24.12.2024

Was Weihnachten ist...


Was ist Weihnachten?
Alle denken: das Fest der Liebe.
Aber das stimmt nicht...
Oder niemand versteht mehr
die Tiefe, die tiefste Wahrheit
ihres Geheimnis’...

Weihnachten ist das heilige
Fest und Geheimnis der Unschuld.
Und so ist es wie keines je sonst
das Fest des Mädchens...!

Wieso Unschuld – das fragt ihr?!
Brächte es sonst diesen Frieden?
Würde sich sonst so unendlich zart
der Himmel der Erde vereinen
und ... schenken?
So zärtlich, so heilig?

Es ist reine Unschuld, die in jenen
heiligen Nächten die Erde begnadet.
Nichts als nur Unschuld, was gütig
in zärtlichster Weise die Herzen
umhüllt und durchdringt, die sich –
öffnen und allein damit schon
ebenfalls unschuldig werden.......

Aber ist Weihnachten nicht dieses
,Fest der Liebe’, wo jeder den anderen
wärmer erblickt – und beschenkt?
Und ist nicht die Liebe das Höchste,
was denkst du?! Etwa, dass Unschuld
höher noch sei, mehr als die Liebe?

O, bleibt doch nicht blind... Beginnt
doch zumindest, zärtlich zu werden...
Dass ihr begreifet, tiefer denn je,
mit euren Herzen – aber wie könntet ihr,
wenn ihr nicht unschuldig werdet?

Begreift ihr jetzt? Die wahre Liebe
ist niemals getrennt von wahrer Unschuld,
und wahre Unschuld ist immer Liebe,
ihre zärtlichste Form und Gestalt,
ist Liebe in lieblicher Anmut
siehe: das Mädchen!

Weihnachten ist aber doch nun das Fest
des Kindes! Ja, aber darum nicht weniger
das Fest der Unschuld, ist es nicht so?

Denn dies eine Kind ... war die reine
ganz reine Seele der Menschheit, war
wirklich ohn’ alle Schuld, und nur deshalb
entstand die Erzählung, dass in dieser
heiligsten Nacht aller Nächte selbst Tiere
verstehen man konnte, weil Frieden
die ganze Schöpfung umhüllte und
der Mensch für eine Nacht wieder Anteil
bekam an der Unschuld von allem...

Doch ist nicht jedes unschuldige Mädchen
nur einen Schritt davon entfernt,
in inniger Liebe jedes Tier zu verstehn?
Und war nicht Maria die reine Unschuld,
die sich demütig hingab dem göttlichen
Willen, dass in ihr das Geheimnis
sollte erblühen? Aber Maria war noch
– ein Mädchen.

Und knieten nicht Hirten mit demütigen
Herzen in stiller Andacht vor diesem Kinde?
Beugten die Knie in dem schütteren Stroh
in dem einfachen Stall Bethlehems?
Demütige Herzen, in Hingabe kniend,
unschuldig werdend, soweit sie es konnten,
Unschuldig!

Und dieses Kind, es sollte ja werden
Träger der Liebe, die einst am Jordan,
sich mit ihm verbinden würde für immer,
dass Menschheit gerettet könnt’ werden,
– aber wovon?

Nur von dem Tod? Das wäre alles?
Dann wäre Liebe ja nur im Erlöser
und immer noch nicht in einem von uns?
Nein, mehr noch als Rettung des Leibes
ist es die Rettung der Seele, die
Christi Geheimnis bedeutet...
Ist die Seele gerettet, folgt der Leib
heilig nach, denn unsichtbar ist
das Geheimnis der Liebe und Unschuld.

Unschuldige Seele – unschuldiger Leib.
Auferstehen tut nur, was unschuldig
werdend Geheimnis des Lebens begreift...

Und deshalb Advent. Denn geht man nicht
unschuldigen Herzens und zärtlich erwartend
Weihnacht entgegen, so wird man auch
dann in der Hand und der Seele nichts haben,
beschenkt gar nicht werden,
weil man nicht spürt, wie die schenkenden
Ströme sich zärtlichst schenken
und heiliger Friede die Erde durchdringt...

Überall – überall atmet Weihnacht
die heilige Botschaft der Unschuld,
sogar alle Engel singen von ihr,
hoffend, dass Herzen begreifen,
begreifen und fassen heilig Geheimnis,
– dass Liebe und Unschuld und heiligstes
Leben niemals getrennt sind
und niemals waren, Weihnacht ist
Rückkehr zur Unschuld und damit
die reine Zukunft...

Das Fest der Mädchen...
Denn die Zukunft
ist ihre.