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Vorwort zu diesem Band
Dieser Band gibt eine Essenz der vorausgegangenen elf Bände – die insgesamt über fünftausend Seiten umfassen.
Es ist verständlich, dass kaum jemand ein so umfassendes Werk in seiner Gänze ,studieren’ kann. Es ist jedoch geschrieben und kann jederzeit zu Rate gezogen werden, ausgehend von welcher Fragestellung auch immer.
Möge es insgesamt, aber auch in diesem Band Verständnis entzünden für die Einzigartigkeit der Gestalt des Mädchens – und für die Liebe zum Mädchen.
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In diesem abschließenden Band findet sich also nur ein Extrakt. [1]
Er vermittelt etwas von der Geschichte des Patriarchats mit einem Durchgang durch die Jahrhunderte und einem darauffolgenden Fokus auf die USA und England sowie einem radikalen Ausblick (Band 1). Es folgt ein Eintauchen in das Mysterium des Männlich-Weiblichen und die Auffassungen darüber im Laufe der Geschichte, in moderne Erkenntnisse sowie in das Geheimnis der Anziehung und Liebe (Band 2). Ein umfassender Blick auf das Thema ,Sexualität’ schließt sich an (Band 3).
Nach diesen drei Grundlagen-Bänden gibt der nächste Band Einblicke in die Geschichte des Mädchens, die Psychologie des Mädchens und von Mädchen sowie das große Feld von Körper und Geschlecht, das Thema der Sexualisierung und die Situation von Mädchen heute (Band 4). Ein weiterer Band widmet sich bekannten Persönlichkeiten, in deren Biografien die Mädchenliebe eine wichtige Rolle spielte (Band 5). Es folgt eine große Reise durch die Literatur, durch Malerei, Fotografie, Film, Musik sowie Werbung und Kommerz mit dem Thema des Mädchens und seiner Anziehung (Band 6). Ein weiterer Band zu ,Mignons Spur’ ergänzt dies durch einen erweiterten Blick auf die Literatur des 19. Jahrhunderts von Storm bis Hauptmann und zeigt auf, wie sehr die Literaturwissenschaft inzwischen oft auf völligen Irrpfaden unterwegs ist (Band 7).
Ein umfassender Band widmet sich schließlich dem Strafrecht, den unglaublichen Exzessen dieses Strafrechts in den USA, der zunehmenden Verschärfung auch in Europa und der damit verbundenen Entmündigung auch der Mädchen sowie einem Blick auf die ,Kinderpornografie’, deren ursprünglicher Sinn längst einem Kampf gegen das Erotische überhaupt gewichen ist (Band 8). Ein Band, der die Ergebnisse vieler Studien zusammenführt, zeigt auf, was jeder gesunde Menschenverstand stets hätte wissen können – dass nämlich das Erleben eines Mädchens zum Beispiel nicht vom Alter des Partners abhängt, sondern nur davon, ob sie sich wohlfühlt. Es werden hier auch zahlreiche positive Erfahrungen referiert – und die Dogmen aufgezeigt, die das Tabu und die Entmündigung von Mädchen dennoch fortsetzen (Band 9).
Ein vorletzter Band gibt einen Eindruck meiner entsprechenden Romane, die gelingende Begegnungen schildern und erlebbar machen, wie die Beziehung zwischen Mann und Mädchen von einer Qualität der Zartheit geprägt sein kann, die geradezu urbildlich das Mysterium von Begegnung offenbart – und jene Qualität, die die Welt überhaupt retten kann (Band 10). Der letzte Band versucht dann, in aller Tiefe das Wesen des Mädchens erlebbar zu machen – jenes Wunder, das keineswegs das einzelne Mädchen wahrmachen muss, von dem aber doch etwas in allen Mädchen lebt. Indem aber in dessen Essenz eingetaucht wird, zeigt sich, dass gerade das Wesen des Mädchens etwas ist, was mit dem tiefsten Menschlichen zusammenhängt und ohne das diese Welt keinen Bestand haben wird (Band 11).
Man mag diesen letzten Satz als Übertreibung werten oder empfinden – doch wird man nicht mehr lange die Augen davor verschließen können. Sollte dann aber, fast wie durch ein Wunder, auch das Rettende wachsen – das wahrhaft Rettende –, so wird man es vor allem den Mädchen verdanken. Jenen Mädchen, die mit dem Wesen des Mädchens ernst machen. Und damit den übrigen Teil der Welt an das Wesentliche erinnern und den Beginn von etwas ganz Neuem einleiten werden.
Bis dahin aber ist es die größte Heuchelei, die Liebe eines Mannes zum Mädchen zu einem Tabu zu machen, während nur jeglicher Missbrauch ein vollkommen selbstverständliches Tabu sein sollte – und während die Welt geradezu sorglos Abgründen entgegengeht und jeden Tag Abgründe verwirklicht, die das Herz eines Mädchens restlos erschüttern, ohne dass hier irgendeiner von Missbrauch spricht. Man höre auf, die Liebe zwischen Mann und Mädchen zu tabuisieren – und erkenne, wie jede einzelne dieser Begegnungen, in denen die Liebe lebt, die Welt nur besser machen kann. Im Gegensatz zu allem, was sich lieblos darüber ergießt.
Fußnoten
[1] Zudem sind aufgrund des begrenzten Raumes und einer gefälligeren Lesbarkeit Quellenangaben weggelassen. Sie finden sich in größter Ausführlichkeit in den zugrunde liegenden Bänden.