06.02.2018

Von der Perversion der „Egoisten“

„An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“


Inhalt
„Die Botschaft hör ich wohl...“
Israels Mossad und die Pressefreiheit weltweit
Vom Platonismus
Der Höhepunkt der Perversion
Vom Wesen der „egoistischen“ Perversion
Vom Wesen des Mädchens
An ihren Früchten...


„Die Botschaft hör ich wohl...“

In seinem neuesten Post wendet sich Eggert wieder den Verschwörungstheoretikern und jenen zu, die ihnen hinterherlaufen. In mit Verachtung gleichsam um sich schlagender Manier blickt er auf jene herab, die nur eine neue Verschwörungstheorie brauchen, um ihrem Verkünder hinterherzulaufen und sich an möglichst viele Gleichgesinnte „anzuschmiegen“.

Inhaltlich ist an der Kritik an blinder Leichtgläubigkeit, die den Halb- und Unwahrheiten wie die Lemminge hinterherläuft und so erst deren Macht begründet, natürlich nichts einzuwenden. Sie ist vielmehr zu begrüßen. Ebenso wie die Einleitung, in der Eggert kurz versucht, das Wesen der Unbefangenheit und sein Wirken im Sozialen zu beschreiben.

Und doch gilt hier: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“. Während aber im „Faust“ die Engel, indem sie vom Leiden Jesu Christi singen, versuchen, Faust davon abzuhalten, seinem Leben mit Gift ein Ende zu setzen, setzt Eggert durch sein eigenes Tun der kurz zuvor verkündeten Botschaft selbst ein Ende. Wütend und mit Worten wütend schlägt er gleichsam auf alles ein, was sich bewegt:

Die toxische Kombination von postulierter Selbstlosigkeit und praktizierter intellektueller Kastration scheint ein intrinsisches anthroposophisches Credo zu sein, das die internen Diskussionen seit jeher und ohne sichtbare Änderung zumindest mitdiktiert. [...] Den gemeinsamen Nenner, in denen die Mitglieder der Gruppe sich gegenseitig anschmiegen können, findet man häufig in kitschigen und abstrusen spirituellen Aussagen oder Verschwörungstheorien. Da schmiegt sich der Gruppengeist wohlig aneinander und folgt einem Leittier ebenso unreflektiert wie der eigenen inneren Verfassung gegenüber.

Daneben geht es in den Kommentaren nach wie vor um Geopolitik und den bösen Putin. Die innenpolitischen Morde, die in Putins Interesse geschehen sein mögen, werden als Beweis für die eigene einseitige Sichtweise gesehen – dass aber etwa die Geheimdienste der USA oder Israels gleichsam völlig ungestört außenpolitische Morde begehen, interessiert nicht. Das alles ist dann offenbar nur „Selbstverteidigung auf hohem Niveau“. Dass ein Mord immer ein Mord bleibt, fällt hier gar nicht mehr auf. Dass dieses kaltblütige Vorgehen auch viele unschuldige Opfer fordert, interessiert nicht. Man ist auf dem einen Auge blind.

Die US-Regierung verkündet soeben ihre neue Nuklearstrategie mit der Planung „kleinerer“ Atomwaffen, mit denen ein Atomkrieg auf einmal begrenzt führbar sein soll – aber Putin ist der Böse. Immer, überall und generell. Wer auf einem Auge blind ist, braucht keine Verschwörungstheorie mehr.

Israels Mossad und die Pressefreiheit weltweit

Ich lese in der heutigen Printausgabe des „Tagesspiegel“ von dem Buch „Der Schattenkrieg“ [o] von Ronen Bergman, der mit eintausend Interviews die Geschichte des israelischen Geheimdienstes Mossad aufgearbeitet hat. Ich lese von 3.000 ermordeten Menschen. Davon, wie die israelischen Ministerpräsidenten noch größere Hardliner waren als ihr eigener Geheimdienst. Davon, wie sogar die USA Israel von einem Angriff auf den Iran zurückhalten mussten. Davon, wie 2015 sogar Ex-Mossad-Chef Dagan dazu aufrief, Netanjahu abzuwählen, und wie auch andere Ex-Geheimdienstler einen Kompromiss mit den Palästinensern und damit ein Ende des Hardlinertums forderten. Nichts von alledem spiegelt sich auf den Seiten der „Egoisten“ wieder.

Die Verschwörungstheorie der „Egoisten“ scheint zu lauten: Demokratie ist gut, Terroristen sind böse. Was nicht gesehen wird, ist, dass eine „Demokratie“ Terroristen erschaffen kann. Etwa, indem sie jahrelang Mudschaheddin unterstützt und heranzüchtet. Indem sie Drohnenmorde verübt. Indem sie Gebiete besetzt und davon trotz ungezählter UN-Resolutionen nicht ablässt. Indem sie die andere Bevölkerung schikaniert und demütigt, in Generalhaft nimmt und jedes neue Vorkommnis mit neuen Verschärfungen „bestraft“. Schleichend kann sich eine „Demokratie“ selbst als Terrorregime entpuppen – und sich selbst von den eigenen ehemaligen Geheimdienstlern davon nicht mehr abhalten lassen...

Wenn man immer nur auf Russland schaut, bekommt man auch nicht mit, wie gefährlich Journalisten und Regimekritiker in anderen Staaten leben – zum Beispiel in der heutigen Ukraine. Vielleicht sollten die „Egoisten“ sich einmal die Mühe machen, die dortigen Morde zu recherchieren? Selbst Wikipedia weiß zudem zu berichten, dass der rechtsextreme paramilitärische „Rechte Sektor“ eine „entscheidende Rolle“ beim sogenannten Euromaidan spielte und „großen Anteil an dessen Erfolg“ hatte. „Reporter ohne Grenzen“ beschreiben, wie auch in der Ukraine [o] in den vergangenen Jahren die meisten großen Fernsehsender von mächtigen Oligarchen aufgekauft wurden, die anschließend die Inhalte vorgaben. Und weiter: „Journalisten müssen mit Gewalt oder gezielten Anschlägen rechnen, wenn sie kritisch berichten. Die meisten Überfälle bleiben straffrei.“ Auf der Rangliste der Pressefreiheit [o] rangiert die Ukraine auf Platz 102.

Russland (auf Platz 148) zu kritisieren, ist leicht. Über den Tellerrand der eigenen Fixiertheit hinauszuschauen, ist nicht mehr so leicht.

Deutschland auf Platz 16 liegt abgeschlagen hinter Ländern wie Costa Rica (6) oder Jamaica (8). Die USA, dieser für die „Egoisten“ so leuchtende Hort der Freiheit, liegt weit, weit abgeschlagen auf Platz 43 hinter Ländern wie Ghana (26), Chile (33) oder Burkina Faso  (42). Gehen wir die Liste weiter nach unten, finden wir Italien (52), Polen (noch 54), Ungarn (71), Japan (72). Griechenland, die Wiege der Demokratie, ist durch die insbesondere von Deutschland zu verantwortende unsägliche Katastrophe auf Platz 88 gerutscht [o]. Dahinter folgt dann Israel (91). Noch hinter Russland findet man Türkei (155), Irak (158), Ägypten (161), Libyen (163), Saudi-Arabien (168) – also Verbündete der USA oder „befreite Länder“.

Vom Platonismus

Auf den „Egoisten“-Seiten bemüht Ton Majoor Platons Höhlengleichnis und schreibt, die Rede von der „Fassadendemokratie“ sei moderner Platonismus. Nun – wo die demokratischen Institutionen funktionieren und die Demokratie lebendig ist, darf man sich glücklich schätzen, das ist wahr. Das Problem ist auch nicht die Demokratie. Das Problem ist die Visionslosigkeit, mit der sich heute die Demokratien der Logik des Kapitalismus unterordnen – und dies immer mehr.

Ein weiteres Problem ist, dass die Anführer der jeweiligen Demokratien oft blind sind für die Folgen ihrer eigenen Taten – also blind für die Schatten, die sie selbst werfen. Drohnenmorde mit einer Dunkelziffer unschuldiger Opfer (vom Tatbestand des Mordes einmal ganz abgesehen) sind ein solcher Schatten – aus dem sich neue Medusenhäupter erheben. Ein Zulassen immer größerer Spaltungen der Gesellschaft durch ungebremste Konzentration des Reichtums, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Öffnung immer weiterer Lebensbereiche für die Kapitalisierung und den Profit-Run, Katastrophen im Renten- und Altenpflegebereich, Stillhaltereflexe im Klimaschutz und unzähliges andere ... sind die Schatten der „modernen Demokratien“. Und auch hier werden sich immer mehr Medusenhäupter erheben, weil die Politiker visionslos sind und immer wieder die gleichen schattenhaften Phrasen an die Wand werfen.

Natürlich kann man nun die „Identitären“, die „Reichsbürger“ und „Verschwörungstheoretiker“ in ihrer Dummheit geißeln – aber das ist wiederum nur allzu billig. Es ist sterile Kritik, die selbst nichts besser machen kann.

Platon betonte die Realität der Ideen. Sein Höhlengleichnis wollte gerade dazu aufrufen, nicht in der Illusion des bloß äußeren Geschehens verhaftet zu bleiben, sondern die Realität der Ideenwelt zu erkennen. Davon sind die „Egoisten“ meilenweit entfernt – sie fachsimpeln über Putins Schlechtigkeit, aber darüber geht es nicht hinaus. Sie prügeln auf die „Verschwörungstheoretiker“ auch unter den „Anthroposophen“ ein, aber darüber geht es nicht hinaus. Was darüber hinausgeht, ist nur die Fäkalsprache, die sich auf ihrem, im Grunde von nur noch drei, vier Aktiven bestrittenen Blog immer mehr breitmacht. Ein typisches Beispiel:

Stephan Birkholz – 05.02.2018 14:24
[...] Solche Schlussfolgerungen kann man nur hervorbringen, wenn einem jemand ordentlich ins Gehirn geschissen hat.

Platon wies auf die Wirklichkeit der Idee hin. Rudolf Steiner beschrieb die Wege, auf denen der Mensch die wirkliche Realität der Seele und des Geistes finden kann, auf denen er hinauskommen kann über das bloße Leben in der Sinneswelt, das Starren auf die Sinneswelt, das Verursachen ständig neuer Schatten in der Sinneswelt. Die „Egoisten“ greifen nichts davon auf – sie starren doch wieder nur auf die Sinneswelt und hacken auf denen herum, die ihre Linie nicht teilen. Selbst von Steiner greifen sie sich nur heraus, was sie kritisieren können. Und so versinkt der „Ego“-Blog selbst in einer stinkenden Brühe – nicht nur aus Selbstüberhebung und Bedeutungslosigkeit, sondern auch reale Schatten hinter sich herziehend und um sich herum ausbreitend.

Der Höhepunkt der Perversion

Doch nicht genug damit, dass die Perversion (lat. per-vertere = völlig verkehren) dieser „Egoisten“ in dem ständigen Wühlen in dem liegt, was ihnen an Steiner und auch den Ereignissen nach Steiners Tod nicht „passt“; nicht genug mit dem Versinken in politische Agitation und Vereinseitigungen; mit dem fortwährenden Niedertrampeln von Ingrids Aufsätzen durch Wort und Tat; mit dem geschmacklosen Blicken auf möglicherweise bedenkliche Tendenzen auch unter sogenannten „Anthroposophen“ (Eggerts Aufsatz-Titel: „Kuscheln ohne Fummeln“); mit der völlig entgleisenden Fäkalsprache in den Blogkommentaren.

Nicht genug damit. Nun muss sich Eggert auch noch in perverser Weise meinem Sprechen von dem Mädchen nähern und sein eigenes völliges Unverständnis dessen offenbaren. Ich habe in meinen letzten beiden Aufsätzen über den heiligen Hintergrund der Laute des Wortes „Mädchen“ geschrieben (und wie dringend brauchen wir Platon hier, im Erleben der Realität der Sprache bis ins Kleinste!) und mich in einem Anschließen an die „Fragmente“ von Novalis in das heilige Wesen des Mädchens vertieft.

Durch einen Abgrund davon getrennt und unendlich weit davon entfernt, tut Eggert nichts anderes, als eine kleine Passage aus dem Zusammenhang zu reißen und sie in seine eigene Perversion zu tränken:

Michael Eggert – 05.02.2018 20:29
Wir verstehen Dich, wirklich! Könntest Du nur mal Holger Niederhausen bitten, seinen Harvey- Weinstein- Bademantel abzulegen? "Das Anziehende am Mädchen ist aber nicht nur seine künftige Mutterschaft, seine Gebärfähigkeit, sondern seine Unschuld. Künftige Mutterschaft ohne Unschuld ist nicht anziehend, sei es noch leiblich verführend.."

Man lese meine Besinnungen in ihrem Zusammenhang nach – in ihrem Zusammenhang mit Novalis und in ihrem eigenen –, und man wird selbst erleben können, was Eggert tut. Es ist eine geradezu unglaubliche, vierfache Perversion. Die erste Perversion liegt schon im Herausreißen an sich. Die zweite in der Auswahl des für seine Zwecke „erfolgversprechendsten“ Zitats. Die dritte in der Unterlegung mit der eigenen Intention. Und die vierte in einer lügenhaften Erschaffung eines dieser dienenden perversen Kontextes.

Dieses ganze Vorgehen ist eine Vergewaltigung – in vollkommener Weinstein-Manier. Was er mir unterschieben will, praktiziert er.

Dass er sich nicht zu der reinen Idee des Mädchens erheben kann, beweisen schon seine geschmacklosen Aufsatztitel („Kuscheln ohne Fummeln“) – um wieviel mehr aber nun diese vierfache Perversion! Er und seine Genossen reden von Platonismus, aber sie kennen ihn nicht einmal!

Vom Wesen der „egoistischen“ Perversion

Ich zitiere aus Novalis’ „Heinrich von Ofterdingen“ [o]:

Der Sohn war gegenwärtig, und erschrak beinah über diese zauberhafte Erscheinung eines majestätischen weiblichen Wesens, das mit allen Reizen der Jugend und Schönheit geschmückt, und von einer unbeschreiblich anziehenden Durchsichtigkeit der zartesten, unschuldigsten und edelsten Seele beinah vergöttlicht wurde.

Es ist wohl offensichtlich, dass die junge Prinzessin, von der hier die Rede ist, alle, die für diese Reize eine Empfindung hatten, unbeschreiblich angezogen haben wird. Natürlich kann man dem Dichter dann den Vorwurf machen, er solle „seinen Weinstein-Bademantel ausziehen“. Damit verharrt man jedoch nur in seiner eigenen Perversität und versteht nicht das Allergeringste. Man offenbart seine eigene Seele.

Das Perverse an Menschen wie Eggert ist, dass sie sich ekelhaft und gewalttätig herausnehmen, mit Weinstein-Etiketten um sich zu werfen, wo es um das volle Gegenteil geht. Diese „Gutmenschen“, die ihre eigene Seele so präpariert haben, dass sie nichts mehr kann, als abfällig um sich zu schlagen, zu verachten, zu verspotten und sich in die Fäkalsprache hinabzubegeben – diese „Gutmenschen“ glauben, wenn man sich in irgendeiner Weise dem Geheimnis des Mädchens nähert, und sei es idealisch wie Novalis, sei es platonisch, man wäre fast schon ein Weinstein. Was diese Menschen nicht erleben, ist, dass sie ihre Seele so ruinieren, dass sie selbst Weinsteins werden – Vergewaltiger der Sprache, edler Gedanken, überhaupt alles Edlen. Die Eggerts und Birkholz’ sind die unerkannten Weinsteins unserer Zeit. Und ihr Verbrechen bezieht sich auf Seele und Geist.

Hätte Eggert sich auch nur ein wenig auf das wirkliche Wesen meiner Aufsätze eingelassen – er hätte seinen eigenen Weinstein nach und nach vielleicht ein wenig ablegen können. Aber diese Menschen sind ja gerade stolz auf ihre Gewalttätigkeit – und wollen sie um jeden Preis behalten, selbst um den Preis, immer wieder neu schuldig zu werden. Sie verbleiben in den Niederungen ihrer Seele und halten sich zugleich für hoch erhoben. Wie aber kann man mit hochmütigem Spott, Beleidigungen, Fäkalien, Lügen, Unterstellungen und Perversionen je etwas anderes verwirklichen als die niedere Seele?

Und dann schwafelt eine solche Seele etwas von „Unbefangenheit“, vom „Hören auf Intentionen“ – um bereits in ihrem eigenen Text und dann in ihren eigenen Kommentaren tief gewalttätig darauf herumzutrampeln und sich selbst Lügen zu strafen.

Das Mädchen hat angesichts eines Eggert keine Chance.

Vom Wesen des Mädchens

Es dürfte deutlich sein, dass es sich bei dem, was ich immer wieder als das Mädchen beschreibe, um eine platonische Realität handelt.

Die Vergewaltigung des Begriffes des Platonismus auf dem „Eggert-Blog“ zeigt zur Genüge, dass man dort nicht in leisester Weise dafür bereit ist, sich wirklich in das Übersinnliche hineinzubegeben. Man redet darüber – aber das war es dann auch.

Die wirkliche Unbefangenheit ist auf dem „Eggert-Blog“ etwa so weit entfernt wie das Paradies vom Nordpol. Das Mädchen könnte in einem solchen Umfeld wie dem Eggert-Blog überhaupt nicht existieren. Es würde völlig zugrunde gehen. Es würde sein Wesen fortwährend wie vergewaltigt empfinden – und das wäre eine Tatsache.

Das Mädchen ist von seinem Wesen her Unbefangenheit. Diese kann auf dem Eggert-Blog immer nur verletzt werden.

Jede Annäherung an das Wesen des Mädchens könnte nur in eigener Zartheit erfolgen – das wussten die Dichter aller Jahrhunderte. Die „Egoisten“ jedoch versinken in ihrer eigenen Grobheit – und stellen jede zarte Annäherung in den perversen Kontext des Übergriffigen. Dabei sind sie die Übergriffigen.

Seit jeher war die Beurteilung eines solchen Übergriffes das heilige Recht des Opfers. Das Urteil über diese Frage hat also das Mädchen.

Da die Egoisten sich jedoch nicht bis zum Wesen des Mädchens erheben können oder wollen, werden sie auch dessen Urteil allenfalls belächeln oder heruntermachen. Es geht ihnen eben überhaupt nicht um das Mädchen. Das gerade war ja der Grund, warum Eggert sich einzig und allein nur jene Worte herausgerissen hat, mit denen er in seinem perversen Sinn agitieren konnte.

Eine der großartigen Geschichten des Esoterikers Manfred Kyber, „Stumme Bitten“ [o], endet mit den Worten: „Groß und fragend sehen die Augen des Gautama Buddha auf die europäische Kultur.“ Man möchte in seinem Sinne diese Worte aufgreifen und schreiben: Groß und fragend sehen die Augen des Mädchens auf diese Welt... Und ich möchte gar nicht anfangen, zu empfinden, wie sie dann auf den Eggert-Blog sehen würden. Der unbefangene Leser wird es selbst empfinden – mit dem Mädchen.

An ihren Früchten...

Das Wort bleibt zeitlos gültig: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“ (Mt 7,16). Das Wort Christi geht weiter: „Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?“

So prüfe sich ein jeder, ob er aus dem Tempel seiner Seele nicht eine Mördergrube und eine Räuberhöhle macht (Mt 21,13).

Das Mädchen achtet auf alles. Aber es urteilt nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen. Die „Egoisten“ tun überhaupt nichts mit ihrem Herzen – es sei denn, eine Mördergrube daraus machen. Mit Herabwürdigungen, mit hochmütigen Urteilen, mit Fäkalsprache, mit kleinlichem Zeug, das sich zu einem Misthaufen auswächst. Weder das Evangelium bedeutet ihnen etwas, noch die Unbefangenheit noch das Wohl aller Menschen, weder das Mädchen, noch Christus oder der Menschheitsrepräsentant. Wäre es anders, würden sie anders sprechen und anders schreiben. Sie tun es aber nicht. Sie lassen ihre Früchte an dem Baum ihrer Seele wachsen – und an ihren Früchten wird man sie erkennen.

Man lese noch einmal meinen Aufsatz über die Unschuld. Die Frucht des Mädchens ist immer die Unschuld – und daran kann das Mädchen erkannt werden. Die Frucht des Eggert-Blogs ist immer wieder etwas Hässliches. Man erinnere sich an den Spott von Bobby über das Mädchen vor wenigen Tagen. Jetzt Eggerts Perversion. Dazwischen Birkholz’ Fäkalsprache. Es nimmt kein Ende. Und das Mädchen hat seinen Blick längst abgewandt, angewidert, zutiefst verletzt, todtraurig...

Die „Egoisten“ sind ein Spiegel dieser Welt. Sie kleben fest an ihrem Egoismus – und sind unfähig, sich zu wandeln, weil sich ihr Ego aggressiv an jede Faser der unverwandelten Seele krallt und sie sich immer wieder neu in diese Hässlichkeit hineinfallen lassen.

„Niemand aber, der eine Leuchte angezündet hat, stellt sie ins Versteck, auch nicht unter den Scheffel, sondern auf das Lampengestell, damit die Hereinkommenden den Schein sehen. Die Leuchte des Leibes ist dein Auge; wenn dein Auge lauter ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster. Sieh nun zu, dass das Licht, welches in dir ist, nicht Finsternis ist.“ (Lk 11,33-35).