zeigt die Uhr zweiundzwanzig Uhr, und dann bist du zu Hause. Das ist nun mal die Grenze, Schätzchen, und dann ist die liebe, kleine Naemi zu Hause, weil das nun einmal so ist. Und weil du erst fünfzehn bist. Und weil wir das so sagen.’ Ich hasse das!

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