2017
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Seelenkampf
Holger Niederhausen: Seelenkampf. Books on Demand, 2017. Paperback, 304 Seiten, 12,90 Euro. ISBN 978-3-7431-9092-4.
Soeben erschienen:
Als der 16-jährige Tizian sich auf den ersten Blick in ein Mädchen verliebt, führt ihn seine Sehnsucht in eine zwielichtige Situation, in der er einen schlimmen Vertrag unterschreibt. Er gerät mit dem Mädchen in eine andere Welt und hat nun sieben Tage Zeit, ihre Seele zu retten. Aber die Gegenmächte ruhen nicht – und sie wissen, wo sie angreifen müssen...
Leseprobe
„Hoffentlich haben wir Sie nicht beleidigt...“, begann das Mädchen nun zaghaft.
„Mich?“, sagte die Alte verwundert. „Nein, mich nicht. Ich frage mich nur, wie ihr eure Aufgabe erfüllen wollt, wenn ihr ... na ja, mich geht das ja nichts an...“
„Was meinen Sie?“, fragte Miriam. „Sprechen Sie doch bitte...“
„Den Herrscher des Landes wollt ihr warnen, ja?“, fragte die Alte spöttisch. „Stimmt das?“
„Ja“, sagte Miriam kleinlaut.
„Stimmt das?“, fragte sie strenger nun auch ihn.
„Ja“, sagte er. „Was soll das? Ist das ein Verhör?“
„Ist das ein Verhör?“, ahmte die Alte ihn nach.
Dann sah sie ihn wieder mit strengen Augen an und sagte:
„Jungchen, ich glaube, du weißt noch nicht, wo du hier bist!“
Unwillig und etwas kleinlaut zugleich fragte er:
„Wo bin ich denn hier?“
„Ja!“, erwiderte die Alte wiederum spöttisch. „Es wird wohl hohe Zeit, dass du dir darüber klar wirst.“
„Wo sind wir hier?“, fragte nun das Mädchen.
Mit plötzlich viel gütigerem Blick wandte sich die Alte ihr zu und erwiderte:
„Nun, Mädchen, ich denke doch, dass du das längst sehr gut weißt...“
„Wir sind im Reich der guten Mächte...“
„Ganz genau“, bestätigte die Alte.
Dann wandte sie ihren Blick finster wiederum ihm zu.
„Und das solltest du mittlerweile eigentlich auch wissen!“
„Der guten Mächte?“, sagte er. „Aber welche guten Mächte? Ich sehe hier keine!“
Die Alte brach in ein fast zahnloses Lachen aus.
„Er sieht keine! Rigor, hast du das gehört? Er sieht keine!“
Er verstand nicht, was daran so lustig sein sollte. Zögernd blickte er zu dem Mädchen. Sie schien es auch nicht wirklich zu verstehen. Dennoch schämte er sich vor ihr längst tief, weil die Alte ihn fortwährend heruntermachte. Aber er durfte sie nicht noch mehr provozieren. Ohne sie konnten sie nun einmal nichts tun...